Sonntag, 29.1.2023 (1. Tag); Nach doch längerer Vorbereitung geht es endlich los! Was heisst da Vorbereitung; eigentlich haben wir noch nie so wenig für eine Reise organisiert. Wir wissen aber schon mal, dass wir Richtung Südfrankreich fahren! Den genau(er)en Weg, die Übernachtungsplätze, das Sightseeing; das sehen wir dann noch! Der eigentliche Start ist dann doch ein bisschen harzig; um ein Haar hätte ich die Nummernschilder vergessen/nicht montiert… Dann konnten wir erst an der vierten Tankstellen auf dem Weg den Reifendruck richtig kontrollieren. Also wenn das schon alle Probleme gewesen sind… Auf jeden Fall freuen wir uns auf wochenlanges Reisen, ohne gross auf die Uhr schauen zu müssen; welch ein Privileg!
Montag, 30.1.2023 (2. Tag); Wir versuchten heute (wie gestern auch auch) die Autobahnen Richtung Südfrankreich nach Möglichkeit zu meiden; viel zu teuer für das Wohnmobil und weit weniger interessant als die Nebenstraßen. Das hat sich alles bis jetzt gut bewährt, hat einfach viel, viel, viel mehr Zeit in Anspruch genommen! Aber Zeit ist ja ein Gut, welches wir nun in Genüge haben sollten! Also haben wie die Vorteile genossen; kleine Städtchen mit Burgen und Schlössern waren die Highlights. Unzählige Sträßchen, aber auch einige schmale Feldwege führen uns in den Süden. Die aufkommenden Frühlingssonne…!… ließ die interessanten Baumalleen und die schon bald blühende Vegetation in Farben erscheinen, welche wir nun seit vielen Wochen und Monaten nicht mehr so gesehen haben. Venasque hätte eigentlich einen Stellplatz haben sollen. Doch das war (mindestens für unser Wohnmobil) Fehlanzeige. Wir haben aber nicht aufgegeben und haben in der Nähe dieses Bergdörfchens, auf einem kleinen Parkplatz der Zugangsstraße unser Lager aufgeschlagen. Sollte kein Problem sein, denn Autos fahren hier keine vorbei. Eine kleine Erkundungstour mit dem Vélo habe ich schon gemacht; das gemeinsame Sightseeing findet dann morgen statt!
Erster Stopp in Südfrankreich: Venasque
Dienstag, 31.1.2023 (3. Tag); Von unserem Platz neben der unbefahrenen Zufahrtsstrasse nach Venasque machen wir einen kleinen Spaziergang in dieses Dorf, welches halb von einer Mauer, halb von einem tiefen Abgrund geschützt ist. In dieser Jahreszeit ist alles leer. Nichts läuft. Eine einzige Boulangérie hat offen wo wir einen Kaffee & Croissant nehmen. Nach dem kurzen Sonnenbaden zurück beim Wohnmobil fahren wir weiter nach Gordes. Auch das ist ein Dörfchen, welches total an den Felsen geklebt ist. Zwar ein bisschen grösser als Venasque, aber das selbe Spiel – total leer. Wobei es hier im Sommer wahrscheinlich total überfüllt sein müsste, wenn wir die vielen Parkplätze sehen!
Roussillon
Mittwoch, 1.2.2023 (4. Tag); Grosse Premiere auf kleinem Töffli; wir fahren das erste Mal zusammen mit dem Motorrad(-Rädli) «Fluchtzwerg» in das drei Kilometer entfernte Village Bories. Auf einem kleinen Gelände mitten in der Pampa können diese Hütten besichtigt werden. Diese Häuschen wurden nur aus Steinen, ohne Mörtel, gebaut du dienten Schäfern im 17. und 18 Jahrhundert als Schutz und Lagerstätten. Den Nachmittag verbringen wir im 10 km entfernten Roussillon, einem Dorf, welches wiederum auf einem Berg thront. Dieses Mal sind die Bauten alle aus rotem (Ocker) Stein, der in der Gegend in rauen Mengen zur Verfügung steht. Eigentlich haben wir die letzten zwei Tage und diese wunderschöne Gegend nur deswegen besucht, weil ein Youtuber hier einen kleinen Film drehte und wir dieses spektakuläre Dorf auch sehen wollten. Am Abend richten wir uns dieses Mal auf einem Campingplatz mit Sicht auf «DIE» Brücke ein; in Avignon!
Avignon
Donnerstag, 2.2.2023 (5. Tag); Ein Tag in Avignon. Zum Glück können wir unsere geplante Visite der Stadt mit dem Vélo machen. Denn Nicole ist am Morgen auf der Treppe vom Wohnmobil ausgerutscht und hat sich das Schienbein aufgeschürft. Sonst sollte bei ihr und unserem Aufenthalt aber alles OK sein, ausser dass es windet (Mistral), wie wir es noch selten erlebt haben. Auch für die Einwohner hier wird es, nach vielen Tage mit permanentem Wind, langsam unausstehlich. Es stürmt, ohne auch nur ein einziges Mal eine Pause einzulegen. Doch dank diesem Wind ist der Himmel wolkenlos und die Sicht (z.B auf Mont Ventoux, immerhin 60 km entfernt), ist gestochen scharf
Pont du Gard
Freitag, 3.2.2023 (6. Tag); Eine kleine Vélotour der Stadtmauer entlang und schon geht es weiter. Zuerst einmal Grosseinkauf bei E.Leclerc, da wir nun wirklich alle möglichen Reserven aus der Schweiz aufgebraucht haben. Dann geht es auf einen französischen Stellplatz der Gruppe «Camping-car Park», wo wir gerade noch die Mitgliederkarte lösen. Das scheint «un bon plan» zu sein! Ein kurzes Fährtli und schon stehen wir vor dem beeindruckenden Monument «Pont du Gard», dem Aquaduckt welches von den Römern erbaut wurde.
Mèze
Samstag, 4.2.2023 (7. Tag); Huiiii, Dieser Wind! Da wir heute nur eine kleine Etappe vor uns haben, nehmen wir es nicht so stressig, fahren dann doch gegen Mittag ab, denn die Bäume neben unserem Wohnmobil knacken und biegen sich bedrohlich im starken Wind. Getreu unserem (neuen) Motto hier in Frankreich, die Autobahnen zu vermeiden, profitieren wir von schönsten Aussichten am Rande der Camargue mit den weissen Rössern und den Flamingos in dieser Moorlandschaft. Anders als die über 20 Jahre wo wir nach Mèze kommen, übernachten wir das erste Mal nicht bei der Mutter von Nicole, sondern installieren wir uns auf dem Stellplatz unweit der Stadt.
Sonntag, 5.2.2023 (8. Tag); Wir machen eine kleine Tour um und in Mèze und gehen mit der Mutter von Nicole, welche schon über 30 Jahre in Südfrankreich wohnt, in einem Fischrestaurant Mittagessen. Viele Restaurants am niedlichen Hafenbecken haben nicht offen, aber diejenigen die etwas anbieten sind heute (Sonntag) mehr als ausgebucht. Zum Glück haben wir reserviert.
Montag, 6.2.2023 (9. Tag); Der heutige Tag war erst einmal ein «Administrationstag», da es einige Sachen zu regeln gab mit und für die Mutter von Nicole. Wir haben aber auch auf dem schönen Fahrradweg, welcher eigentlich bis Sète gehen würde, etwas über die Hälfte der Strecke unter die Räder genommen. Dazwischen haben wir in einem kleinen Restaurant in Bouzigues feine Austern und Muscheln genossen. Diese Köstlichkeiten kommen direkt vom Austernpark im «étang de Thau», Diese Lagune ist wegen der geringen Wassertiefe, dem warmen Wasser und des hohen Salzgehaltes prädestiniert für die Austernzucht. Die Sonne scheint und die Temperaturen sind, gerade zum Velofahren, ideal. Am Abend hatten wir mit unseren Stellplatznachbarn Isabelle und Andy einen Apéro und uns zusammen wiederum köstlich amüsiert. Genau das macht das Womo-Leben aus! Vielen Dank dafür ihr zwei!
Die Reise nach Marokko geht direkt weiter durch Spanien. Der Link dazu ist hier