Das zweitletzte Land unserer Südamerika-Reise war Ecuador. Hier ist der Link zurück
In Kolumbien waren wir nur eine kurze Zeit. Wir waren einfach nach weit über drei Monaten in Südamerika müde vom intensiven Rucksackreisen. Es war natürlich sehr abwechslungsreich und voll von Eindrücken und Emotionen. Die Highlights der Kulturen, der Tier- und Pflanzenwelt waren absolut genial. Vor allem oder auch gerade wegen der Vielfalt und Intensität von Geschichten welche wir erlebten waren wir ziemlich ausgepumpt und gefüllt von Reiseerlebnissen! Einfach überwältigend! Also haben wir uns nur noch einige wenige Tage den Abenteuern dieses (vor allem in der Presse) gefährlicheren Landes Kolumbien gestellt und sind dann schon bald auf die Karibikinsel San Andrés geflogen. Dort konnten wir uns am Strand vom Reisen auszuruhen, «Ferien» machen und uns auf die USA freuen!
Ipiales und Popayán in Kolumbien
Dienstagnachmittag, 14.6.88, (107. Tag); Nachdem wir von Ecuador kommend die Grenze überschritten hatten und auch den kolumbianischen Zoll hinter uns gelassen haben, sind wir mit einem Taxi in die Stadt Ipiales gefahren. Hier haben wir die Säcke ins erst beste Hotel getan und sind wieder mit dem Taxi zum sieben Kilometer entfernte Pilgerort Las Lajas gefahren, wo es ein Kirche gibt, dessen Altar in den Felsen gehauen ist. Leider hatten wir sehr schlechtes Wetter und auch Regen.
Mittwoch, 15.6.88, (108. Tag); Pünktlich um 0800 fuhr der sehr bequeme Bus ab in Richtung Popayán. Wir sagen für neun Stunden wunderbare, schöne bergige Landschaften. Wir hatten etwa sechs Polizei- und Militärkontrollen. Einmal mussten wir aus dem Bus aussteigen und hatten uns einer Leibesvisitation zu unterziehen; Beine gespreizt und Hände gegen den Bus suchten die Soldaten nach Waffen oder Drogen. Doch alles nur halb so schlimm. Es ging bald weiter. In Popayan änderten wir kurzerhand unser vorgesehenes Reiseprogramm und wir nahmen um 20 Uhr einen weiteren, sehr alten und unbequemen Bus. Bei einem weiteren Militärcheck mitten in der Nacht wurden nur wir, als Touristen, nicht durchsucht. Ein Soldat war richtig stolz, weil er meinen Pass kontrollieren konnte. Er wünschte uns viel Glück auf der weiteren Reise. Nach weiteren sechs Stunden holpriger und staubiger Strasse kamen wir in San Augustin an, wo der Buschauffeur uns vor einem Hotel aussteigen liess.
Donnerstag; 16.6.88, (109. Tag); Nachdem wir Material (Pläne, Informationen über Sightseeing) für die nächsten zwei oder drei Tage gesammelt hatten, und wir im Touristenbüro eine Exkursion für morgen gebucht hatten, haben wir noch unser Hotel gewechselt. Wir wollten weniger zahlen und wollten eine heisse Dusche, da das erste nur eine kalte Duschen hatte. Danach sind wir zu Fuss in den drei Kilometer entfernten archäologische Park gegangen, wo wir in drei Stunden viele Steinskulpturen sahen. Heute hatten wir sehr schönes Wetter. Das war genau das, was wir uns für diesen aussergewöhnlich schönen Ort gewünscht hatten.
Freitag, 17.6.88, (110. Tag); In einem Jeep und zusammen mit zwei älteren Frauen haben wir folgende Plätze besucht; Alt de las piedras (einige schöne Steinskulpturen auf einem Hügel)., Salto de las Piedras, Alto de los Idolos (sehr schöne Gräber mit weitern Steinfiguren und einem Tunnel mit Sarkophag) und Salto del Mortiño (weiterer Wasserfall). Nach diesem fünf Stunden dauernden Ausflug und einer guten, warmen Dusche habe ich wie wild zwei Pakete Spielkarten im Dorf gesucht und endlich auch kaufen können. Damit konnten wir vor dem Nachtessen noch zwei Stunden Joker spielen. Es muss hier Mücken haben, welche durch meine Hosen stechen. Ich sehe sie nirgends, habe aber viele schmerhafte Stiche um die Knöchel.
Samstag, 18.6.88, (111. Tag); Gestern war das Wetter schon nicht mehr so gut und heute regnete es fast immer, nachdem es schon die ganze Nacht nicht aufgehört hat. Darum konnten wir die geplante Pferdetour zu drei Plätzen nicht machen. So gingen wir halt zu Fuss die Orte El Tablon (fünf Steinfiguren) und La Chaquira zwei Figuren, welche in den Felsen gehauen wurden, besuchen. Das war nicht wirklich interessant und war definitv den Weg nicht wert. Zudem waren wir danach komplett dreckig, da wir auf den sumpfigen Pferdepfaden marschieren mussten. Dan ganzen Nachmittag verbrachten wir wieder mit Joker-spielen – unsere neue Sucht!
Bogotá
Sonntag, 19.6.88, (112. Tag); Wir haben den Bus um 0530h nach Bogotá genommen. Wir hatten nur eine Militärkontrolle wo wir durchsucht wurden. Am Schluss hat mir wieder ein Soldat die Hand gegeben und mir viel Glück gewünscht. Sehr nett und herzlich. Wir kamen mit einer Stunde Verspätung, um halb sieben erst an. Es war blöderweise schon dunkel, da wir bei der Einfahrt in die Stadt ziemlich lange in den Kolonnen stehen mussten. Ein Taxichauffeur machte uns schon recht Angst, da die zwei Hotels, welche wir aus dem Southamerican Handbook ausgesucht hatten, nicht mehr existierten und wir in «sein» Hotel gehen mussten. Genau, was wir immer vermeiden wollten! Das Zimmer war kleiner als meine Wohnung in Lausanne (= Fläche vom Bett, plus 3 m2 Platz…)
Montag, 20.6.88, (113. Tag); Wir haben als erstes am Morgen das Hotel gewechselt. Es war uns einfach nicht sicher genug. Vorsichtsmassnahme! Nachdem wir das Flugticket erfolgreich geändert hatten (Flug von San Andres nach Miami zwei Tage vorverschoben) haben wir Geld gewechselt und einige kleine Einkäufe getätigt. Dann haben wir wieder einmal richtig geduscht. Alle dreckigen Kleider gaben wir in eine Wäscherei. Danach sind wir mit der Seilbahn auf den Montserrate, dem Aussichtsberg von Bogota gefahren. Nach diesem Ausflug machten wir im Hotel wieder einen Joker und schauten TV (mit Fernseher im Zimmer – was für eine Ausnahme!)
Dienstag, 21.6.88, (114. Tag); Das Goldmuseum war heute das Hauptereignis. Wir sahen die ganze Kollektion und zwei Filme. Nach zweieinhalb Stunden waren wir durch. Danach kauften wir nochmals zwei Paar Schuhe für mich. Da wir uns beim Joker zerstritten, war ich am Nachmittag alleine in der Stadt. Am Abend waren wir wieder zusammen die Wäsche abholen und Spaghetti (endlich) essen. Am Nachmittag sah ich noch die zweite Halbzeit vom Europameisterschaftsmatch zwischen BRD-Holland (1:2).
Zipaquira
Mittwoch, 22.6.88, (115. Tag); noch vor neun Uhr nahmen wir einen Bus zu der Avenida Caracas, um in einer Stunde nach Zipaquira zu fahren. Dort vergassen wir beinahe auszusteigen. Unser Ziel; die Salzkathedrale. Dies ist eine Kirche, welche aus einer unterirdischen Salz Mine geformt wurde. Nach diesem Ausflugsziel kehrten wir zum Hotel zurück, um Italien-UDSSR (0:2) um 13h (Europa = 20h) zu sehen. Danach gingen wir in die Stadt, um unter anderem Prospekte von San Andres zu organisieren. Zurück im Hotel mussten wir erfahren, dass wir anstatt um 11h morgen erst um 18h auf diese Insel fliegen können, da unser erste Flug annulliert wurde.
Donnerstag, 23.6.88, (116. Tag); Den Morgen verbrachten wir mit dem Zentrum besuchen, Musikkassette und Badeanzug kaufen und mit einfachem herumschlendern. Danach haben wir langsam unsere Sachen gepackt und haben um 15h einen Bus zum Flugplatz «El Dorado» genommen. Einmal aus der Stadt heraus haben wir die furchtbaren Slums mit ihren armen Leuten gesehen. Unser Flug hatte leider noch Verspätung, so dass wir erst um 1920 abfliegen konnten und nach fast zwei Stunden im Gewitter in San Andrés ankamen. Unser Hotel war leider voll, so dass wir in einem einfacheren Hotel absteigen mussten. Wir machten noch einen kleinen Spaziergang ins Zentrum. Die ganze Nacht hatte es weiterhin starke Gewitter.
San Andrés, Insel in der Karibik
Freitag, 24.6.88, (117. Tag); Unsere erste Sorge heute war ein anderes Hotel zu finden, weil wir mehr Komfort wollten. (also inklusive Wasser in den Toiletten…) Wir fragten etwa ein Dutzend Hotels nach dem Preis und bei drei bis vier schauten wir ein Zimmer an. So konnten wir das für uns Beste aussuchen. Nachdem wir umgezogen sind und ein Frühstück genommen haben, sind wir das erste Mal an den Sandstrand gegangen. Leider wurden wir bald von einem Gewitter überrascht. So gingen wir aufs Zimmer und erst gegen vier Uhr nochmals an den Strand, wo wir Jakob, den Holländer trafen. Mit ihm nahmen wir das Nachtessen und tranken eineinhalb Flaschen Wein an der Strandpromenade.
Samstag, 25.6.88, (118. Tag); Wir mussten uns um 0830 mit dem Wecker wecken lassen, da wir den Final Holland-UDSSR (2:0) schauen wollten. Danach gingen wir wieder an den Strand. Das Wasser hat ca 27 Grad. Um zwei Uhr gingen wir ins Hotel. Nicole profitierte und konnte endlich ihre Turnschuhe waschen. Ich ging nochmals für zwei Stunden an den Strand. Dies war wahrscheinlich zu viel denn ich habe mir einen Sonnenbrand am Rücken geholt.
Sonntag, 26.6.88, (119. Tag); Wir wollten nach El Cove mit dem Bus. Nach eineinhalb Stunden Irrfahrt und 30 Minuten zu Fuss um die ganze Insel haben wir es gefunden. So haben wir unseren obligaten Roadtrip schon gemacht. Beim Hotel El Cove hat es uns nicht gefallen. So sind wir sofort durchs innere der Insel zurück ins Zentrum gefahren und haben uns an unserem Strand gesonnt (Rücken wegen Sonnenbrand zugedeckt)
Montag, 27.6.88, (120. Tag); Strandleben! Immer sehr heisse Nächte mit schlechtem Schlaf
Dienstag, 28.6.88 (121. Tag); Strandleben! Es ist immer ein bisschen bewölkt. Ein Mal pro Tag regnet es fünf Minuten. Es ist immer sehr heiss. Um die Mittagszeit von 1-3, gehen wir immer ins Hotel zurück, da es sonst zu gefährlich wegen der Sonne/Sonnenbrand wäre. Wir gehen fast nie an die pralle Sonne, immer am Schatten nach. Das genügt.
Mittwoch, 29.6.88, (122. Tag); Strandleben und «Ausflug» ins Aquarium wo wir eine Stunde schnorchelnd die bunten Fische beobachten.
Donnerstag, 30.6.88, (123. Tag); Strandleben, am Vormittag auf die Insel «Johnny Key» gegangen
Freitag, 1.7.88, (124. Tag); Strandleben!
Samstag, 2.7.88, (125. Tag); Strandleben! Doch leider nur bis Mittag. Am Nachmittag hat es stark geregnet. Am Abend war es wieder schön – und heiss!
Das waren nun unser Erlebnisse in Südamerika und die abschliessenden «Ferien» auf der kolumbianischen Karibikinsel San Andrés. Eines der Pakete welche wir von der Südamerikareise nach Hause geschickt haben, ist in der letzten Fotogalerie zu sehen. Auch die Fliegengitter, welche unsere Rucksäcke vor Dieben geschützt haben sieht man. So auch die Reserve von Coca Blätter, welche wir noch hatten. Die wollen wir doch nicht in den Flieger nach Nordamerika mitnehmen…!. Da schon der Flug nach Miami nicht ohne Probleme stattgefunden hat, solltest du weiterlesen!