- Von HongKong her kommen wir in China, genauer in Kanton (Guangzhou) an
- Von Wouzou weiter nach Yangshuo
- Guilin
- Wir verpassen fast den Zug nach Kunming, welcher nur 1x pro Woche fährt!
- Weiter geht es nach Dali, wo wir den genialen Markt besuchen, genau gesagt in Sahpin
- Nicole fühlt sich schlecht und hat erste Beschwerden
- Weiter nach Kunming
- Es geht nach Emas, wo der „Da Fu“, der riesige Buddha steht
- Wir müssen unsere Reise abbrechen und auf dem schnellsten Weg nach Hause in die Schweiz gehen!
Von HongKong her kommen wir in China, genauer in Kanton (Guangzhou) an
Montag, 19.6.89, (108. Tag); Wir kommen in China, genauer in Kanton (Anmerkung: Neuer Name ist Guangzhou) an. Da haben wir nach dem Geldwechseln in FEC (Foreign Exchange Certificate) diese dann auf der Strassen in RMB (Renminbi) weitergewechselt. Im Taxi fahren wir zu unserer Unterkunft. Dort trafen wir viele Leute, welche uns viel Nützliches erzählten und uns viel Mut machten – Es sei wirklich nicht so schlimm wie es in den Medien aufgebauscht wird. Besser noch; als Traveller merkt man fast nichts (Anmerkung: Die Studentenproteste gegen die Kommunistische Partei hatten ihren Höhepunkt am 4. Juni 89 mit der Niederschlagung der Studentenprotesten durch die Armee. Für uns war es während zweier Wochen ein hin- und her, ob wir nach China einreisen wollen oder nicht, denn Touristen aller Länder wurden aufgefordert, das Land zu verlassen. Wir haben dann auch während unserer Reise nur sehr wenige ausländische Reisende gesehen. Auch war das Angebot für uns Touristen, was z.B. reservierte Plätze in Bussen und Zügen betrifft, sehr eingegrenzt)
Mittwoch, 21.6.89, (110. Tag); Nachdem wir nochmals auf dem Mark waren um zu fotografieren und zu filmen, gingen wir zum Hafen, wo wir uns noch zuerst ein bisschen Proviant kauften und nach einer Stunde warten auf das Boot gingen. Dieses legte pünktlich um halb eins ab, um nach Wouzon zu fahren. Die Bootsfahrt war sehr angenehm. Wir hatten einen kleinen Platz um zu schlafen. Das Gepäck legten wir auf den Boden und die Schuhe mit der Oeffnung gegen unten, da die Chinesen die Essensresten einfach auf den Boden werfen…
Von Wouzou weiter nach Yangshuo
Donnerstag, 22.6.89, (111. Tag); Um halb neun kamen wir in Wouzou an. Von dort stiegen wir in einen Bus nach Yangshuo. Nach zwei Stopps zum Essen und Toilette und einem weiteren Stopp wegen einem grösseren Unfall kamen wir um halb neun, also nach neun Stunden Fahrt, an. Wir nahmen das erste Hotel welches uns auch gerade gut passte. Nachtessen super!
Freitag, 23.6.89, (112. Tag); Heute haben wir uns wieder ein Velo gemietet, Zuerst sind wir sehr gut Frühstücken gegangen. Danach ging es sieben Kilometer zum Moon Hill, nachdem wir ein bisschen das Dorf erkundet hatten. Vom Moon Hill hatten wir DIE Aussicht auf die Berge dieser Gegend. Super!! Beim Berg «Tree» zeigte uns eine Frau alte Grotten. Am Abend gingen wir während zweier Stunden schauen, wie das Fischen mit einem Kormoran vor sich geht.
Samstag, 24.6.89, (113. Tag); Wir radelten ins neun Kilometer entfernte Dorf «Fuli», wo uns ein Lehrer zu sich nach Hause einlud und uns einiges über sich und China erzählte. Zurück in Yuangshuo haben wir Jacky (Arbeitskollegin) und Jean-Luc angerufen – sie sind seit einer Woche verheiratet. Ich versuchte Papi anzurufen – er war nicht zu Hause. Danach gingen wir noch ein bisschen in der Stadt, respektive im Dorf umher. Es hat nur 10% aller Touristen hier! Glück für uns.
Sonntag, 25.6.89, (114. Tag); Nicole ist krank und bleibt den ganzen Tag «zu Hause» ich mache eine Tour im Park. Danach wollte ich die Stadt weiter filmen und sah dabei, dass ich eine Schraube am Stativ verloren habe. Bevor ich meine Fotosafari weiterführen konnte, musste ich zurück und zehn Mal herumfragen, bis ich eine Ersatzschraube fand.
Guilin
Montag; 26.6.89, (115. Tag); Mit dem Bus ging es in eineinhalb Stunden durch wunderschöne Landschaften nach Guilin, wo wir ohne Probleme ein Ticket nach Kunming kaufen konnten. Danach gingen wir mit dem Vélo bis in die Reed Flute-Grotten. Beim Rückweg verfahren wir uns, so dass wir über eine Stunde in der prallen Sonne umherirrten. Nach einem Bier ging ich noch alleine auf die zwölfte Etage eines Hotels, um ein Foto der Hügel über Guilin zu schiessen.
Wir verpassen fast den Zug nach Kunming, welcher nur 1x pro Woche fährt!
Dienstag; 27.6.89, (116. Tag); Wir machten nochmals eine Tour durchs Dorf, kauften noch Proviant und gingen zwei Mal etwas kleines Essen und trinken. Wir nahmen nochmals eine Dusche und gingen um halb sechs mit dem Bus nach Guilin, wo wir in einem Gartenrestaurant 22.15 Uhr abwarteten. Danach warteten wir vor und im Bahnhof auf unseren Zug. Ein Mann sagte uns mit Gesten, dass wir noch warten mussten. Doch zwei Minuten vor 22.15 Uhr erfuhren wir dass wir auf die andere Bahnhofseite gehen (Nein rennen!!!) mussten. Wie durch ein Wunden konnten wir 30 Sekunden vor der Abfahrt auf den Zug springen – Das soll uns NIE, NIE, NIE mehr passieren!!!!
Mittwoch, 28.6.89, (117. Tag); Ganzer Tag im Zug (sogenannte «hard sleeper), aber angenehm. Relativ kalt. Super Landschaft (Reisfelder)
Donnerstag, 29.6.89, (118. Tag); Um fünf Uhr werden wir wegen den Putzarbeiten im vollbesetzten und vor allem voll bespuckten (Oh nein, diese Chinesen!!!) Zug geweckt. Um sieben Uhr kommen wir in Kunming an. Nach einigen Orientierungsproblemen steigen wir in einen schlechten, wegen vielen Motorproblemen, Bus. Es geht nach zwei Stopps zum Stone Forest. Beim Mittags-Stopp müssen wir uns ausruhen denn wir fühlen uns beide krank und entsprechend schlapp. Doch den ganzen Nachmittag, von drei bis sieben Uhr, verbringen wir dann doch noch im super Stone Forest und essen in einem kleinen Restaurant zu Nacht.
Freitag, 30.6.89, (119. Tag); Zuerst gingen wir vor und nach dem Morgenessen ins Dorf, direkt hinter dem Stone Forest. Es gefiel uns so gut, dass wir bis halb eins dort blieben. Danach gingen wir noch kurz in den Stone Forest, da wir noch einige Fotos machen wollten und es uns auch dort sehr gut gefiel. Mit dem Drei-Uhr Bus gings zurück in drei Stunden nach Kunming, wo wir vis-à-vis der Busstation ins Hotel gingen. Vor dem Nachtessen organisierten wir das Busticket nach Dali
Weiter geht es nach Dali, wo wir den genialen Markt besuchen, genau gesagt in Sahpin
Samstag, 1.7.89, (120. Tag); Da wir Angst hatten, wieder wie in Hongkong den Wecker nicht zu hören, schliefen die Nacht fast nicht und wenn, dann nur schlecht. Wir nahmen den Bus um 0745 Uhr nach Dali. Die Fahrt dauerte fast zwölf Stunden, bis sieben Uhr am Abend. Noch ein Minibus – 20 Minuten, und wir sind endlich in Dali angekommen. Im Bus haben wir noch mit einem Chinesen gesprochen, welcher ganze sechs Monate in der Schweiz war; 1986 als angestellter beim Zirkus Knie!!!
Nicole fühlt sich schlecht und hat erste Beschwerden
Sonntag, 2.7.89, (121. Tag); Nach dem ausgedehnten Frühstück gingen wir mit einem Vélo die drei Pagoden in der Nähe von Dali anschauen und filmen. Danach führte ein steiniger Weg in dreiviertel Stunden zum See, wo wir eine kleine Fahrt mit einem Boot machen. Das hat aber nicht viel gebracht. Zu Hause machte Nicole eine Massage und ich führte eine satte Woche Tagebuch nach. Nachtessen mit Dr. Clemens, welcher Ruth kennt und Nicole über ihr Gefühllosigkeit-Problem anhört und ein bisschen berät.
Montag, 3.7.89, (122. Tag); Um halb neun fahren wir in knapp einer Stunde zum 30 Kilometer entfernten Shapin, wo wir einen super Markt sehen. Die Bai-Leute sind sehr farbig angezogen. Ich mache hier einen genialen zwölf Minuten langen Videofilm. Um ein Uhr geht’s zurück. Wir schreiben und ruhen uns aus.
Dienstag, 4.7.89, (123. Tag); Nicole fühlt sich wieder nicht gut (Kraftverlust im Bein). Wir machen trotzdem eine Dorf Tour zu Fuss. Es gefällt uns gut in diesem Dorf. Am Nachmittag, als es ihr immer noch nicht besser geht treffen wir nochmals Dr. Caspa (Clemens), welcher sie am Abend so gut es geht untersucht und nichts alarmierendes findet. So gibt er uns das «OK» um unseren Weg normal weiterzufahren. Wir wollten eigentlich schon direkt nach Peking um im Spital zu untersuchen oder auch in der Schweiz zurück fliegen.
Weiter nach Kunming
Mittwoch, 5.7.89, (124. Tag); Um 06.50 Uhr nehmen wir den direkten Bus nach Kunming. Der Fahrer fuhr wieder wie ein Henker. Wir sahen wieder mehrere Unfälle. Einer muss gerade vor uns geschehen sein. Zwei Lastwagen, welche frontal zusammengestossen sind blockierten die einzige Strasse für über zwei Stunden. Zum Glück konnten wir ganz in der Nähe essen. So kamen wir erst um acht Uhr an. Nachtessen, Duschen und um zehn Uhr todmüde ins Bett.
Donnerstag, 6.7.89, (125. Tag); Wir haben sehr gut geschlafen. Im nahegelegenen Golden Dragon Hotel, wo sich das CITS (China International Travel Service) befindet, fragen wir wegen dem Zugticket nach Emzi. Da sie uns nichts versprechen konnten, gingen wir noch an zwei andere Orte welche im Traveller Buch beschrieben sind. Diese sind jedoch Nieten. Mit dem Vélo gingen wir in die Stadt. Im «Department store» kaufen wir ein Stück Seide unter den Augen von 20-30 neugierigen Chinesen. Am Nachmittag hörten wir, dass es für den 8. Juli OK sein soll mit dem Zug.
Freitag, 7.7.89, (126. Tag); Meiner Schwester Ruth hat heute Geburtstag. Wir nehmen einen Minibus vor dem Hotel und machen eine Tour um die Stadt. Golden Tempel, Black Dragon Pool, Park und zum Schluss noch den Tempel auf dem Western Hill. Von dort hatten wir eine gute Aussicht auf den See und die Stadt Kunming.
Samstag, 8.7.89, (127. Tag); Ich gehe ins CITS um die Tickets zu holen. Da wird mir so richtig bewusst, dass wir im CITS immer viel mehr bezahlen als nötig; für das Geld welches wir «hard sleeper» bezahlt haben, bekommen wir «soft sleeper», auch gut! Unser Zug ist um 11.20 Uhr Wir sind in einem vierer-Abteil zusammen mit einem alten Mann. Wir essen etwas Kleines im Wagonrestaurant. Später verlässt der Mann den Zug, dafür kommt ein Paar aus Hongkong zu uns. Ich schlafe nicht sehr gut, obwohl wir allen Komfort haben.
Es geht nach Emas, wo der „Da Fu“, der riesige Buddha steht
Sonntag, 9.7.89, (128. Tag); Um sechs Uhr werden wir geweckt. Um 07.30 Uhr kommen wir in Emas an. Mit dem Bus geht es in 30 Minuten bis Leshan, wo wir nach kleinen Diskussionen uns im Jizahou Hotel breit machten. Es ist super. Gutes Bett, warme Dusche. Das passt!! Nachdem es aufgehört hat zu regnen gingen wir in ein Restaurant wo wir einen sympathischen Engländer kennengelernt haben. Mit einem Boot fahren wir auf die andere Flussseite, wo wir nach einer Stunde Marsch den «Da Fu, den riesigen Buddha, von Kopf bis Fuss auskundschaften.
Montag, 10.7.89, (129. Tag); Heute ging ich das Besticket nach Chengdu organisieren. Gestern versuchten wir eines nach Chongqing zu kaufen. Leider war es für drei Tage ausgebucht. So änderten wir unseren Plan. Wir gingen ein bisschen ins Teehaus von gestern Abend. Es ist sehr interessant, denn die Leute hier sind genial. Um zwei gings in vier Stunden mit dem Minibus nach Chengdu ins Hotel und dann etwas europäisch essen.
Dienstag, 11.7.89, (130. Tag); Mit dem Vélo fahren wir über staubige Strassen in einer Stunde zum Zoo. Der ist so gross und unübersichtlich, dass wir eineinhalb Stunden, inklusive einer Bierpause brauchen, um die Pandas zu finden. Nach einer Weile können wir diese auch draussen beobachten. Sonst war der Zoo ziemlich null – auch wegen der Chinesen, welche alles in die Gehege werfen. So ist alles mit Essen, Glacé, Plastik vermüllt. Mit einem Franzosen gingen wir in ein typisches Teahouse und danach einen Hot-Pot essen, welcher so stark und grausig gewürzt war, dass wir nur drei oder vier kleine Fleischeile essen konnten und dann in einem anderen Restaurant nochmals etwas bestellen gingen.
Mittwoch, 12.7.89, (131. Tag); Mit Tom ein englischsprechender Chinese, gingen wir zwei Seidenfabriken und eine Lackwarenfabrik anschauen. Danach machen wir eine kleine, jedoch völlig uninteressante Tour im Peopl’s Park. In einem Kaufhaus kaufen wir verschiedene Stoffe. Um auszuruhen gehen wir ins Teahouse von gestern, wo wir auch nochmals den Franzosen trafen. Er kam auch ins zweite Restaurant von gestern. Ich ging noch zwei Tickets nach Dazu kaufen. Das erste Mal hätte ich FEC bezahlen sollen. Ich wollte nicht und die Verkäuferin schloss ihren Schalter aus Protest… Eine Stunde später klappte es aber dann doch noch.
Donnerstag, 13.7.89, (132. Tag); Zu Fuss machten wir eine Tour um zu filmen und einzukaufen und nochmals ins Teahouse zu gehen bevor wir essen gingen, ruhten wir uns eine Stunde im Hotel aus. Nicole hatte heute wieder einen sehr schweren Tag. Wiederum fragen wir uns, wie es weitergehen soll. Nächstes Ziel; Dazu und Chongqing, wo wir entscheiden wollen. Hoffentlich geht es gut!
Wir müssen unsere Reise abbrechen und auf dem schnellsten Weg nach Hause in die Schweiz gehen!
Freitag, 14.7. – Freitag, 21.7.89 (140. Tag); die letzten sieben Tage haben leider weder Nicole noch ich in unserem Tagebuch beschrieben. Das war ja auch mehr als verständlich, denn wir mussten die bis jetzt wohl schwierigste Entscheidung während allen unseren Reisen nehmen; wir mussten die Reise abbrechen um so schnell als Möglich nach Hause zu gehen. Dies, weil sich Nicole immer schlechter gefühlt hat, kraft- und gefühlslos und sich fast nicht mehr bewegen konnte. Das hat uns dazu bewogen, in ein Spital zu gehen. Wir haben immer noch dieses Bild von einem Wartesaal welcher wie eine Halle eines Primarschulhauses aussah, vor Augen. Dutzende von verletzten Frauen und Männer warteten dort auf Stühlen oder auf dem Boden auf Hilfe. Einige bluteten und hatten provisorische Verbände um Kopf oder Arm. Da kam eine Frau auf uns zu und bat uns an der Warteschlange vorbei, in eine Art Untersuchungszimmer zu kommen. Wir, als offensichtliche Ausländer, wurden zum Professor des Spitals geführt. Dort versuchte Nicole ihr Problem zu erklären. Nach ein paar Test und Fragen vom Professor, immer mit mehr schlechtem als rechtem Englisch, bekam sie einen Rapport, ein paar Medikamente und den guten, aber eindringlichen Rat, so rasch als Möglich nach Hause zu gehen.
Wir waren aber so weit weg von der Schweiz wie fast noch nie auf unseren Reisen. Das hiess für uns den schnellsten Weg zu suchen. Das war; mit einem Touristenbus (zum Glück klimatisiert) einer organisierten Reisegruppe während einer nicht enden wollender Fahrt nach Chongqing. Dort irgendwie ein Flugticket nach Kanton organisieren, was nicht ganz einfach war, weil zu dieser Zeit die Flugverbindungen zwischen den Städten in China alles andere als häufig waren. Von Kanton (heute heisst die Stadt Guangzhou) ging es dann mit dem Zug nach Hongkong und von dort mit der nächsten Möglichkeit und einem Swiss-Flug direkt nach Genf. So hat also unsere Reise nach Asien leider abrupt geendet. Die Rückreise mit all dem Warten und kaufen der Tickets hat schlussendlich genau sieben Tage gedauert, aber wir waren sehr froh, wieder zu Hause zu sein.
Nachfolgend haben wir noch ein kleineres, fast unsortiertes Album mit Fotos, welche eine wenig bessere Qualität haben, da sie von Papierfotos abfotografiert wurden.
Das war ein schneller und trauriger Abschluss unserer Asienreise. Angefangen hat diese Reise in Thailand, Hier ist der direkte Link dazu