Die Probleme mit unserem Tucker, Amerika-Reise 1988

Jetzt, rund 35 Jahre nachdem wir die Reise mit unserem Ford Van, genannt Tucker, nach USA im 1988 gemacht haben, übernehme ich alles Handgeschriebene aus meinem Tagebuch in diesen Blog. Und erst jetzt fällt mir auf, wie unglaublich viele Tagebucheinträge ich gemacht habe, welche mit unserem Auto, in Zusammenhang mit Reparaturen, stehen! Wir liebten doch unsere Fahrzeug über alles und tauften ihn im Laufe der Reise auf „Tucker„. Doch er hat uns doch einiges Kopfzerbrechen beschert!

Hier die Zusammenfassung dieser Reisebucheinträge:

Dienstag; 12.7.88, (135. Tag); Auto gekauft für 4300 USD

Montag, 18.7.88, (141. Tag); Am Morgen: Wir geben das Auto in eine Garage um die Klimaanlage zu reparieren. Am Nachmittag: Die Anlage konnte nicht repariert werden, da sie keinen passenden Keilriemen hatten.

Dienstag, 19.7.88, (142. Tag); In einer anderen Garage können sie uns einen Keilriemen einbauen, die Klimaanlage geht aber immer noch nicht. Wir lassen es sein, nachdem wir noch einen Klimaspezialisten angerufen haben.

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Das sind wir; Nicole und Beat auf der Amerika-Reise 1988 und unser Ford Van, genannt „Tucker“

Freitag, 22.7.88, (145. Tag); Wir haben wieder Probleme mit dem Motor. Wenn er heiss ist springt er kaum an. Nach etwa 170 Meilen stinkt es sehr stark nach Benzin.

Samstag, 23.7.88, (146. Tag); Da wir das Auto schon fast wieder nicht starten konnten, geben wir es in eine Garage. Dort sagten sie, dass der Motor kalt sein muss, damit sie etwas machen können. Die Nacht verbrachten wir also vor der Garage, damit sie morgen sofort den Schaden beheben können.

Sonntag, 24.7.88, (147. Tag); Die Garage hat uns am Morgen sofort den Luftfilter gewechselt. Leider zwang uns der Benzingestank nochmals eine Nacht hier zu bleiben, da der «Carburetor» (Deutsch: Vergaser) gewechselt werden muss. Dies können sie erste morgen machen.

Montag, 25.7.88, (148. Tag); Um 0800 Uhr geben wir das Auto in die Garage. Um 17h können wir mit dem reparierten Auto (230 USD) nach Bridgeport weiterfahren.

Dienstag, 26.7.88, (149. Tag); Zeit für mich, um den Radio endlich zu reparieren. Er geht nun wieder einigermassen.

Freitag, 29.7.88, (152. Tag); Da ich kein Wasser im Kühler nachgefüllt habe, müssen wir anhalten da es wieder sehr nach Benzin stinkt und der Motor zu heiss wird.

Sonntag, 31.7.88, (154. Tag); Um sechs Uhr fahren wir los bis in Death-Valley (4 Stunden) auf dem Weg müssen wir anhalten da der Motor kocht.

Dienstag, 2.8.88, (156. Tag); In einer Garage lassen wir Oel- und Ölfilter wechseln und einen Check-up machen. Alles soll OK sein.

Montag, 8.8.88, (162. Tag); Zurück auf dem  Campingplatz wechselten wir die zwei vorderen Räder vom Auto, da die eine Seite stark abgelaufen ist.

Montag, 15.8.88, (169. Tag); Da wir die vorderen Reifen doch welchen mussten, bleiben wir hier. Ich war in einer Garage um eine Seite zu wechseln. In einer anderen Garage, um ein Rendez-vous für ein «Alignement» zu machen. Nochmals in der ersten Garage um den zweiten Pneu zu wechseln. Mit Nicole waren wir dazwischen im Buffalo Bill Museum. Dann das Auto für das «alignement» in die andere Garage gegeben.

Donnerstag, 18.8.88, (172. Tag);  Zurück im Park «reparierte» ich den Radio mit der Antenne, welche wir bekommen haben. Leider habe ich einige Sicherungen umgesteckt, so dass der Schalter für die Umschaltung der zwei Tankreservoire nicht mehr funktionierte… (Anmerkung; das habe ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht gewusst/bemerkt)

Freitag, 19.8.88, (173. Tag); Wir durchqueren den ganzen Park. Um das zweite Tankreservoir zu «messen» benütze ich alles Benzin, um dann auf das zweite Reservoir umzuschalten. Kaum ausserhalb des Parkes bin ich nun also schon auf dem Trockenen – die Umschaltung auf die zweite Tankfüllung funktioniert aber nicht. Ich versuche vergebens andere Autos anzuhalten, um nach Benzin zu fragen. Ich gehe ohne Kanister ins nächste Dorf. Dort hat es aber kein Benzin. Zurück beim Auto kam mir das Licht; ich muss die Sicherungen wieder zu wechseln. Die Polizei steht auch schon da. Der Polizist will mir aber keine Zeit geben, meine Idee durchzuführen und ruft den Abschleppdienst, welcher uns zur nächsten Tankstelle bringt. Das kostet uns 45 Dollar! Wir füllen den Tank und weiter geht es.

Montag, 22.8.88, (176. Tag); Dann fahren wir etwa zweieinhalb Stunden in den Süden, bis plötzlich der Motor wieder aussteigt, weil ich während dem Fahren versuche, vom einen zum anderen Tank zu wechseln. Das habe ich doch nun repariert? Die Umschaltung klappt aber immer noch nicht. Dieses Mal können wir aber an den Strassenrand fahren und uns selber helfen; ich löste einen Benzinschlauch, füllte Benzin in eine zwei-Liter Pet-Flasche und schüttete es ins erste Reservoir. Nach einigen Versuchen und der Demontage des Luftfilters konnte es nach einer Stunde Reparatur weitergehen.

Montag, 29.8.88, (183. Tag); Heute geben wir die ersten 20 Dollar für den vorderen Pneu aus. Das ist aber ein Occasionspneu!

Mittwoch, 31.8.88, (185. Tag); Hinter einem Lastwagen fahrend, merkte ich plötzlich, dass ein Stein ein kleines Loch in die Windschutzscheibe gemacht hat, und dieses bis zu einem 30 Zentimeter langen Riss verlängert wurde. Scheisse!

Freitag, 2.9.88, (187. Tag);  Der Kühler verliert sehr viel Wasser aber es geht immer noch. Auf dem Weg kaufen wir ein Frontlicht, welches wir in Arches gebrochen haben.

Donnerstag, 15.9.88, (200. Tag = Jubiläumstag); Wir kehrten nach San Diego zurück und organisierten die Reifenwechsel für morgen. Ein erneuter Benzinverlust beim Vergaser veranlasst uns, das Auto nochmals in die Garage zu geben. Da bei einem Teil des Vergasers die Schrauben durchdrehen, müssen wir den Wagen in der Garage lassen und – dort schlafen!!

Freitag, 16.9.88, (201. Tag); Um acht Uhr verlassen wir unseren Tucker und gehen zurück in den Campingplatz. Um 12 Uhr hätte ich das Auto abholen sollen, es war noch nicht fertig. Am Abend ist es endlich OK. Wir wechseln nochmals einen vorderen Pneu.

Dienstag, 27.9.88, (212. Tag); Wir fahren nach Occala, wo wir den Nachmittag beim Pneu suchen verbringen (wir kaufen zwei, jedoch ein bisschen kleinere Pneu als wir schon haben).

Montag, 3.10.88, (218. Tag); Wir wollen nach dem Halt vom Parkplatz weiterfahren – die Batterie ist auf Null!. Nach heftigem Gefluche rufe ich den Touring an welcher uns helfen kommt. Wir halten an einer Garage wo sie uns den verlorenen Keilriemen für den Alternator ersetzen.

Dienstag, 11.10.88, (226. Tag); Nach etwa 150 Meilen müssen wir ein Rad wechseln, da der Pneu im 100 km-Tempo explodiert ist.

Mittwoch, 12.10.88, (227. Tag); Danach wechseln wir wieder einmal einen Pneu und fahren anschliessend in den Everglades

Montag, 17.10.88, (232. Tag); Dummerweise haben wir nochmals eine Benzinpanne; 2x Autostopp, zwei Gallonen bleifrei, 30 Minuten Verlust + Nerven.

Samstag, 22.10.88, (237. Tag); Eigentlich wollten wir wegen dem Auto herumschauen (verkaufen). Wir gaben diesen Gedanken jedoch auf für heute, da jetzt auch das Licht nicht mehr geht.

Jetzt aber der letzte Tag mit Tucker, wir können ihn verkaufen!:

Montag, 24.10.88, (240. Tag); So gehen wir zurück zum ersten Interessent (Rose’s used cars), welcher uns verspricht zu helfen. Wir lassen unser, trotz aller Probleme, geliebter Tucker dort, und lassen uns von ihm heimfahren. Wahrscheinlich werden wir nie mehr etwas von Rose’s hören. Schade!

Anmerkung zum Schluss

Nur kurze Zeit nach unserer Rückkehr haben wir von «Rose’s used cars» eine Überweisung von 1’000 USD bekommen; den Betrag, welchen wir schlussendlich für unseren «Tucker» abgemacht hatten. Ein gutes Ende für eine Geschichte, welche jetzt im Nachhinein gesehen, mit so vielen Hochs und Tiefs gespickt war! Es ist fast unglaublich, wie viele Tagebucheinträge ich gemacht habe, welche mit unserem Van, in Zusammenhang mit Reparaturen, gemacht habe!

Hier geht es zum Bericht über unsere USA-Reise im 1988

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