Für diesen Reisebericht haben wir auch ein Video auf Youtube gestellt. Klicke auf unser Bild, und du bist „live“ dabei! 🙂
Das war nun doch eine intensive Reise bis hierhin. Die letzte Etappe in Süd- und Zentralanatolien. Hier geht es direkt dorthin zurück. Und sonst folgen ein paar Tage am Meer;
An der Mittelmeerregion geht es bald nach Side
Freitag bis Sonntag, 8.-10.11.2024 (46.-48 Tag); Denn ein paar Tage am Meer sind erholsam. Wir können die Seele baumeln lassen, die Fischer zu ihren Fängen gratulieren und das Meer bei noch angenehmen 24 Grad geniessen. Wir haben in den letzten fast 7 Wochen doch einiges gesehen und erlebt, darum können wir hier perfekt unsere Batterien wieder aufladen und (fast) nichts tun. Aber nur fast, denn heute Sonntag ist es bewölkt und am Nachmittag regnet es sogar. So fahren wir 20 Kilometer weiter nach Side, wo wir auf einem Campingplatz wieder einmal zwei Maschinen mit dreckiger Wäsche waschen. Zum Glück können wir unter einer Dachterrasse unsere Leine aufhängen und da die Wäsche so gut es geht trocknen lassen.
Montag; 11.11.2024 (49. Tag); Wir haben schon gehört, dass es während der Nacht recht heftig geregnet hat, aber gerade so!… Wie jeden Morgen checke ich die Aussentemperatur am Ueberwachungspannel. Dann ein Blick durchs Fenster in der Türe bevor die ersten Schritte nach draussen gemacht werden. Heute aber – ach du Schreck; ich sehe sofort, dass die Markise welche gestern die feinen, gelegentlichen Regentropfen aufgefangen hat, unter einer Last von mindestens einer grossen Badewanne voll Wasser geknickt auf einer Seite auf dem Tisch liegt. Ich rausche raus und versuche das Wasser von der Markise zu stossen. Zum Glück konnte ich gestern die Markise nicht ganz ausrollen, so ist sie nicht gerissen und hat auch kein Loch davongetragen. Uff, das war knapp!
Heute werfen wir uns ins Gewühl der vielen, meistens Deutsch-Touristen und besuchen die Antike Stadt Side. Interessant, wie alle Neubauten über den auf der ganzen Halbinsel verteilten römischen Ruinen und deren Grundsteinen gebaut werden. Ein paar Tempel- und Strassensäulen, das Amphitheater und eine Brunnenanlage sind noch gut erhalten und so auch dankbare Fotosujets.
Heute feiern wir den Eintritt von Nicole ins AHV-Alter mit einem genüsslichen Fischessen. Zwar ein Tag zu früh, aber wer weiss, wo wir morgen landen, denn es soll wieder ein paar Kilometer weiter gehen.
Antikes Theater in Aspendos
Dienstag, 12.11.2024 (50. Tag) Wir besuchen das antike Theater in Aspendos. Es ist wirklich wunderschön. Ob es nun wie erwähnt das am besten erhaltene römische Theater der Welt ist? Auf jeden Fall sehr eindrücklich. Danach fahren wir mit dem WOMO noch ein paar Minuten weiter, wo die Schilder auf das Aquaduckt hinweisen. Dort sehen wir tatsächlich noch einige Ruinen dieses römischen Bauwerkes, welches die Stadt mit Wasser versorgt hat. Durch Orangenplantagen und an vielen Gewächshäuser vorbei geht es Richtung Antalya, wo wir ein paar Kilometer davor an einem der vielen (jetzt, im November geschlossenen) Beach-Clubs am Strand übernachten.
Antalya
Mittwoch, 13.11.2024 (51. Tag); Gerade an der Stadtgrenze zum wohl berühmtesten Ort der Mittelmeerregion, in Antalya wirft sich der Fluss Düden über einen Felsvorsprung ins Meer. Auf der einen Seite sind wir positiv überrascht, welche Wassermassen hier in die Tiefe fallen, auf der anderen Seite hat dieses Land überhaupt kein Wasserproblem. Das ist auf jeden Fall unser Gefühl, denn so viele öffentliche Brunnen, Quellen und Wasserzapfmöglichkeiten wie hier haben wir in einem südlichen Land noch nie gesehen. In der Altstadt von Antalya machen wir wieder einmal eine kurze Fahrradtour. Hier in der Altstadt und am Meer entlang erleben wir eine ganz relaxte Stadt. Beim verlassen der Stadt mit dem Womo sehen wir aber die riesigen Ausmasse dieser 2+ Millionenstadt. Irgendwann schaffen wir es aber, denn wir woll(t)en noch nach Termessos fahren, und dort übernachten. Doch wir kommen 10 Minuten zu spät; die Parkschranke unten an der Hauptstrasse schliesst schon um 15h. So suchen wir uns halt in der Gegend einen Uebernachtungsplatz in einem nahegelegenen Dorf. Unsere «Spezialität»; Fussballplätze! Zwar nicht «very cozy» aber dafür hier gerade noch mit Moschee und Sonnenuntergang.
Termessos
Donnerstag, 14.11.2024 (52.Tag); Beim Morgenessen vor unserem WOMO sehen wir wie schon gestern Abend eine Herde von Schafen. Doch dieses Mal kommt die Hirtin auf uns zu, sagt irgend etwas was wir natürlich nicht verstehen und alle lachen herzhaft. Doch sie zieht zwei Granatäpfel aus ihrem Stoffrucksack und gibt sie uns! Einfach so! Sie freut sich auch, dass Nicole Fotos von ihr schiesst. Was für eine schöne und überraschende Begegnung!
Nun geht es aber zum antiken Termessos. Vom Eingangstor zum Park sind es noch 9 Kilometer auf steilen Strassen den Berg hinauf und danach eine Viertelstunde zu Fuss bis zu den Ruinen. Da kommt man sich wieder wie ein Archäologe vor. Überall Steine und verfallene Mauern. Viel ist nicht über diesen Ort bekannt, man denkt jedoch, dass nach Erdbeben die Leute ihre Stadt verlassen mussten. Auf jeden Fall war das eine sehr belebte Stadt, denn das Theater hatte für über 4000 Menschen Platz! Es ist fast unwirklich, an einem solchen Ort über die von Hand geformten und teils verzierten Steine zu klettern; an allen anderen Ausgrabungsstätten wäre alles eingezäunt und gesichert.
Freitag, 15.11.2024 (53. Tag); Es geht nur einige Kilometer bis zum Ausgrabungsort Olympos bei Cirali. Na gut, nicht gerade der Renner. Kaum beginnen wir unsere Tour, beginnt es zudem noch zu Regnen… Vergessen wir es einfach und fahren weiter. Heute finden wir unseren Uebernachtungsplatz mit Blick gegen Westen! Und am Meer! Wir können uns von den Wellen und dem Sonnenuntergang nicht satt sehen. Der Wind ist ziemlich stark, für die nächsten Tage ist schlechteres Wetter angesagt. Schaun mer mal.
Antike Stadt Myra
Samstag, 16.11.2024 (54. Tag); Perfektes Timing… die Vollmondnacht ist noch wolkenlos, und heute morgen ist das Wetter ideal um eine gute Stunde auf einer wunderschönen Küstenstrasse nach Myra zu fahren. Hier besuchen wir die römische Theater und die antiken lykischen Felsengräber. Eine kleine aber umso eindrücklichere Ausgrabungsstätte. Genau nach unserem Gusto. Schon der Parkeinweiser hat uns gesagt, dass es bald regnen würde. So ist es dann auch. Wir fahren ans Meer, und stellen uns dort an der Strandpromenade neben ein paar Womos, es hat aber auch einige türkische Wohnwagen. Trotz nachmittäglichem Regen ist das Bad im Meer angenehm.
Sonntag, 17.11.2024 (55. Tag); Nach dem Frühstück kommt unser Schlechtwetterprogramm zum Zug; wir besuchen das Museum der lykischen Zivilisationen (Wikipedia: Lykien ist die antike griechische Bezeichnung einer Landschaft im Südwesten Kleinasiens; Anmerkung: also da wo wir nun sind, Süden der Türkei) in Demre. Ein Aussenbereich mit Ruinen und ein kleines Museum gehen wir in einer guten Stunde durch. Gut hat es zu regnen aufgehört, so kommen wir dieses Mal trocken durch. Ein letzter Blick auf Demre (oder eher auf die Gewächshäuser) und weiter geht es nach Kas. Von einem Aussichtspunkt sehen wir den kleinen Hafen. Das soll unser Uebernachtungsplatz sein! Doch unten angekommen bleiben wir nicht lange, da es hier einfach zu viel Betrieb hat und wir kaum ein paar ruhige Momente geniessen können. Wir fahren also nochmals auf der atemberaubend schönen Küstenstrasse ein bisschen weiter bis zum Städtchen Kalkan. Hier stellen wir uns irgendwo auf einen park4night Platz. Der einzige «Bewohner» ist ein heruntergekommener, jedoch sehr freundlicher Türke welcher mit seiner 90 jährigen Mutter in einem kleinen Wohnwagen haust und mit seinen wenigen englischen Brocken immer wieder mit uns plaudern will.
Patara
Montag, 18.11.2024 (56. Tag); Eigentlich eher ungeplant ist dieser Tag wieder einmal ein ganz schön gefüllter Tag geworden; Noch ein paar Impressionen von unserem Platz in einer Bucht und weiter geht es nach Patara, eine weitere antike Stadt. Die wollen wir uns nicht entgehen lassen. (anstatt das etwas «berühmtere» Xanthos, was auch in der Nähe wäre). Wir bereuen es überhaupt nicht, denn erstens sind wir fast alleine da, zweitens sind die Theater, die Säulen besäumten Strassen, der Triumphbogen und einfach das ganze Gelände ein absoluter Hingucker! Wir fühlen uns in die Vorchristuszeit zurückversetzt – und schon ist wieder (früher) Nachmittag. Also noch 70 Kilometer bis Oelüdeniz. Dazwischen noch an einen öffentlichen Brunnen Wasser auffüllen. Und dann; die Strecke hat es in sich; die Strasse windet sich über mehrere Hügel endlosen Serpentinen rauf und runter, durch schmale Dörfchen und immer wieder atemberaubende Blicke aufs Meer freigebend. Wir sind nur schon vom Schauen geschafft! Dann noch auf den schönen Stellplatz am Meer fahren – Denkste! Der sieht überhaupt nicht mehr so aus wie auf dem Google-Map/(Satellitenbild) und kann nicht mehr angefahren werden. So müssen wir etwas anderes suchen, was in der Badebucht von Oelüdeniz leider nicht so einfach ist (war).
Ölüdeniz
Dienstag und Mittwoch, 19.+20.11.2024 (57. + 58. Tag); Wir verbringen zwei wunderschöne Tage hier in der Mittelmeerregion, in Ölüdeniz an einem noch wunderschöneren Strand! Baden, Relaxen und Spätsommerfeeling vom Feinsten! Wirklich Spätsommer! Ich schätze mal dass es hier noch 3 % Gäste hat, das meiste Gleitschirmflieger– Hier ist ein weiterer Ort (im Süden) wo wir nicht unbedingt bei 100 % Gästen und 40 Grad im Schatten sein wollen….
Unseren Stellplatz haben wir dann also doch noch gefunden. 100 Meter vom Städtchen entfernt, Den grossen Stellplatz teilen wir mit einem türkischen Touristenpärchen. Auch da wieder; wir erleben nur Positives mit den Einwohnern. Sie sind gegenüber uns einfach so was von fürsorglich und liebenswürdig; Kaum angekommen kommt Burak zu uns und fragt ob alles OK sei, ob uns etwas fehlen würde, denn er wolle eben gerade einkaufen gehen und könnte uns was holen. Wir werden zum türkischen Kaffee eingeladen und Elin schenkt Nicole beim Abschied einen Stein vom Strand als Andenken. Wirklich berührend!
Dalyan und die aussergewöhnlichen Thermen
Donnerstag, 21. + Freitag 22.11.2024 (59. + 60. Tag); Was für ein Sauwetter begleitet uns fast durch den ganzen Tag! War zwar auch so in den Wetterapps vorgesehen (darum haben wir gestern auch eine kleine Etappe gemacht), aber gerade so? Starkregen hat uns vor allem bei der Ankunft in Dalyan, unserem Tagesziel, schwer zu schaffen gemacht. Einige Strassen waren überschwemmt und unpassierbar. Wir haben ein paar Plätze angefahren, bevor wir am nördlichen Teil vom Hafen unseren Uebernachtungsort gefunden haben.
Heute wollen wir wieder einmal (das erste Mal in der Türkei?) eine Fahrradtour machen. Denn es soll genau heute wieder ziemlich schön sein. Passt also. Wir fahren zu einer Fähre (Kapazität max 3 Fahrzeuge), und die bringt uns wirklich auch über den Fluss. Unser ganz neues Ziel von heute also, eine Art Thermalbad in Sultaniye. So was von «basic» aber so perfekt für uns. Zum Glück haben wir mit diesem Wellness-Ort «geliebäugelt» so sind wir mit Badehose, Tuch und Schlappen ausgerüstet und können nach einer halbstündigen, ziemlich coupierten Fahrt in verschiedenen heissen Pools und einem Schlammbad relaxen. Ein Fisch-Spa ist inklusive für – halt dich fest; weniger als einen Franken pro Person! Gut, es ist schon am Ende der Welt, denn nun müssen wir wieder zurückradeln, die Fähre nehmen (fährt zum Glück regelmässig) und dann wieder nach Dalian zurück. Die Spaghetti Bolo haben wir uns redlich verdient.
Es gibt (gäbe) auch Sehenswürdigkeiten und Spezielles zu sehen hier; Zum Beispiel auf der anderen Flussseite von Dalyan die Stadt Kaunos, mit lykischen Felsengräbern. Die kann ich aber mit der Drohne hervorragend an- und überfliegen. Der İztuzu-Strand, an dem es geschützte Brutplätze für die «unechten Karettschildkröten» gibt müssen wir beiseite lassen; die brüten leider nur im Frühjahr…
Die nächste Etappe führt uns schon in die Ägäisregion, die letzte Etappe in der Türkei. Hier ist der direkte Link dazu