2024 Ost-Anatolien, Türkei-Reise; 3. Teil

2024 Tuerkei 3. Ost der Tuerkei scaled
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Für diesen Reisebericht haben wir auch ein Video auf Youtube gestellt. Klicke auf unser Bild, und du bist „live“ dabei! 🙂

In Hopa schliessen wir unseren zweiten Teil unserer Türkei-Reise entlang der Schwarzmeerküste ab (hier geht es nochmals zurück zu diesem Teil der Reise),

Erster Ort in Ost-Anatolien, der Cildir-See

Dienstag, 15.10.2024 (22. Tag);  Ab nun geht es ins Land hinein. Es geht in die Regionen Ost-, Süd,- und Zentralanatolien. Heute morgen ist immer noch trüb und nass, doch der Wetterbericht hat gerade für die nächsten zwei Tage auf unserer geplanten Route eine vorübergehende Besserung angesagt. Davon wollen wir auch etwas haben; also Los! Wir durch- und überqueren eine erste Bergkette und fahren Stauseen und Flüssen entlang. Wir erleben heute einige Klimazonen! Von Null auf über 2400 m.ü.M, durch grüne Tannenwälder, an herbstlich rot-gelben Laubbäumen vorbei bis auf die doch eher karge Hochebene von Cildir ist alles dabei. Kurz vor unserem Etappenziel am See von Cildir werden wir das erste Mal in der Türkei, dafür gerade zwei Mal hintereinander, kurz von Polizeipatrouillen zur Passkontrolle aufgehalten. Das ist doch gut so, denn hier sind wir ganz in der Nähe von Nicht-EU Grenzen.

Ruinenstadt Ani und der Berg Ararat im Nebel

Mittwoch, 16.10.2024 (23. Tag); Auch heute fahren wir viel, sehen viel und freuen uns an noch mehr! Der Cildir See liegt auf knapp 2000 m.ü.M, dementsprechend war die Nacht auch kalt. Gut funktioniert unsere Heizung. Denn von Zeit zu Zeit gibt sie die unsäglichen Meldungen E631H oder E843H von sich ☹. Der See wäre übrigens 12 Grad; nichts zum Schwimmen ☹ Es geht also durch verlorene Dörfer, über super ausgebaute Schnellstrassen und an grossen Feldern vorbei Richtung Ani. Dort besuchen wir eine ehemalige armenische Hauptstadt. Wobei vom ganzen nicht mehr viel zu sehen ist, denn Erdbeben und Plünderer haben ihr arg zugesetzt. Was noch steht wird eher schlecht als recht restauriert. Doch wir sind einfach Fans von solchen Ausgrabungen und schlendern immer fasziniert und gerne durch solche Orte. Danach «kämpfen» wir fast ein bisschen gegen die Zeit, denn es soll wieder regnen und wir hätten gerne einen (schönen) Blick auf den sagenumworbenen Berg Ararat geworfen. Von einer riesigen, aber sicher tausend Tieren grossen Schafherde lassen wir uns nur kurz aufhalten! Eine solche Herde haben wir noch nie gesehen! Zurück zum Berg Ararat: Da unser eine Sohn Noé (Deutsch: Noah) heisst, und dieser ja mit seiner Arche da gestrandet….. Geschichten und Mythen…! Unser Uebernachtungsplatz wäre ideal, aber das Wetter spielt leider nicht ganz mit.

Ein verregneter Tag in Dogubeyazit

Donnerstag, 17.10.2024 (24. Tag);  Meteo Türk (oder wie die hier heissen), hat für heute Regen angesagt – und nicht zuviel «versprochen», Es regnet den ganzen Tag fast ohne Unterbruch. So werfen wir auch Plan B und C über Bord und fahren in die Stadt. Dort parken wir im Zentrum und schlendern an einem Markt vorbei und durch eine Fussgängerzone. Nicht schlecht! Doch heute sieht alles nicht so einladend aus. Die Häuser, die Strassen alles ist eher renovationsbedürftig. Wir sind hier aber doch recht weit von der Hauptstadt oder von Istanbul entfernt, gerade an der Grenze zu Iran und sehen schon seit ein paar Tagen, dass der Osten der Türkei doch einiges ärmer ist. Dafür sind die Leute so was von herzlich! In den Läden, im Restaurant, an der Tankstelle, auf dem Markt oder einfach so auf der Strasse – überall haben sie ein Lachen oder freundliche Gesten für uns bereit. Wir fühlen uns hier wirklich gut! Nach unserer Tour fahren wir wieder die vier oder fünf Kilometer zurück, und stellen uns nochmals auf den selben Platz wie gestern, bei einem stillgelegten Steinbruch, hin.

Ishak-Pascha-Palast

Freitag, 18.10.2024 (25. Tag); Wir starten den Tag gemütlich und hoffen immer noch, dass der Berg Ararat seine Wolkenhaube abzieht. Doch ausser seinem schneebedeckten Kranz und wunderbare Aussichten auf die umliegenden Berge gibt er nichts von sich preis. Wir fahren trotzdem heute weiter, denn es wartet ja noch «viel Türkei» auf uns. Zum Beispiel bei einer weiteren Durchquerung der Stadt Dogubayazit oder dem Highlight von heute, dem Ishak-Pascha-Palast, welcher hoch über der Stadt thront.  Ein wundervolles Bauwerk welches uns durch seine orientalische Ausstrahlung fasziniert.

Danach geht es weiter, über einen 2600 m.ü.M gelegenen Pass bis zum grössten See der Türkei, dem Vansee, wo wir unsere Zelte bei einem riesigen Picknickplatz am See aufstellen. Zum Glück ist die Grillsaison vorbei, dieser Platz wäre wohl total überlaufen und nichts für uns heute!

Burg Van am Vansee

Samstag, 19.10.2024 (26.Tag); Der Uebernachtungsplatz gestern war (eigentlich) gut. Die fünf oder sechs Autoposer (ja die gibt es da auch) welche am späten Abend gekommen sind, haben uns zuerst nicht gross gestört. Wo sie aber angefangen haben auf der Kies/Steinstrasse ihre Start- und Bremsübungen ja sogar ihre Pirouetten neben unserem WOMO zu machen, war es für uns zu viel. Sie sind zwar wieder verschwunden, doch wir haben uns auf die andere Seite des Picknickplatzes begeben. Die Nacht war wieder ruhig und wir können uns an einem prächtigen Morgen erfreuen! Heute besteigen wir die Burg in Van. Danach lasse ich mich von einem jungen, äusserst freundlichen Kurden eine Inschrift  (ca 500 v. Chr. Xerxes I-Inschrift) am Felsmassiv zeigen. Ohne ihn hätte ich das wohl nicht gefunden! Bei der kurzen Velofahrt erfahre ich auch einiges über seine Ethnie und sein Leben hier. Sehr interessant! Wir fahren weiter nach Akdamar, wo wir uns an einen weiteren Picknickplatz, mit direktem Blick auf die Insel hinstellen. Es ist windig-kalt, obwohl die Sonne von einem wolkenlosen Himmel scheint.

Insel Akdamar auf dem Vansee

Sonntag, 20.10.2024 (27. Tag); Die Fauna war bis anhin nicht allzu ergiebig; so erfreuen wir uns an jedem Vogel, welcher in unsere Nähe kommt. Wilde Katzen und Hunde statten uns da noch fast mehr einen Besuch ab. Aber auch das hält sich, im Vergleich zu anderen Ländern, noch gut im Rahmen.

Nur 500 Meter neben unserem Stellplatz ist der kleine Hafen, von wo die Schiffe zur Insel Akdamar fahren, welche für die armenische «Kirche zum Heiligen Kreuz» bekannt ist. Seit wir von Istanbul weggefahren sind, fallen wir als ausländische Touristen (natürlich) sofort auf. Auch hier werden wir von einer Gruppe Frauen angesprochen. Auch wenn nur wenige ein kleines bisschen Englisch sprechen – die Leute kommen auf uns zu, fragen woher wir kommen ob es uns hier gefällt und wünschen uns willkommen in der Türkei. So schön und herzlich!

Wir fahren wieder auf top ausgebauten Strassen eine Stunde weiter ans westliche Ende des Sees. Wir machen einen kurzen Halt um an einem der vielen kleinen Märkten Früchte und Gemüse zu kaufen und füllen gerade noch den Wassertank auf. Einfacher geht kaum!

Ausflug auf den Vulkan Nemrut, weiter zur Malabadi-Brücke

Montag, 21.10.2024 (28. Tag); Heute fahren wir auf den nahen Vulkan Nemrut. Auf rund 2400 müM befindet sich der Kraterrad, von wo wir nochmals 15 Minuten fahren müss(t)en, um bis zum Kratersee runter zu kommen. Müssten, weil es auf dem Weg so viele Aussichtspunkte für Fotospots gibt und das Drohnenfliegen hier nochmals zusätzlich Freude bereitet. So sind wir viel länger unterwegs. Wir können uns nicht sattsehen und danken «Türk-Méteo»… für das fabelhafte Wetter 😊. Denn sogar an der Sonne ist es an der Caldera nur gerade 1 Grad. Für diejenigen, welch diese Gegend auch auf ihren Reisepläne haben; gerade am Kraterrand gibt es einen genialen Stellplatz mit phänomenalen Blick auf den Vansee! Wir hatten gestern ja unseren Platz unten am See, beim Aqua-Park in Tatvan was auch ganz OK war.

Am Nachmittag geht es weiter bis zur Malabadi Brücke, welche wir gerade noch bei bester Sonnenuntergangs-Beleuchtung bestaunen können.

Wundervolle Begegnungen in Batman

Dienstag, 22.10.2024 (29. Tag); Ein letzter Blick auf die Brücke. Das geht einfach, denn wir haben ja gerade daneben übernachtet. Dann geht es weiter in eine Provinzhauptstadt mit dem genialen Namen Batman. Dort wollen wir einkaufen und werden X Mal überrascht: Riesige Kohle und Radieschen gibt es in der Auslage (wobei wir solche Grössen auf dieser Reise schon gesehen, jedoch noch kein Foto geschossen haben). Dazu kaufen wir noch eine Frucht, welche wir noch nie gesehen haben. Dann war da eine Verkäuferin, welche uns als VIP betrachtet und immer wieder bei der Suche nach Produkten hilft. So kann sie auch ihr Englisch ein bisschen aufpolieren. An der Kasse dann fast die halbe Belegschaft welche beim Einpacken hilft. Dann geht es zurück zum WOMO, wo schon der Chef von einem Café/Restaurant steht. Er bittet uns seine Gäste zu sein und Tee oder Kaffee zu trinken. Wir nehmen gerne an, diskutieren und amüsieren uns köstlich mit ihm! Nach diesem aussergewöhnlichen Stopp fahren wir weiter durch diese aufstrebende Stadt bis Hasankeyf und parkieren am Hafen. Ich mache eine kleine Erkundungstour mit dem Fahrrad, doch weitere Aktivitäten sind auf morgen verschoben. Das heutige Highlight hatten wir ja schon – beim Einkaufen! War das ein toller Zwischenstopp in Batman!

Die nächste Etappe führt uns nach Zentral- und Südanatolien. Hier ist der direkte Link dazu

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