Für diesen Reisebericht haben wir zwei Shorts auf Youtube gestellt. Klicke auf die Bilder, und du bist „live“ dabei! 🙂
Norwegen, der Süden; Start unserer Reise
Montag + Dienstag, 7.+ 8.7.2025 (1.+2. Tag); Wir starten zu einer weiteren Reise; dieses Mal geht es nach Norwegen. Gestern, wie auch heute, übernachten wir auf Parkplätzen neben ruhigen, fast verlassenen Sportplätzen. Auf der Fahrt sehen wir heute morgen ein Ortsschild, welches uns mit dem Hinweis auf Insekten vielleicht schon auf die Quälgeister im Norden aufmerksam machen will… Leider müssen auch schon kurz eine Garage aufsuchen, weil uns eine Meldung am Cockpit beunruhigt. Das soll aber nichts Kritisches sein! Zum Nachtessen gibt es schon mal eine deftige, lokale Schlemmerplatte… 😊
Mittwoch + Donnerstag, 9.+ 10.7.2025 (3.+4. Tag); Es geht immer weiter nordwärts, unter Hamburg, also durch den Elbtunnel durch. Wir quälen uns immer wieder durch kilometerlange Staus, an schier unendlichen Baustellen vorbei, Richtung Dänemark. Gerade nach der Grenze hinter der ersten Autobahnraststätte können wir in Ruhe übernachten. Doch wir fahren heute morgen nicht sofort weiter. Denn wir sehen, dass Rosemarie und Werner welche wir täglich im Polarsteps folgen, nicht weit entfernt auch übernachten – aber leider in einer Autogarage, denn ein Defekt an ihrem Womo erzwingt dieser unschöne Uebernachtungsort. Wir fahren also zu ihnen und verbringen zusammen ein paar wunderschöne Momente. Reiseerlebnisse werden hier wie dort zum Besten gegeben; So, wie wenn man langjährige Freunde wiedersieht! Doch es war für uns das erste, aber sicher nicht das letzte Mal, dass wir die beiden sehen!
Dann geht es aber weiter bis Hirtshals. Unweit vom Hafen auf einer Waldlichtung parken wir für die Nacht. Die warme Sonne ist perfekt und lädt uns zu einer kurzen Fahrradtour zum Hafen ein. Wir werden morgen wohl eher die Fähre auf der rechten Seite nehmen…
Mit der Fähre nach Norwegen
Freitag, 11.7.2025 (5. Tag); Die Fähre ist reserviert. Das Check-in geht Ruck-Zuck! Nach knapp vier Stunden sind wir in Norwegen und ein paar Kilometer und kurze Zeit später geniessen wir unseren ersten Uebernachtungsplatz an einem See. Was für ein gelungener Start im Norden bei… 27 Grad!!
Samstag, 12.7.2025 (6. Tag); Dieser Platz am See ist sowas von ideal gelegen und die Temperaturen der Luft und vom Wasser sind so angenehm, da bleiben wir doch gerade noch eine Nacht hier. Wir machen eine schöne Vélofahrt auf die andere Seeseite, wo wir den kleinen Ferienort Bygland erkunden und in einem Tante-Emma-Laden wenige Einkäufe tätigen. Den Nachmittag verbringen wir mit süssem Nichtstun.
Sonntag, 13.7.2025 (7. Tag); Wir lassen uns den ganzen Tag von unglaublich eindrucksvollen Gegenden faszinieren. Das wird wahrscheinlich jedem so ergehen, welcher das erste Mal durch Norwegen fährt. Und die Fjorde, eine weitere Steigerung der Naturschönheiten, sind noch weit entfernt! Wir durchqueren bergige Landschaften auf einer Höhe von (nur) 1000 Metern. Auf halbem Weg, in einem kleinen Touristenort, füllen wir Wasser und entleeren das Grauwasser. So wie wir das gelesen und nun auch gesehen haben wird die Ent- und Versorgung in Norwegen kein Problem sein. Hier sind sie für Camper top-ausgerüstet. Schon am frühen Nachmittag suchen wir auf einem «Hochplateau», inmitten von dutzenden von kleinen Seen einen schönen Uebernachtungsplatz.
Montag, 14.7.2025 (8. Tag); Das Frühstück gibt es noch auf der «Alm», dann geht es aber bald hinunter nach Roldal, wo wir bei einer dieser typischen Stabkirchen einen ersten Halt einlegen. Auf dem Weg zu drei tosenden Wasserfällen (Langfossen, Litefossen und Vidfossen) fahren wir danach durch einen Tunnel, welcher uns einige Höhenmeter den Berg hinauf bringt. Ähnlich wie in der Schweiz die Gotthardeisenbahn, aber als Autotunnel. Das haben wir noch nie gesehen! In dieser Gegend hat es schon ein bisschen mehr Touristen. Wir haben heute auch riesiges Glück beim Parkplatz vom Litefossen. Dort ist alles sehr eng und es finden nur etwa 20 Fahrzeuge Platz. Hunderte von Autos und Womos müssen weiterfahren, doch gerade vor uns verlässt ein Norweger seinen Parkplatz! So kann es weiter gehen!
Dienstag, 15.7.2025 (9. Tag); Das bläuliche Foto ist nicht im Nachtclub aufgenommen; einen Kreisel im Tunnel haben wir noch nie gesehen! Auch ein Hurtigrutenschiff, hier in Eidfjord ist für uns das erste Mal auf dieser Reise.
Am Voringfossen lasse ich meine Drohne im Rucksack! Hier wandert man am oberen Rand der Hochebene und kann von verschiedenen Aussichtsplattformen die riesigen Wassermassen 180 Meter ins Tal tosen sehen. Irgendwie macht mir die Gischt, die Wasserfallwinde und dieser Felsenkessel-Schlund Angst!
Unsere Reise führt uns am Nachmittag entlang der «Hardangervidda», das ist eine der 18 norwegischen Panoramastrassen. Heute liegt unser Uebernachtungsplatz an einem rauschenden Fluss –nach diesem schönen Tag werden wir hier sicher einen tiefen, friedlichen Schlaf haben.
Flam, und die Flambahn
Mittwoch + Donnerstag, 16.+17.7.2025 (10.+11. Tag); Es geht weiter über eine Bergkette und wieder über 1000 Meter hinunter zum Aurlandsfjord. Das Ziel ist Flam, wo wir einen Ausflugszug nehmen wollen. Unser Uebernachtungsplatz ist etwa vier Kilometer, also eine perfekte Fahrraddistanz, von Flam entfern, jedoch an einer Durchgangsstrasse. Doch das stört uns nicht im Geringsten; während der Nacht ist es praktisch autofrei und zudem sind wir ja «abgehärtet»; Seit unserer Jugendzeit können wir, falls nötig, mit Ohropax wunderbar schlafen. Dafür ist die Aussicht auf das Fjord und vorbeifahrende Kreuzfahrtschiffe vom Feinsten. Wir waren also gestern in Flam und haben gerade noch Tickets für den Zug gekauft. Heute Nachmittag, als Tagesziel, machen wir den zweistündigen Ausflug. Cooler, lockerer Tag, bei hervorragendem, heissen Wetter!
Freitag, 18.7.2025 (12. Tag); Wir geniessen nochmals den unschlagbaren Ausblick von unserem Platz, bevor es zur dritten norwegische Panoramastrasse (nasjonale turistveger) geht. Sie heisst Aurlandfjellet und führt über ein kahles Hochgebirge von einem Fjord zum nächsten. Die Gegend ist gespickt mit vielen Seen, welche das letzte Schmelzwasser vom Winter auffangen. Am Stegastein, einem phänomenalen Aussichtspunkt, bekommen wir vom Rundblick fast nicht genug. Wir haben Glück, dass heute kein Kreuzfahrtschiff in Flam angekommen ist. Ein Parkplatzaufseher sagt uns, dass normalerweise an solchen Tagen zwei- bis dreitausend Personen, zusätzlich zu den Individualtouristen, mit grossen Bussen hierher gekarrt würden. Denn auch ohne diese 50 Reisebusse ist die wunderbare Panoramastrasse, welche uns weiter bis nach Laerdal führt, recht schwierig zu befahren; sehr steil (8%) und äusserst eng. Am Nachmittag nehmen wir unsere erste Fähre in Norwegen. Heute übernachten wir wieder direkt am Fjord.
Unfall!
Samstag, 19.7.2925 (13. Tag); Leider müssen wir unsere Reise hier beenden, da wir in einen Unfall verwickelt waren und unser Womo nicht mehr zu fahren ist. Uns geht es, ausser einem Schock natürlich, den Umständen entsprechend gut.
Wir wollten eine steile Bergstrasse hinauf fahren. Diese war für zwei Fahrzeuge nicht breit genug, hat aber viele Verbreiterungen um zu kreuzen. Dann ging es schnell; wir fahren hoch und warten, bis das entgegenkommende Wohnmobil bei seiner Strassenverbreiterung hält. Doch er rollt etwa 30 Meter auf uns zu und trifft die linke Seite voll. Das linkes Vorderrad, der Kühler und ¾ der linken Seite sind nun demoliert. Der Franzose mit einem älteren Womo, konnte nicht mehr bremsen!!! Seine Bremsen seien heiss gelaufen und er musste vorher schon einen Stopp einlegen… Das einzig gute daran; wir gehen davon aus, dass wir als Bremsklotz gedient haben und so zwei Menschenleben gerettet haben, denn die Strasse war war wirklich steil und mit Haarnadelkurven gespickt.
Nun folgten drei Tage auf dem Platz der Firma, welche uns abgeschleppt hat. Von da waren es nur ein paar Kilometer zu einem Regionalflughafen, von wo wir nach hause geflogen sind. Das Wohnmobil sollte bald in die Schweiz überführt werden, wo wir hoffen, dass es repariert werden kann.
So bleibt uns vorläufig nur der Traum von weiteren Reisen und die Organisation davon.