Asilah, Erster Stopp an der Westküste von Marokko
Donnerstag, 16.2.2023 (19. Tag Nachmittag); In Marokko angekommen hat es dann aber weit über eine Stunde gedauert, bis unser Womo dann auch gescannt wurde und die drei oder vier Kontroll- und Zollstellen endlich ihre Stempel und Hacken in irgendwelchen Formularen und Computern gemacht hatten. Übrigens sind wir ganz überrascht, dass wir nicht in Tanger ankommen… Denn es heisst eigentlich Tanger-Med, was zwischen Tanger und Ceuta liegt (30 km von Tanger entfernt…). Macht nichts, auf der leeren Autobahn nach Asilah ist das Fahren locker. Am Ziel hat der Campingplatz Platz… und der Betreiber SIM-Karten, welche ich in unseren Nighthawk (LTE-Router) einbauen kann. Auch das funktioniert, nachdem wir in Frankreich/Spanien schon den ersten Test mit diesem Gerät gemacht hatten. So haben wir unseren Hotspot im Womo und sind immer mit der WWW-Welt connected… ?
Freitag, 17.2.2023 (20. Tag); Den Morgen verbringen wir locker mit ein wenig planen der nächsten Tage. Wir sollten nämlich nun wirklich schauen, wie wir die Erkundung von Marokko angehen wollen. Am Nachmittag satteln wir die (Stahl-) Esel und lassen uns das erste Mal von den vielen neuen Eindrücken von Marokko überraschen. Diese kleine Stadt Asilah mit dem weiss-blauen Dekor und der alten Stadtmauer ist dafür ein guter Anfang. Ein erstes Mittagessen, kleine Besorgungen, wir leben uns langsam ins geschäftige Treiben ein.
Volubilis; auf den Spuren der Römer
Samstag, 18.2.2023 (21. Tag); Nachdem wir das erste Mal auf einem Campingplatz in Marokko die Ent- und Versorgung gemacht haben, geht es weiter geht es nach Volubilis. Wir gehen da auf einen schönen Campingplatz, weit weg vom Nichts und geniessen den Nachmittag. Ich mache noch ein kleines Töff-Ausfährtli, um die Gegend und den archelogischen Ort Volubilis zu erkunden. Da gehen wir dann morgen hin. Aber zurück zu heute; nur drei Stunden Fahrt, aber so was von anstrengend, weil soooo viele Eindrücke auf uns niederprasselten. Zum Beispiel; eine Schafherde auf der Autobahn. Viel Kehricht/Plastiksäcke an den Strassenrändern. Freundlich zuwinkende Kinder und Männer. Vor und nach grösseren Städtchen, oder auch auf der Ueberlandstrasse, Polizeikontrollen (keine Ahnung was die immer machten, aber uns haben sie nur immer freundlich gewunken) D.h. also sicherlich 10 Kontrollen auf den 200 km. Überall Pferdetransporter und Strassenschilder welche anzeigen, dass diese einen speziellen Kiesweg neben der Hauptstrasse nehmen sollen. Oder Verkäufer von Früchten oder Tonwaren an den Strassenrändern. Aber weit und breit kein Kaufinteressent. Es ist echt etwas los in diesem Land. Genau nach unserem Gusto! Und jetzt, um 20h, ist es immer noch so warm um schön draussen zu sitzen, denn das Thermometer ist heute weit über 20 Grad gestiegen. So lässt es sich leben!
Sonntag, 19.2.2023 (22. Tag); Zur Begrüssung des Tages gibt es Tee auf dem Campingplatz. Dann besuchen wir Volubilis. Dieser Ort war zur grossen imperialistischen römischen Herrscherzeit der Stützpunkt, welcher sich am weitesten von Rom befand. Auf einem kleinen, hügeligen Plateau besichtigen wir die Reste dieser Stadt. Einige Häusergrundrisse sind noch einigermassen gut erhalten, und zeigen die Bäderkultur, welche im römischen Reich vorherrschte. Viele Mosaike auf den Böden lassen erahnen, dass hier viel Prunk und ein feudales Leben geführt wurde. Je länger wir durch die Ruinen schlendern, desto mehr macht es Freude, den Indiana-Jones herauszuhängen und noch mehr zu entdecken. Das Städtchen Moulay Idris (Name des Gründers und Marokkos meistverehrtem Heiligen) ist eher etwas für Muslime, darum müssen ein paar Fotos hier genügen. Den Nachmittag verbringen wir relaxend auf dem Campingplatz und geniessen die milden Frühlings-Temperaturen.
Meknès, eine der vier Königsstädte
Montag, 20.2.2023 (23. Tag); Nach einer kurzen Fahrt finden wir den Platz für die Nacht in Meknès, eine der vier Königstädte Marokkos, auf Anhieb. Wir fahren auf den hinteren Teil von einem normalen Parkplatz, gerade an der Stadtmauer, mitten im Zentrum, wo wir unser Wohnmobil neben zwei andere hinstellen. Der Platz ist wahrlich keine Augenweide, aber sehr praktisch, mitten im Getümmel. Mit den einen Franzosen kommen wir sofort ins Gespräch und schliessen uns ihnen an, am Nachmittag eine geführte Tour mit Abdul durch die Souks und die Stadt zu machen. Das ist genau das Richtige, um in die marokkanische Kultur hinein zu kommen. Das Musikmuseum sowie die Mosche waren, natürlich neben den hunderten von Markständen, die Highlights. Zurück ging es dann mit einer dieser kitschigen Pferdekutschen. Apéro auf dem Parkplatz mit den Franzosen. Dann das Nachtessen auf der Terrasse über dem Hauptplatz, der, wie ganz viele Sehenswürdigkeiten von Meknes, gerade ein Faceliftig bekommen.
Fès, eine faszinierende Königsstadt
Dienstag, 21.2.2023 (24. Tag); Wir verlassen den Parkplatz, der, wie gesagt sehr gut gelegen ist was alles andere aufwiegt. Aber auch hier schlafen wir wie die Herrgötter bis in den nahenden Vormittag hinein! Nicht einmal der laute Muezzin kann uns aus dem Schlaf reissen! Gepackt ist schnell (wegfahren genügt), die 50 Dirham (5 Fr.) dem Parkplatzwärter in die Hand gedrückt, gerade nochmals mit Abdul, unserem Guide von gestern einen kleinen Schwatz abgehalten und weiter geht es nach Fèz, eine der anderen Königstädte Marokkos. Auch hier gibt es nur eine einzige Möglichkeit, in der Nähe der Stadt zu übernachten. Und auch hier hat es noch sehr viele freie Plätze. Wir finden auf dem grossen Camping gerade neben dem Flüsschen unser Nachtlager. Wir essen eines unser Schnell-Mittags-Essen (Mais-Thonsalat), dazu gibt es eines der traditionellen marokkanischen Brote. Daran haben wir uns schon fast gewöhnt!
Mittwoch, 22.2.2023 (25. Tag); Schlussendlich haben wir uns entschieden, mit einem «petit Taxi, oder auch «Taxi rouge» in die elf Kilometer entfernte Medina zu fahren. Die anderen (weissen) Taxis halten irgendwo an und leeren und füllen sich mit irgendwelchen Leuten, welche auch in diese Richtung fahren, ähnlich einem Bus, aber nur «petit». Obwohl der Fahrer nur arabisch spricht, bring er uns ans Ziel, von wo wir uns wieder in die Gefilden von 1001er Nacht begeben. Die Masse der Artikel, welche hier feilgeboten werden, erschlägt uns fast wieder. Wir lassen uns von einem Mann vor einer kleinen Tür überreden, in sein Restaurant zu kommen, wo wir, nachdem wir die hohen und unebenen Treppen in den 3. Stock gemeistert haben, eine geniale Aussicht auf die Altstadt haben. Nachdem wir auch noch das Quartier der Gerber gesehen haben, ist Schluss für heute. Nach drei Stunden in diesem Gewusel von Leuten, Marktständen und Gerüchen muss einfach wieder auf unserem Campingplatz ausgeruht werden. So viele Eindrücke sind einfach phänomenal. Dazu ist auch zu sagen, dass wir, obwohl wir doch schon einige Reisen in unserem Leben machen durften, die arabische Kultur nur sehr oberflächlich kennen und deswegen (fast) alles neu für uns ist. Auf jeden Fall sind wir schon mal von der Hilfsbereitschaft und der Freundlichkeit der Marokkaner-innen hell begeistert. Es macht Spass und definitiv Lust auf mehr!
Donnerstag, 23.2.2023 (26. Tag); Wir verabschieden uns von den Eve und Jil, zwei fröhliche Südfranzosen aus Pézenas. Das sind die zwei Bon-vivants welche wir in Meknes kennengelernt haben und nun auch da sind/waren. Heute kopieren wir fast den Tag von gestern, nur dass wir dieses Mal die Medina von unten gegen oben durchgehen. Wir sehen zuerst ein paar Tagelöhner, welche ihren Service inklusive ihrem Handwerksgeräten anbieten. Danach geht es ins Wirrwarr der Gässchen und Strässchen der Medina. Doch heute, am zweiten Tag, scheint es schon ein bisschen einfacher zu sein, sich zurechtzufinden. Es hat doch irgendwie eine «Ordnung» hier. Wir lassen uns Zeit, gehen die Stände durch und kaufen hier und da etwas. Das wird sicher ein feiner Znacht… wobei ich Fleisch und Fisch für die nächsten Tage doch lieber in einem Supermarkt in der Nähe vom Campingplatz einkaufen gehe. Sicher ist sicher…
Wir haben also die ersten Eindrücke in Marokko gesammelt. Weiter geht es hier auf unserer Reise in den Süden von Marokko