Lourdes, unser erstes Ziel in Frankreich auf dem Weg nach Hause
Samstag, 6.5.2023, (98. Tag); Eigentlich wollten wir auf der Fahrt von Spanien nach Frankreich drei Pässe überqueren. Doch entweder sind diese noch nicht offen, oder hat es Baustellen. Auf jeden Fall können wir auf unserer Fahrt nach Lourdes nur die mehr oder weniger «normale» Strasse nehmen. Natürlich wollen wir auf den noch weit über 1000 Kilometer bis nach Hause noch einiges erleben und sehen. Darum nehmen wir heute auch kleine Wald-, Berg- und Nebensträsschen, welche uns einiges an Geduld fordern (werden). Immer wieder zeigen Schilder, dass in dieser Gegend der Jakobsweg vorbei führt. In Lourdes sind wir wieder einmal auf einem kleinen, super eingerichteten Campingplatz. Wir satteln die Velos und gehen auf Entdeckungstour in Lourdes. Wir sind sehr überrascht wie viele Pilger sich heute hier auf dem Platz vor der Basilika versammeln, um am Gottesdienst unter freiem Himmel teilzunehmen. Sie suchen Trost und Stärkung im Glauben der Heilung an ihrem Körper und Seele. Wenn wir das sehen sind wir umso dankbarer, dass es uns gut geht und wir genug Kraft haben, schöne Reisen machen zu können.
Sonntag, 7.5.2023, (99. Tag); In nur einer Stunde sind wir in ein wunderbares Berggebiet gefahren, Das Wandergebiet von Gavarnie, inmitten der Pyrenäen, auf 1400 Metern über Meer bietet fantastische Aussichten – wenn das Wetter denn mitspielen würde…! Das ist heute leider überhaupt nicht der Fall. Das ganze Grün, was wir nun, im Gegensatz zu Marokko oder Südspanien, wieder auf den Wiesen und an den Bäume sehen, will ja irgendwie auch getränkt werden. Schon in der Nacht hat es geregnet und heute ist entsprechend alles noch wolkenverhangen. So bleibt uns nichts anderes übrig, als kurz durchs Dörfchen zu schlendern! Hoffen wir also auf Besserung für morgen! Uebrigens hat vor ein paar Tagen der Wassermischer in der Küche wieder ausgesetzt (vor einem Jahr habe ich ihn ersetzten lassen). Jetzt, in der Not, habe ich aber gesehen wie und wo ich den selber reparieren kann. Für den Rest der Reise habe ich einfach ein Provisorium gemacht, so dass die Pumpe behelfsmässig funktioniert ?
Cirque de Gavarnie, Ort für eine wunderbare Wanderung
Montag, 8.5.2023, (100. Tag); Der erste Blick am frühen Morgen aus dem Wohnmobil verheisst gutes! Hervorragendes Bergwetter! Also sofort raus aus den Federn und in die Natur raus. Ein schöner Marsch bringt mich an den Fuss des «Grande Cascade». Mit über 400 Metern ist er der höchste Wasserfall in Frankreich. Der Cirque de Gavarnie ist wirklich imposant. Der Durchmesser des Felsenkessels und die hoch aufragenden Berge machen stark Eindruck. Da wir ja gerade am Start des Wanderweges auf einem Parkplatz übernachtet haben, und ich unbedingt vom schönen Wetter profitieren wollte, war ich der erste Wanderer auf dem Weg. Die Ruhe und die frische der Natur tun gut! Schon am Mittag konnten wir uns auf den Weg machen, um über den Col d’Aspin zu fahren. Eigentlich ist dies nur ein kleinerer Pyrenäenpass (wird immer wieder von den Profis während der Tour de France befahren) aber die nicht enden wollenden Haarnadelkurven sind schon noch speziell zu befahren.
Dienstag, 9.5.2023, (101. Tag): Weiter geht’s! Heute ist das Wetter für uns ein Thema. Denn, ausser am Morgen, regnet es eigentlich (fast) den ganzen Tag. Zuerst fahren wir wieder quer durchs Land auf kleinen Neben-Neben Strasse. Nach Toulouse geht es durch eine Gegend, welche sicherlich sehr schöne wäre, aber eben; das Wetter… Doch genau als wir an unserem Tagesziel, dem Viaduct de Millau, ankommen, wird es besser. Wir werden auf der total verlassenen Raststätte welche gerade vor der Brücke ist, übernachten. Denn von hier sollte man eine schöne Aussicht auf die Brücke haben. Und einmal mehr; wir sind vom Wetterglück begünstigt!! Wir haben von verschiedenen Winkeln, gerade zum Richtigen Zeitpunkt, eine super, von der Abendsonne perfekt inszenierte, Aussicht!
Viaduct de Millau, eine architektonische Meiserleistung
Mittwoch, 10.5.2023, (102. Tag); Wir sind auf den letzten paar Tagen unserer Reise, und erleben weiter so viele Highlights und Überraschungen an einem Tag – fantastisch! Bevor wir unseren Übernachtungsplatz, die Autobahnraststätte verlassen, schauen wir im Besucherzentrum noch einen kurzen, eindrücklichen Film über den Bau des Viaduktes an. Genial! Dann geht es über das Viadukt, und später noch runter unter die Brücke. Sehr eindrücklich! Dann sagten wir uns; fahren wir doch ein bisschen durch den «Parc naturel régional des Grands Causses» und weiter dem Fuss «Tarn» nach…Ehrlich gesagt, davon haben wir vorher noch nie etwas gehört! Aber was wir da gesehen haben, ganz grosse Klasse! Eindrückliche Bergspitzen in Formen, welche seinesgleichen suchen. Während 45 Kilometer sehen wir auf der linken Seite ein Paradies für Kletterer, unsere schmale Strasse führt pausenlos durch enge Galerien oder an steilen Abgründen entlang, und unten auf dem Fluss kommen die Rafting-Fans voll auf ihre Rechnung! Kleine Dörfchen mit unzähligen Restaurants runden fehlen natürlich auch nicht. Das hätten wir nie erwartet und zeigt, welch schöne Gegenden noch zu entdecken sind. Nach einigen Stunden unterwegs suchen wir den nächstbesten Stellplatz, welchen wir in der Stadt Mende finden. Wie wenn es nicht genug wäre; unser Stellplatz liegt ruhig an einem kleinen Flüsschen, aber mitten in der Stadt. Diese wartet als Tüpfchen aufs i noch mit einer wunderschönen Kathedrale auf.
Donnerstag, 11.5.2023, (103. Tag); Also für uns ist das schon speziell; so viel Regen auf einmal! Zugegeben, wir hatte ein Riesenglück mit dem Wetter! Es hat für uns die letzten rund dreieinhalb Monate eigentlich immer gepasst. Immer im Frühling oder im Sommer! Darum erscheinen für uns auf der heutigen Fahrt in den französischen Jura die gefühlten zwanzig Regenschauer und die einundzwanzig sonnigen Abschnitte schon aussergewöhnlich. Wir fahren nie auf der (Mautpflichtigen-) Autobahn. So geht es ein bisschen langsamer vorwärts, doch wir sehen wiederum einiges von der schönen Landschaft, welche, trotz dem vielen Regen, nochmals grüner und frühlingshafter wirkt. Pünktlich zur Ankunft am Saint-Point-Lac zeigt sich aber doch wieder kurz die Sonne, so dass wir die Aussicht auf den kleinen See geniessen können.
Saint-Point-Lac, an der Grenze zur Schweiz
Freitag, 12.5.2023, (104. Tag); Dies ist unsere letzte Etappe auf dieser schönen Reise! Auf dem Weg nehmen wir noch ein Selfie des «Grand Tour of Switzerland» in unsere Sammlung auf! Zu Hause angekommen beginnt nun das nach-arbeiten und -verarbeiten dieser Reise sowie das Vorbereiten von nächsten Abenteuern! Wir freuen uns auf jeden Fall auf den Sommer bei uns zu Hause, auf unsere Familie, Freunde und alles, was uns hier erwartet!
Willst du wissen wie diese Reise angefangen hat? Dann schau direkt hier hinein!