Für diesen Reisebericht haben wir auch ein Video auf Youtube gestellt. Klicke auf unser Bild, und du bist „live“ dabei! 🙂
Zum Abschluss unserer Türkei Reise geht es nun über 2300 Kilometer wieder nach Hause. Unsere letzte Etappe war ja in der Ägäisregion. Falls du da nochmals zurück willst kannst du hier dem direkten Link folgen
Montag, 2.12.2024 + Dienstag 3.12.2024 (70.+71. Tag); Heute beginnt die grosse Fahrerei, nicht ohne vom Stellplatz noch zwei Erinnerungsfotos zu machen! Auf dem Weg Richtung Edirne machen wir noch einen letzten Einkauf. Dann, etwa einen Kilometer vor der Grenze hat es (Richtung Istanbul) einen PTT-Laden, wo ich noch den Betrag auf dem Autobahnvignetten-Konto kontrollieren liess. Übrigens hätte es dort auch die Möglichkeit, SIM-Karten von Vodafon, Turk Telekom oder Turkcell (die hatten wir) zu kaufen. Wäre einfacher gewesen als in Istanbul. Das nächste Mal dann… Die Türkei/Bulgarien-Grenze war schnell erledigt, obwohl sie einige Kontrollen machten. Für die Autobahn in Bulgarien habe ich gestern noch im Internet die Vignette gekauft. Das war auch einfacher als beim Hinfahren. Übernachtung auf einem Autobahnrastplatz. Normalerweise machen wir das nicht, ist aber im Park-for-Night empfohlen. Heute dann nichts als Autobahn. Fast 700 Kilometer aber so was von entspannt. Allermeisten neue, breite, Autobahnen, gutes, bedecktes Wetter, sehr wenig Verkehr. So fährt es sich ziemlich einfach, halb Bulgarien, ganz durch Serbien bis nach Kroatien. Vor der Grenze, auf der rechten Spur, über 10 Kilometer, teilweise sogar zweispurig, die wartende LKW-Kolonne überholt. (Gerechnet sind das rund 500-600 Fahrzeuge!). Wir, als PKW, hatten ganze drei davon vor uns!
Ljubljana
Mittwoch, 4.12. und Donnerstag 5.12.2024 (72.+73. Tag); Weiter geht es durch Kroatien. Wie gestern, eigentlich ideales «Heimkehrwetter». Ohne Sonnenschein, ohne Regen, ohne (viel) Verkehr. Ideal um neue, kurzfristige Pläne zu schmieden; wir wollen den morgigen, sonnigen Tag in Ljubljana geniessen!
Wir haben auf dem gleichen Stellplatz wie im letzten Jahr übernachtet. Da waren wir letztes Jahr schon einmal.
Wir machen also heute eine kleine Vélotour in die Stadt. Wir geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen und stellen uns vor, wie in der Nacht hier überall unter dem Lichtermeer Glühwein getrunken und die Adventszeit zelebriert wird. Wir müssen uns aber zuerst wieder an die kälteren Temperaturen gewöhnen. So genügt uns unsere Visite am Tag heute vollauf. Ljubljana ist wirklich eine schöne Stadt. Ueberhaupt sehen wir nun wieder, wie lieblich alles hergerichtet werden kann. Ein grosser Unterschied zum, auf seine Art, interessanten und eindrücklichen Türkei.
Palmanova und Grado in Italien
Wir übernachten heute in Italien kurz nach der Grenze, genauer in Palmanova. Auch hier in Italien zu dieser Jahreszeit; kein Problem einen einsamen Stellplatz zu finden. Heute gerade am Rande des Städtchens.
Freitag, 6.12.2024 (74. Tag); Heute lassen wir nichts aus; wir dürfen ja wieder einen weiteren Hochzeitstag feiern (erst noch eine Schnapszahl…) Es gibt Guetzli (Plätzchen) zum Frühstück, einen Cappuco und Brioches in der Pasticceria della Nonna Pallina 😊 und zum Mittagessen in der Trattoria alla Borasa in Grado noch ein feines Fischmenue. Wir geniessen das Italianità auf der ganzen Linie!
Doch auch das Sightseeing kommt nicht zu kurz; Wir starten mit der ganz speziellen Stadtarchitektur von Palmanova. Der sternförmige Grundriss wurde zum Schutz gegen die Türken… 😉 gebaut. Nach dem Kaffee geht es dann aber bald ans Meer, wo wir die Stadt Grado entdecken. Italien hat eben schon unzählige Orte, welche auf einem Touristenprogramm nicht allzu weit oben stehen, bei einen Besuch aber immer viele interessante Einblicke offeriert.
Samstag, 7.12.2024 (75. Tag); Auf herbstlichen Strassen fahren wir nach Como, wo wir unsere letzte Nacht auf einem Stellplatz verbringen.
Unser Fazit der Reise in die Türkei
Nach dieser schönen, auch längeren Reise haben wir doch auch ein Fazit geschrieben. Es ist ein bisschen länger geworden….
Die folgenden Aussagen haben wir jetzt kurz nach unserer Reise gemacht. Natürlich kann das bei anderen Gelegenheiten oder Situation auch wieder anders aussehen. Auch können klimatische Veränderungen oder «Touristenschwärme» die Ansichten verändern…
Das Land, unsere Tour
Die Türkei hat uns ausgezeichnet gefallen. Zwischen dem Mix aus orientalischen Kulturen bis hin zu den Griechen und Römern; wir sind da voll auf unsere Kosten gekommen. Die Landschaften, gerade im Osten und in Zentralanatolien, haben wir als oftmals «rauh» und fast unendlich empfunden. Auf jeden Fall anders und speziell. Wir haben natürlich auch einige Städte besucht, doch war das dann mit der Zeit eher mühsam oder wir haben Städte wie Ankara, Izmir, Edirne oder andere auf der Seite gelassen. Alles in allem; für uns ein absolut interessantes Land! Gut waren wir ganz im Osten. Gut haben wir zuerst die Schwarzmeerküste besucht (ziemlich schnell, also eher durchfahren) und waren dann voller Tatendrang im Osten. Der Süden und Westen war durch die Strände und den antiken Städten (davon hat es wirklich genug) einiges einfacher zu besuchen und hat sich für uns gut für den zweiten Teil der Reise angeboten. Für uns war es sehr gut, in der Nebensaison (respektive nach der Saison) diese Reise gemacht zu haben. Wobei wir wirklich Wetterglück gehabt haben. Eine oder zwei Wochen später wäre es dann wegen Kälte, Regen ja bis zu Schnee, zu spät gewesen. Wir sahen übrigens auch während vielen Tagen, gar Wochen, im Osten kein einziges, europäisches Fahrzeug. Im Gesamten waren wir während ca 4/5 der Reise alleine auf den Uebernachtungsplätzen.
Menschen
Die Menschen haben wir als sehr, sehr freundlich, offen und fürsorglich erlebt. Wir haben nicht viele getroffen, welche wenigstens mittelgut Englisch gesprochen haben. Mit einer Uebersetzungsapp oder auch Händen und Füssen geht es aber einfach! Wir wurden nie zu irgendwelchen (Souvenir-)Käufen gedrängt worden. Im Gegenteil, manchmal fragten wir uns ob sie denn nichts verkaufen wollen. Immer waren die Einwohner aber hilfsbereit. Oftmals haben wir kleine Geschenke (Früchte, Fisch, Nüsse) bekommen. Einfach so! Quasi beim Vorbeigehen! Wie zum Beispiel von einer einfachen Schafhirtin. Das öffnet uns schon die Augen!
Tiere
Wie in vielen südlichen Ländern hat es auch in der Türkei freilaufende Hunde und Katzen. Wobei wir nie von Hundenrudeln oder fast nie von allzu aufdringlichen Katzen belästigt wurden. Es hatte fast immer einzelne Tiere ums Wohnmobil herum, aber die waren eher anhänglich als furchteinflössend. Wegen Hundegebell wurden wir eher selten vom Schlaf abgehalten. Wir hatten nie das Gefühl, dass die Tiere ausgehungert wären. Viele Leute bringen den Tieren auch Essen (z.B. am Strand). Eine Fischerin ist einmal zu uns gekommen und fragte, ob wir nicht etwas zu essen hätten für einen kleinen Hund.
Sightseeing
Eben, in der Nebensaison ist das alles schon viel relaxter. Wir mussten nie für Tickets anstehen. Touristen bezahlen immer etwa 10-30 EUR pro Attraktion. Dass die Einheimischen nichts oder einen X-tel bezahlen, machte für uns nichts aus, das verstehen wir.
Camping/Stellplätze/Freistehen
Wir haben nur wenige Mal auf einem kostenpflichtigen Stell- oder Parkplatz (10x), oder auf Campingplätzen (7x) übernachtet. Diese waren eher (tieferes) Basic. Doch sie waren in Städten (z.B. Istanbul, Mardin, Side) und somit gerade im Zentrum. Auch hatten wir da oftmals die Gelegenheit, Wäsche zu waschen. Es war für uns aber sehr einfach Frei zu stehen (daher 48x). Wir hatten dabei nie ein ungutes Gefühl oder gar Angst. Im Gegenteil haben uns Passanten immer freundlich gegrüsst und hatten irgendwie Freude dass wir da waren (unser Gefühl…) Auf der anderen Seite hat es in diesem riesigen Land nicht sehr viele Camping- und Stellplätze, oder diese waren ganz einfach geschlossen. Saisonende. Wir waren zum Beispiel am 28.9., die erste Nacht in der Türkei auf einem kleinen Campingplatz. Wir waren die einzigen und die Besitzer waren dran, alles zusammen zu packen. Das waren die letzten Tage der Saison von diesem Platz!
Zum Freistehen braucht es dann neben einer guten, grösseren Batterie, vor allem Frischwasser; kein Problem!
-Fast jede Tankstelle hat einen Wasserschlauch. Da füllt man Trinkwasser (wobei wir unser Frischwasser sowieso nie trinken). Es fragt niemand. Ausser einmal ist ein Tankwart gekommen… Er hat uns begrüsst, mir sein Brillentuch gegeben (es hat geregnet und ich stand im Nassen mit einer angeschlagenen Brille), dann brachte er uns noch einen Tee! (dies nochmals zu der fast unbeschreiblichen Gastfreundlichkeit der Türken).
-Praktisch jedes Dorf (nicht die Städte) und viele Nebenstrassen haben öffentliche Brunnen mit gutem Trinkwasser! («Wasserdieb» braucht man um den Schlauch anzuschliessen)
– Für das Abwasser haben nicht mal die Campingplätze/Stellplätze wirklich gute Entsorgungsmöglichkeiten. Da muss man oftmals irgendwo anders einen geeigneten Ort finden.
Abfall:
Das ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Das versteht man als Mitteleuropäer nicht. Die schönsten Orte sind, wie in den Traveller-Foren beschrieben «zugemüllt». Am Meer, in den Pärken auf den Feldern – Überall, Plastik, Flaschen, Alu und alles, was im Abfallcontainer landen sollte. Dies, obwohl es eigentlich an jeder Ecke Abfallcontainer hat. Es ist unbeschreiblich und schade aber es war so.
Lärm:
Neben den Hunden (wie gesagt nicht allzu oft) waren auch die Autos und die überproportionierten Lautsprecheranlagen der (jungen) Leute oftmals (bei unserer Reise etwa 10x) störend. Gerade beim Freistehen bei Pärken, in Städten, an Strandpromenaden oder in Häfen. Einfach dort wo es (Durchgangs-)Strassen oder grössere Plätze hat. Wobei das dann jeweils irgendwann auch aufgehört hat. Gut waren die Nächte oft kalt… das machte dann für die Leute keinen Sinn länger als (durchschnittlich 10 Uhr) draussen zu bleiben und bei lauter Musik oder dröhnenden Motoren den Abend zu verbringen…
Sonntag, 8.12.2024 (76. Tag); Nun also die letzte Etappe unserer Reise; und gerade noch einmal ein kleines Sightseeing. Immer wenn es geht versuchen wir die Foto-Spots der «Grand tour of Switzerland» zu finden und diese wunderschönen Orte zu geniessen. Heute bietet sich das sehr gut an; also fahren wir kurz nach der Grenze durch ganz enge Strässchen (muss das nun wirklich nochmals sein… 😉) zum Castel San Pietro und gerade daneben nach Mendrisio. Am Luganer See gibt es einen Blick auf den Monte San Giorgio. Ein kleiner Wermutstropfen ist es schon, dass ein weiters rote Wappen IN der Anlage von Swissminiatur steht. Diese haben wir ja schon vor vielen Jahren mit unseren Jungs besucht…
Es geht durch den Gotthard, am «Chileli von Wassen» vorbei und schnurstracks in die nächste Autobahnraststätte hinein, um ein Fondue zu kaufen! Mhhhh, Moitié-Moité! Himmlisch! Das ist wohl ein Wunsch von vielen (Schweizer) Traveller, auch wenn die Reise für uns auf den gesamthaft 10’800 Kilometern noch so toll war!
Willst du diese tolle Reise (nochmals) von Anfang an mitverfolgen? Hier ist der direkte Link zu 2024 Türkei-Reise; 1. Teil Hinfahrt und Istanbul