Für diesen Reisebericht haben wir auch ein Video auf Youtube gestellt. Klicke auf unser Bild, und du bist „live“ dabei! 🙂
Jetzt geht es Richtung Sand! Wenn du noch einmal die Bergoasen und unsere Einladung zu einer tunesischen Familie sehen möchtest, klicke hier
Ueber den Chott el Jerid in die alte Stadt Kebili
Donnerstag, 13.3.2025 (25. Tag); Ziehen wir also heute einen ruhigeren Tag auf unserer Reise durch Tunesien ein; Nach dem Frühstück im Palmenhain fahren wir weiter. Bei der lokalen Moschee (eher Mausoleum von/für Sidi Bouhlel, doch leider verschloss) und einem schönen Tor in den Palmenwald geht es über den Damm vom Chott el Jerid, dem grössten Salzsee in Tunesien. Unser Ziel, Kebili, wo wir auf einem Parkplatz neben der alten, verfallenen Stadt übernachten. Die Polizei war auch schon da und hat uns das OK gegeben, dass wir hier bleiben können. Passt!
Freitag, 14.3.2025 (26. Tag); Wir machen eine kurze Tour im in sich zusammenfallenden alten Kebili und der näheren Palmen- und Wüstenlandschaft. Dann sitzen wir noch ums Womo herum. Zwei Jünglinge fahren mit ihrem Scooter bei uns vorbei, geben uns die Hand und fahren weiter. Einfach so. Dann sehen wir zwei junge Frauen, welche X Liter Wasser und Nahrung für die Hunde bringen, welche hier in der nähe frei «wohnen». Wir sind natürlich auch bereit, als Fotosujets für die Einheimischen zu posieren. Das macht Freude!
Wir versinken im Sand in Douz
Weniger Freude macht, dass ich später dann bei der Einfahrt in Douz für einen Fotostopp bei einem Kreisel nur einen Meter neben der Strasse im Sand versinke. Mit ein paar Brettern, einem leeren Juttesack, dem «sändelen» unter den Rädern um den vielen Sand zu entfernen, und dem guten Zureden von zwei Tunesiern kommen wir nach ein paar Versuchen dann wieder auf die sichere Strasse. Zum Glück ist der mehlfeine Sand hier nicht allzu tief. Na gut, Mann sollte es ja wissen dass Mann auf der von Sand freien Strasse bleiben sollte…
Auf dem Campingplatz lernen wir schon wieder sehr sympathische Schweizer Reisende kennen; Gudrid und Martin. Da wird beim, zugegebenermassen kleinen, «Feierabendbier» übers Reisen geplaudert und viel gelacht!
Samstag + Sonntag, 15.3. + 16.3.2025 (27.+28.Tag); Am ersten Tag hier in Douz bekamen wir starken Wind und kuschelige 36 Grad am Nachmittag zu spüren. Wird das für uns dieses Jahr schon die Rekord Temperatur gewesen sein? Eventuell schon, falls wir unsere Sommerreise ab Ende Juli nach … wirklich umsetzten. Hier in Douz geniessen wir vorläufig das Nichtstun. Auf einer Wohnmobilreise gibt es das zwar (fast) nie. Etwas zum Reparieren oder zum Verbessern steht immer an. Auch die ganz normale «Hausarbeit» macht sich nicht von selbst. Vor allem hier, denn das Städtchen wird nicht umsonst als «Tor zur Sahara» genannt. Sand überall! Dann will der Ort erkundet werden. Das kleine Sahara-Museum ist wirklich sehr, sehr klein. Dafür ist die Stadt so was von quirlig, obwohl es ja Ramadan ist und viele Läden/Kaffees/Restaurants am Tag geschlossen sind. Wir machen ein wilden 😉Dromedar-Ritt in die Wüste. Der Tag bekommt einen würdigen Abschluss beim Schlendern durch die Stadt, wo alle (Männer) vor den Restaurants sitzen. Nach dem Fastenbrechen diskutieren sie in kleinen Gruppen bis in die frühen Morgenstunden bei Tee oder Kaffee.
Montag, 17.3.2025 (29. Tag); Diese Stadt ist so was von reich an Impressionen. Darum geht es heute morgen nochmals durch die Strassen, um das Leben hautnah zu erleben. Zum Beispiel die Pneu Mechaniker welche gerne auch mit mir ein Föteli machen wollen. Oder der Schmied, welcher zeigt, wie er diverse Eisenteile wieder einsatzfähig macht. Oder der Mechaniker für Rasentrimmer. Oder, oder ,oder.
Die Höhlenwohnungen von Matmata
Gegen Mittag fahren wir weiter mit dem Ziel Matmata. Gerade vor dem Städtchen, welches sich für ein Dekor aus «Star Wars» rühmt, machen wir Halt bei einem dieser unterirdischen Häuser (Troglodyten) für die lokale Berberbevölkerung. Wir werden herzlich eingeladen, alle Räume zu besichtigen. Im Wohnzimmer wird uns dann Tee und Geissenmilch gereicht. Eines dieser beiden Getränke ist sehr gut, das Weisse müssen wir schweren Herzens stehen lassen… Auch die Tiergehege um das Höhlenhaus sind sehenswert. Mit gemeinsamen Fotos und Austausch von Koordinaten geht dieser warme Besuch zu Ende. Jeder Tunesier hat oder will die Facebook Adresse! Haben wir übrigens nicht… es geht aber auch WhatsApp…😉
Ksar Ghilane
Dienstag, 18.3.2025 (30. Tag); Unser Ziel heute ist Ksar Ghilane, eine weitere Oase. Es geht also weiter südlich, an den nördlichen Rand der Sahara. Doch zuerst entdecken wir eine weitere, nicht so herausgeputzte Höhlenwohnung. Da halten wir an und fragen, ob wir eintreten dürfen. In einem dunklen Zimmer erschrecken wir, da dort eine Grossmutter auf eier Matte schläft respektive geschlafen hat bevor wir «hineingetrampelt» sind. Sie steht aber sofort auf und zeigt draussen auf dem Vorplatz, wie früher Korn gemahlen wurde. Uns fällt auf, dass hier, ein bisschen abseits der der Städte nur Arabisch oder eher noch eine Berbersprache gesprochen wird.
Die meistens schnurgerade Strasse ist am Anfang noch ziemlich gut, dann gibt es doch wieder einmal heftige Schlaglöcher und einige Sandverwehungen zu umfahren. Wie so oft in diesen Ländern stimmt die Zeitangabe auf Google-Maps ziemlich genau – wenn man dann die Zeit Mal Zwei gerechnet hat… 😉. Die Strassenverhältnisse und die Fotostopps brauchen einfach viel Zeit. Ist ja auch gut so. Darum machen wir doch Reisen!!
Mittwoch, 19.3.2025 (31. Tag); Der Wind setzt wieder ein und wird immer stärker. Das ist für uns als halbe «Bergler» nicht ganz einfach. Wüstensand überall! Deswegen machen wir ein «Hin- und Her», ob wir bleiben wollen oder im Laufe des Tages dann weiterfahren sollen. Zum Glück entscheiden wir uns auf das Hierbleiben! So gehen wir zuerst den warmen Naturpool testen. Die amtlich 😉gemessenen 35 Grad sind in diesem Ambiente einfach nur traumhaft.. Gegen Mittag habe ich Nicole nun auch noch soweit überzeugen können, dass sie mit mir eine einstündige Quad-Tour zu einer ehemaligen Römerfestung macht. Für uns als Novizen schon noch recht spannend. Der Guide ist so toll wie die kurze Tour. Er schiesst ein paar Fotos für uns und erklärt, dass der für uns lästige Wind für ihn nur eine kleine Lachnummer ist. Richtig Wind ist für die Einwohner hier, wenn die Sicht wegen dem aufwirbelnden Sand so um einen Meter ist… Uff, da sind wir glücklicherweise noch meilenweit entfernt!
Mit diesem Link geht es direkt in die Gegend der vielen Ksars