2003 (07) Thailand, meine Drehscheibe Bangkok

2003 Bangkok zwischen Singapur und Kathmandu scaled
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Mittwoch, 15. Oktober Mit dem Taxi geht es in die Stadt. Schon hier merke ich, dass es viel geordneter zugeht als vor einigen Jahren, als ich das letzte Mal in Bangkok war. Mir ist sofort positiv aufgefallen, dass es jetzt einen ordentlichen Taxistand gibt. Früher waren hier dutzende von Fahrern, die einen schon kurz nach der Gepäckübernahme wie ein Schwarm Bienen überfallen hatten. Zum Glück habe ich heute Nachmittag in Singapur in einem Buchladen aus einem Thailand-Reiseführer ein mögliches Hotel herausgeschrieben. So habe ich eine erste Referenzadresse. Obwohl der Taxifahrer mein gewünschtes Hotel nicht findet, kann ich nahe der Kao San Road in eines der vielen Travellerhotels einchecken. Und schon kurze Zeit später stehe ich im pulsierenden, von Restaurants, Absteigen und Shops vollgepfropften Mekka für Langzeitreisende! Es ist eigentlich nicht verwunderlich, dass ich auch nach 10 Uhr abends in der Nähe meines Hotels einen Typen finde, der seine Travel Agency noch offen hat. Er erteilt mir dann eine weitere Lektion in Kundenfreundlichkeit! Während etwa einer Stunde sucht er mir diverse Möglichkeiten für meine Weiterreise und diverse Flugverbindungen in Asien heraus. Er berät mich schnell und kompetent und stellt mir alle benötigten Flugverbindungen zusammen. Das ist für mich wie im Himmel; einfach genial wie alles so zusammenspielt, wie ich es mir vorgestellt habe. Danach spaziere ich noch bis weit nach Mitternacht in der Stadt herum und sauge die Impressionen Bangkoks, der Hauptstadt des Landes des Lächelns, auf. So spät wie heute bin ich während meiner ganzen Reise noch nie ins Bett gekommen!

Donnerstag, 16. Oktober Heute gehe ich als Erstes zu Tom, dem kundenfreundlichsten Reiseberater, den ich je getroffen habe und gebe ihm noch kleine Datenänderungen für meinen Asientrip durch. Danach wechsle ich zwei Strassen weiter noch Geld und lasse mir dafür auch ein paar Minuten Zeit. Doch schon nach einer kurzen Weile sehe ich Tom ganz ausser Atem, wild gestikulierend und winkend auf seinem Fahrrad. Er nimmt mich kurzerhand auf den Gepäckträger und fährt mich in sein Office. Er ist total im Stress und erklärte mir, dass er sofort die Tickets organisieren muss, damit ich morgen nach Kathmandu fliegen kann. Ich bezahle und gehe zurück in mein Hotel, um mich dort mit den diversen Büchern jetzt doch endlich ein bisschen gezielter auf Nepal vorzubereiten. Schon nach einer knappen Stunde steht mein Reiseagent wieder mit ein paar Flugscheinen in meinem Hotel, obwohl er mir zuerst gesagt hat, dass ich am Abend die Tickets bei ihm abholen könne. Dass er mich eine halbe Stunde später irgendwo auf der Strasse aufspürt um mir das letzte Ticket zu überreichen, zeigt mir, dass alles möglich ist, wenn man wirklich will. Das nenne ich Service! Danach will ich die Stadt noch ein bisschen erkunden. Ich lasse mich jedoch von einem Tuk Tuk-Fahrer dazu überreden, einen Schneiderladen zu besuchen. Ein Tuk Tuk ist übrigens ein typisches Motorradtaxi mit angebauter, überdeckter Sitzbank, die Platz für zwei europäische Touristen oder vier bis sechs schlanke Thais bietet…! Also, in diesem Schneiderladen lasse ich mich dazu überreden, Hosen und Vestons anzuschauen. Und schlussendlich lasse ich mich ein drittes Mal überreden; ich kaufe einen Massanzug! Die haben mich ganz schön um den Finger gewickelt! Ich merke, dass ich während der letzten Zeit viel konsumfreudiger geworden bin und mir oftmals Kleider, Ausflüge und verschiedenen Annehmlichkeiten leiste, die ich eigentlich gar nicht wollte oder bräuchte. Vielleicht werde ich in dieser Beziehung nicht nur älter, sondern auch weiser, denn die Preise, zum Beispiel in dieser Schneiderei, sind wirklich unschlagbar günstig und die Qualität auf höchstem Niveau! Auf der anderen Seite lerne ich in letzter Zeit auch, teilweise hart, aber immer mit einem Lächeln um fast jeden Preis zu feilschen. Das konnte ich früher nicht. Doch nun denke ich, dass ich einiges dazugelernt habe. He, ihr Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden: ihr könnt euch nächstes Jahr auf etwas gefasst machen! Schlussendlich komme ich doch noch zu meiner kleinen Sightseeingtour. Per Tuk Tuk, auf überfüllten Schiffen und zu Fuss besuche ich zwei Tempel und verschiedene Märkte. Der Wat Arun, den ich mit Nicole schon einmal bestiegen habe, ist im oberen, steilen Teil leider für Touristen geschlossen worden. Zu viele Besucher sind schon die hohen und extrem steilen Treppen hinuntergestürzt! Jetzt sitze ich mitten in Bangkok in einem Imbisslanden und schreibe ein bisschen an meinem Buch. Hier stehen an einer Strassenecke auf dem Trottoir ein paar Tische und viele Hocker herum. An einem Essensstand bereitet eine Frau diverse Nudelgerichte zu. Es riecht nach leckerer Suppe, aber auch nach stickigen Abgasen. Denn auf der Strasse stehen diverse Pickups, welche verschiedenste Güter ein- und ausladen. Tuck Tucks dröhnen und knattern in den Strassen zwischen endlosen Autokolonnen und stossen ihre Abgase mit den Lastwagen um die Wette aus. Das Ganze ist mit vielen Passanten angereichert, die meistens sehr geschäftig in den sonst schon überfüllten Strassen herumschwirren. Während ich meiner journalistischen Tätigkeit nachgehe, gesellen sich einige Interessierte zu mir. Mit meinem Organiser und der faltbaren Tastatur erwecke ich Aufmerksamkeit und muss den technikverrückten Thais die verschiedenen Funktionen meines Kleincomputers erklären sowie mein Buchprojekt erläutern. Dieser Tag ist wieder wie im Flug vergangen. Vielleicht auch darum, weil ich vor meiner abendlichen Tour einen wohlverdienten „Schönheitsschlaf“ gemacht habe.

Freitag, 17. Oktober, morgens Nach einem ausgiebigen, gediegenen Frühstück gehe ich nochmals in den Schneiderladen, um meinen Anzug, der über Nacht in groben Zügen angefertigt wurde, anzuprobieren. Leider bin ich gezwungen, den oberen Teil ein bisschen vergrössern zu lassen, da ich befürchte, in Zukunft um meine obere Hüftgegend nicht mehr viel dünner zu werden. Im Gegenteil! Danach fahre ich per Bus durch die, wegen dem Treffen der 21 Führer der APEC-Staaten (Asiatisch-Pazifische Wirtschaftskooperation) extrem verstopften Strassen zum Flughafen, um dort mit einem Flug der Royal Nepal Airlines nach Kathmandu zu jetten.

Dieser Teil der Sabbatical-Reise war nur kurz. Davon habe ich leider keine Fotos

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Die Sabbatical-Reise

Es war immer ein Wunsch von mir, ein Sabbatical zu machen. Natürlich war das Sabbatical dann eine lange Reise! Da es nicht geklappt hat, dass wir als Familie die ganze Zeit zusammen reisen konnten, haben wir die Sommerferien der Kinder dazu genutzt, eine Familienreise zu machen. Ich bin danach 5 weitere Monate alleine durch Ozeanien und Asien weitergereist!

 

Weitere Etappen der Sabbatical-Reise: