2003 (09) Thailand mit Bangkok und Ko Samui

2003 Bangkok zwischen Kathmandu und Kambodscha scaled
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Ankunft in Thailand direkt aus Kathmandu/Nepal

Mittwoch, 19. November Beim Anflug auf die Hauptstadt Bangkok von Thailand kann ich eine geschlossene Decke aus Smog und Nebel erkennen. So ist es dann auch den ganzen Tag: heiss, stickig und trüb. Das stört mich aber nicht besonders. Ich habe mich ins bestens bewährte Bella Bella House in der Nähe der Kao Sarn Road fahren lassen. Der Rest des Tages ist rasch erzählt. Bei Tom, im besten Reisebüro von Thailand, buche ich den heiss ersehnten Flug nach Ko Samui. Danach schlafe ich die „verlorene“ Nacht nach. In einem Warenhaus für Computer, das den Vergleich mit den Einkaufstempeln von Singapur überhaupt nicht scheuen muss, kann ich in Nullkommanichts die verschwundenen Programme auf meinen Palm Organiser laden lassen. Wow, bin ich glücklich! Und zu guter Letzt esse ich in einem der vielen Restaurants mit Grossleinwand gemeinsam mit Mr. Bean ein saftiges Steak. So endet ein äusserst erfolgreicher Tag in der Schwüle von Thailand!

Donnerstag, 20. November Die tropische Hitze ist einfach herrlich! Ich schwitze schon beim Zähneputzen und einfache Aktivitäten, wie zum Beispiel den Rucksack packen, verlangen eine Extraanstrengung. Aber das ist ja genau das, wonach ich mich nach den kalten Tagen in Nepal und Tibet gesehnt habe. Um acht Uhr fahre ich mit einem kleinen Bus an den Flughafen. Ich reise heute das erste Mal mit der Bangkok Airways und sehe wieder einmal, was guter Kundenservice so alles beinhalten kann. Vor dem Gate gibt es für alle Passagiere gratis Kaffee und Gebäck. Die Zeit kann man sich im Internet, gratis versteht sich, und beim Lesen von diversen Zeitungen und Zeitschriften vertreiben. Alle Ground-Hostessen sind natürlich äusserst freundlich, zuvorkommend und geben den Fluggästen das Gefühl, kleine Könige zu sein.

Im Paradies auf Ko Samui

Nach einer guten Stunde Flug finde ich mich in dem Paradies wieder, welches ich während der letzten Tage so sehr herbeigesehnt habe. Blaues, „badewannenwarmes“ Meer, weisser Sandstrand und Sonne pur finde ich in Ko Samui, im Süden von Thailand, vor. Den Rest des Tages verbringe ich mit schwimmen, (nicht einfach nur baden!), sonnen und essen in den bezaubernden Restaurants am Strand.

Freitag, 21. November Heute erlebe ich den ersten, vollen Tag auf dieser Trauminsel. Meine grösste Sorgen reduziert sich auf so Nebensächliches wie: Kann ich meinen Flüssigkeitsverlust kompensieren, ohne zu stark von der Happy Hour, die schon um zwei Uhr nachmittags beginnt, zu profitieren? Wie kann ich mich nach dem Schwimmen im warmen Wasser wieder abkühlen? Esse ich zum Red Snapper und der riesigen Auswahl von Krustentieren heute Abend Kartoffeln oder Reis? Dies zeigt doch nur, dass ich zurzeit wirklich keine Sorgen habe und rundum zufrieden bin. Nein, ich bin sehr, sehr glücklich! Welch schöne Zeit darf ich doch erleben! Da war ich noch vor wenigen Tagen im eindrucksvollsten Bergmassiv und sah die höchsten Berge der Welt. Ich erlebte hautnah die ältesten Kulturen und Religionen unseres Planeten und heute liege ich an einem kilometerlangen Sandstrand und geniesse das süsse Nichtstun. Mein Aktionsradius reicht vom Meer über die Strandcafes zu den diversen Restaurants. Einfach paradiesisch!

Samstag, 22. November Am Morgen habe ich mir als Erstes ein anderes Zimmer genommen. Der Grund ist so natürlich wie lustig: Gegen drei Uhr morgens hat mich die Tür des Nachbarbungalows, die ins schlecht passende Schloss geworfen wurde, aus dem Tiefschlaf gerissen. Dann hörte ich durch die schlecht isolierten Wände (oder war es über das Bambusdach?) so in etwa alles, was ein Jüngling mit seiner thailändischen „Freundin auf Zeit“ anstellte. Ich möchte mich nicht gerade als prüde bezeichnen un kann jeden einsamen Mann verstehen, dass er diesen wunderschönen, anhänglichen Girls schwer widerstehen kann, obwohl dieses Business natürlich mehr als fragwürdig ist. Auf jeden Fall wäre es auch nicht das erste Mal auf meinen diversen Reisen gewesen, dass ich mich wegen der dünnen Wandisolation der Zimmer fast „mittendrin“, und nicht nur nebenan, fühlte. Ich habe einfach ein frisches, gut isolierendes Paar Ohrenpfropfen genommen und konnte weiterschlafen. Doch leider nicht lange. Denn nach einiger Zeit hörte ich die beiden endlos darüber debattieren, ob sie nun „safer sex“ gehabt haben oder nicht. Und falls ja, wo denn das Verhüterlein hingekommen sei… Die Sprachbarriere machte aus dieser Episode eine fast endlose Geschichte. Und da ich nicht nochmals eine zweite Runde mit den  beiden miterleben will, habe ich mir als „Single auf Zeit“ einen anderen Bungalow geben lassen. Den Vormittag verbringe ich wieder mit Faulenzen und Schwimmen am Strand. Nach einem wohlverdienten Mittagsschlaf schaue ich mir in einem Pub, der zur Hälfte mit Aussies und zur anderen mit Engländern besetzt ist, das Finale der Rugby-Weltmeisterschaft, direkt aus Sydney übertragen, an. Ich bin da wohl der einzig neutrale Zuschauer. Das Game ist aber echt spannend und um einiges besser als das Er-öffnungsspiel vom 10. Oktober. Denn nach der normalen Spielzeit von 2 x 40 Minuten ist das seltene Rugbyresultat ein Unentschieden. Eine knappe Minute vor Ablauf der Nachspielzeit erzielen die Engländer das entscheidende Dropkick Goal. Welche Emotionen kommen bei den An-wesenden da auf! Da sehe ich erst mein drittes Rugby-Spiel, und dieses war einfach super. Nicht nur das Spiel, das mir sehr gut gefallen hat, sondern vor allem die Zuschauer um mich herum sind genial gewesen. Nach der Niederlage der Aussies hat sich mein Eindruck, den ich von ihnen bei der Reise durch „Down Under“ gewonnen habe, bestätigt. Sie nehmen die Sache mit einem „no worries“ einfach locker. Ich habe einige Fans gesehen, die nach dem Sieg der Engländer vor der Gross-leinwand standen und den Erfolg des Gegners beklatscht und noch Stunden nach der Finalniederlage zusammen mit den Engländern Bier getrunken haben. Dies als Epilog meiner Australien-Reise – wirklich bemerkenswerte Leute!

Sonntag, 23. November Gestern hat es spät nachmittags ein wenig geregnet. Auch heute ist es nur am Morgen klar. Das reicht gerade, um mich ein bisschen zu bräunen. Zu viel wäre sowieso ungesund, da ich an den ersten beiden Tagen genug der Wärme und Sonne bekommen habe. Oftmals habe ich mir da gewünscht, dass ich ein Skorpion wäre und nie schwitzen müsste. Das Abendessen geniesse ich wieder in einem dieser schön dekorierten Restaurants auf dem Sandstrand. Alle Hotels und Lodges in Meeresnähe ersetzen für das Abendessen die Liegestühle durch eine reich dekorierte Landschaft, wo man während dem Essen die sanften Wellen beobachten kann. Farbige Lichterketten, künstliche Bäume, Zäune und reiche Blumendekorationen verzaubern die Gegend in eine einzigartige Märchenwelt. Ich habe eine Ewigkeit, seit ich mit Nicole auf unserer Asienreise war, von den reichhaltigen Fischbuffets an einem solchen Strand geträumt. Das Problem hier ist jedoch, dass der Service so extrem schnell ist, dass ich den Grilleur persönlich dazu anhalten muss, erst zur Tat zu schreiten, wenn ich ihm mein OK gebe. Sonst dauert es von der Bestellung bis zum Service nicht länger als fünf Minuten, bis das komplette Menü auf dem Tisch steht. Ich möchte doch auch das einmalige Ambiente geniessen können!

Montag, 24. November Auch heute ist es meist bewölkt. Das hindert mich aber nicht daran, den Letzen „Ferientag“ am Strand mit Lesen zu verbringen. Während einem starken Platzregen über Mittag mache ich eine weitere Siesta. Danach gehe ich wieder einige CDs kaufen. Ich bin fast sicher, dass ich während dieser Reise meine CD-Sammlung verdoppelt habe! Und nochmals gibt es am Abend ein richtiges, tropisches Gewitter, welches die Strassen innerhalb weniger Sekunden zum Überfluten bringt. Doch solche Wetterkapriolen senken die Temperaturen in angenehme Bereiche und stören den weiteren Verlauf des Abends nicht im Geringesten. Ich sitze einfach ein bisschen länger beim Apéro und geniesse die Ferienatmosphäre. Danach kann ich einem weiteren Fisch-buffet nicht widerstehen und verwöhne meinen Gaumen mit diversen Leckereien des Meeres. Hier noch eine Anmerkung zu den Verkäufern am Strand. Diese sind bei weitem nicht so aufdringlich, wie ich es in Indonesien oder in den Strassen Kathmandus in Nepal erlebt habe. Lustig ist einfach die Aussprache der Thais. Wer schon einmal in Asien war, kann sich bei den folgenden Zitaten auch die Tonlage genau vorstellen. Die Verkäufer, die mit ihren Produkten welche sie verkaufen wollen, bei einem potenziellen Kunden kein Glück gehabt haben und es mit einem anderen Souvenir versuchen, sagen: „Seiiim seiiim, but different!“ Oder du hörst am Strand: „Masaaaaaass, Masaaaaaaass?!“ Wenn du etwas Bestimmtes suchst kann es vorkommen, dass du folgende Antwort erhälst: „Soly, mi no häb“. Oder kennst du etwa diesen Spruch: „Guud pleiiis, only beibhandled Baaath!“ Zu den Preisen führen sie die originellsten Gründe auf, um ihre erste Preisforderung zu reduzieren: „Sunset pleiiis“ oder: „Vely guud happy haul pleiiiis“ Und zu guter Letzt bekommst du noch einen besseren Preis, weil du entweder der erste Kunde am Morgen bist, der letzte am Abend, oder weil der Verkäufer mit einem traurigen Gesicht, jedoch stets einem Lächeln auf den Lippen jammert; „Vely, vely bäd bisness tudeyy!“

Von Ko Samui nach Bangkok und bald weiter nach Kambodsch

Dienstag, 25. November Am heutigen Abreisetag habe ich zuerst einen „Morgenschwumm“, wie mein Vater sagen würde, gemacht und dann ausgiebig am Strand gefrühstückt. Dann heisst es packen und mit einem wehmütigen Gefühl von dieser coolen Insel Abschied nehmen. Und wiederum ist es so, wie ich es auf meiner Reise schon mehrere Mal erlebt habe. Je schöner oder interessanter der Flecken Erde ist, den ich gerade entdecken durfte, desto schwieriger wird der Abschied. Und während den letzten paar Monaten habe ich weiss Gott viel Schönes gesehen!

Dieser Teil der Sabbatical-Reise war nur kurz. Davon habe ich leider keine Fotos

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Die Sabbatical-Reise

Es war immer ein Wunsch von mir, ein Sabbatical zu machen. Natürlich war das Sabbatical dann eine lange Reise! Da es nicht geklappt hat, dass wir als Familie die ganze Zeit zusammen reisen konnten, haben wir die Sommerferien der Kinder dazu genutzt, eine Familienreise zu machen. Ich bin danach 5 weitere Monate alleine durch Ozeanien und Asien weitergereist!

 

Weitere Etappen der Sabbatical-Reise: