2003 (01) Australien, Nord- und Westaustralien

2003 Australien 1 erster Teil scaled
Mit dem ersten 4x4 haben wir eine einwöchige Rundreise (Bericht ab 8.Juli) im Zentrum Australiens gemacht. - Klicke auf die Karte, um Details dieser Etappe zu sehen
2003 Australien 1 zweiter Teil scaled
Die zweite Etappe, mit unserem zweiten 4x4, führte uns während drei Wochen (Bericht ab 15.Juli) von Darwin nach Broom - Klicke auf die Karte, um Details dieser Etappe zu sehen

Samstag, 5. Juli Da wir ja erst am Mittag am Flughafen sein mussten, konnten wir die letzten Vorbereitungen für unsere Reise nach Australien in Ruhe und stressfrei hinter uns bringen.  Alex, unser Nachbar, chauffiert uns mit seinem Auto zum Bahnhof, von wo es direkt zum Flughafen geht. Und schon bald sitzen wir in einem Jumbo der Singapore Airways, der uns über Nacht in unser lang ersehntes Abenteuer in Australien bringt!

Sonntag, 6. Juli Der dreistündige Zwischenhalt in Singapur hat uns, auf dem Dach des Flughafengebäudes, in die feuchtdrückende Wärme Asiens eingehüllt, obwohl wir frühmorgens angekommen sind. Die Reise geht weiter nach Perth, wo wir über eine Stunde vor den Immigration Officers in einer Reihe von einreisewilligen Touristen zum Warten verurteilt sind. Wir staunen aber nicht schlecht, als ein Drogenspürhund durch die Reihen geschickt wird und wir uns ausgiebig vom Vierbeiner beschnuppern lassen müssen. Nach diesen animalischen Zärtlichkeiten und den obligatorischen Einreise Fragen lassen uns die Grenzbeamten endlich durch. Per Bus gelangen wir ins vorreservierte Hotel, wo wir uns zunächst vom Reisestress erholen müssen. Später folgt eine kurze Stadtvisite in der Downtown dieser Millionenstadt, wo es leider doch recht kühl ist. Wir befinden uns ja mitten im australischen Winter. In einer typischen Aussie-Bar beenden wir den langen Tag mit einem riesigen Hamburger der auf dem viel zu kleinen Teller liegt und sehen uns ein Cricket Spiel an, welches live auf einer Grossleinwand gezeigt wird.

Alice Springs, unsere erste Destination auf unserer Reise in Australien

Montag, 7. Juli Da wir uns zwar in Australien, jedoch noch weit weg von unserer ersten Traumdestination befinden, ist auch der heutige Tag ein Reisetag. Per Taxi geht es zum Flughafen. Dort heisst es wieder Einchecken, Gepäckkontrolle, warten aufs Boarding, nach Alice Springs fliegen, Gepäck abholen, Taxi zum Hotel nehmen, Stadtbesichtigung machen und Abendessen – dieser Tag wäre leicht in Vergangenheit geraten, wenn wir nicht über den Ayers Rock geflogen wären und einen ersten Blick auf diesen mystischen Berg hätten werfen können. Wow, war das ein Hammer und der erste, unvergessliche Paukenschlag unserer Reise!

Dienstag, 8. Juli Heute habe ich mich mit den Kindern schon früh aufgemacht, um in der nahe gelegenen Autovermietung unser Gefährt abzuholen. Einige oberflächliche Erklärungen über die luxuriöse Ausstattung des Fahrzeugs, ein paar Infos über den Aufbau der zwei Zelte auf dem Dach, Angaben über die 4×4-Technik des Getriebes und schon kann es los-gehen. Die ersten Meter und Kilometer, das weiss ich spätestens seit unseren Erfahrungen in Neuseeland, werden mit Abstand die schwierigsten sein, denn ein rechts gesteuertes Auto ist halt doch gewöhnungsbedürftig! Der Schalthebel ist links, dafür ist der Blinker rechts. Zum Blinken also nicht den linken Hebel betätigen sonst setzen die Scheibenwischer ein. Es wird rechts überholt – also schön auf der linken Fahrbahn bleiben! Beim Einbiegen dementsprechend zuerst rechts schauen, sonst könnte die Freude an Australien schon früh vorbei sein. Kurz gesagt: rechts wird zu links und links wird zu rechts. Easy! Oder: „No worries, mate!“

Schon die ersten paar Kilometern fordern von uns alles ab, so dass wir total erschöpft im Hotel ankommen. Da verstauen wir, zusammen mit den ersten Lebensmitteleinkäufen, unser ganzes Hab und Gut ins vorübergehend neue  „Zuhause“. Endlich geht es auf und davon in die Wüste, dem Niemandsland in Richtung Ayers Rock. Nach einigen hundert Kilometern mache ich den ersten Stopp an einer Tankstelle. Dort sehe ich recht „alt“ aus, denn ich muss drei Mal ums Auto schleichen, bis ich endlich den Tankdeckel finde und diesen mittels automatischen Schalters vom Fahrersitz aus auch öffnen kann. Ich komme mir vor wie ein Kind beim Ostereiersuchen. Kalt, kalt, warm, wärmer, noch wärmer, heiss! Überpeinlich ist dann aber, dass ich nochmals ins Auto einsteigen muss, um näher an die Tanksäule fahren zu können, da die Tanköffnung natürlich auf der falschen Seite ist und der kurze Schlauch nicht auf die andere Wagenseite reicht. Amateur!

Wir sind beim Ayers Rock; was für ein Highlight!

Die erste, fast fünfhundert Kilometer lange Strecke bringen wir so schnell hinter uns, dass wir genau zum Tageshöhepunkt, dem Sonnenuntergang, auf dem Parkplatz vor dem Ayers Rock ankommen, um diesen unvergesslichen Augenblick geniessen zu können.

Danach richten wir uns, inzwischen ist es stockdunkle Nacht, auf dem nahen Campingplatz ein. Es dauert nicht lange, bis uns die empfindliche Kälte zu schaffen macht und sich unsere Moral den Temperaturen anpasst. Kalt, ja fast schon auf eisigem Niveau, ist auch unser Stimmungsbarometer! Das ist eine erste grosse Belastungsprobe! Denn wenn man so das erste Mal alles organisieren muss, hungrig wie ein Rudel Bären ist und um sieben Uhr abends schon fast gefrorene Finger bekommt, kann das Campingvergnügen bald in Fluchen und Genervtheit ausarten. Darum möchte ich nicht mehr weiter ins Detail gehen und ziehe ich es vor, meinen Bericht hier vom ersten Abenteuertag abzuschliessen…

Mittwoch, 9. Juli Der heutige Tag ist ganz der Erkundung des Ayers Rock gewidmet. Nachdem wir uns aus den verschiedenen Schichten Pyjama, Trainingsanzug, Schlafsack und Zusatzdecken herausgeschält haben und uns an der sanften Morgensonne ein bisschen aufwärmen konnten, statten wir als Erstes dem lehrreichen „Visitor Center“ einen Besuch ab, um Geschichtliches über den Ayers Rock, die Region und die Aborigines zu erfahren. Danach unternehme ich mit den Kindern den etwa zehn Kilometer langen Marsch um den roten Monolithen. Dabei hätte ich wahrscheinlich meinen Hunger nicht mit fast einem ganzen Sack Mandeln stillen sollen. Diese machen sich nämlich bald in Form von ekelhaften Luftausdünstungen bemerkbar. Die Kinder jedoch amüsieren sich köstlich darüber. Zurück an der Basis des Aufstieges auf den Riesenstein mache ich meine Vorsätze wahr und steige vor Respekt gegenüber den Aborigines nicht auf ihren heiligen Berg. Auch ich kann jetzt sagen: „I didn’ t climb Ayers Rock!“

Die Olgas, oder auch Kata Tjiuta

Donnerstag, 10. Juli Heute ist es zum Aufstehen ein bisschen wärmer. Vielleicht haben wir uns auch schon an die nächtliche Kälte gewöhnt oder unser Schlafmanko endgültig ausgeglichen. Wir sind jedoch noch nicht so gut organisiert, dass wir einfach und schnell aufstehen, frühstücken, alles reinigen, die Toilette erledigen, genügend Wasser für den Tag organisieren, alles zusammenpacken und wegfahren können. Es wird nämlich fast halb zwölf, bis wir für neue Touren gerüstet sind. Wir nehmen uns heute zwei Ziele vor. Wir wollen den Mount Olga, oder wie die Aborigines sagen, Kata Tjiuta, entdecken und später in den Kings Canyon fahren. Die Strasse durch den Nationalpark ist problemlos zu bewältigen. Nach einer halben Stunde schon kommen wir bei dem faszinierenden Hügeln an. Nach einem einfachen „Käsebrotmittag-essen“ unternehme ich zusammen mit Noé eine einstündige Wanderung durch diese einmalige Felsenlandschaft. Hier sieht es so aus, als hätte jemand dutzende von riesigen, roten Mohrenköpfen aufgestellt. Nach diesem kurzen Trip geht’s in Richtung Kings Canyon los. Da es jedoch schon Anfang Nachmittag ist, können wir „nur“ etwa vier Stunden oder umgerechnet vierhundert Kilometer fahren, bis wir kurz vor Sonnenuntergang das erste Mal eine der sagenhaften Outbackübernachtung wagen. Wir suchen uns, abseits der Hauptstrasse, in der mannshohen Steppenlandschaft einen geeigneten Übernachtungsplatz. Dort klappen wir unsere Zelte auf dem Dach des Toyota Landcruisers auf, packen Tische, Stühle und Grill aus und erfreuen uns an der Natur. Nach einem einfachen Abendessen entfachen wir ein Lagerfeuer und ergötzen uns am unendlichen, glitzernden Sternenhimmel. Das ist Australien, wie ich es mir in meinen schönsten Träumen vorgestellt habe! Ein Erlebnis für die Familienchronik!

Freitag, 11. Juli Heute, genau nach einer Reisewoche, habe, oder besser, nehme ich mir vor unserem Camper mitten im Outback das erste Mal die Zeit, auf meinem Palm die Miniaturtastatur so richtig heiss zu tippen. Es geht leider nur sehr mühsam voran und oftmals kommen ganz andere Zeichen zum Vorschein als ich eigentlich will. Ich hoffe nur, dass es in Zukunft, mit mehr Erfahrung auf diesem Gerät, dann auch einfacher geht. Die Morgensonne äugt scheu hinter den Büschen hervor. Ich sitze hier bequem in einem Campingstuhl, höre dem Vogelgezwitscher zu, trinke meinen Kaffee, den ich auf dem kleinen Rechaud mit Mineralwasser zubereitet habe, (wir haben für unseren unplanmässigen Outbacktrip zu wenig trinkbares Hahnenwasser dabei) und warte auf meine Familie, die immer noch schläft. Das kurze Reststück führt uns hinaus aus der Wüste und hinein in den Kings Canyon. Nachdem wir uns im Camping-Shop mit den nötigsten Lebensmitteln eingedeckt haben und uns mit Brötchen und Salami verpflegen konnten, fahren wir in ein nahe gelegenes Tal. Dort leiste ich wie ein Priester vor seinen Jüngern bei Noé und Etienne harte Überzeugungsarbeit, damit sie mit mir die vierstündige Wanderung um das Königstal mitmachen. Mein Insistieren hat sich nachträglich für die zwei Burschen gelohnt: Zu dritt können wir eine super Wanderung in eine faszinierende Welt von roten Felsen machen. Als Höhepunkt kommen wir nach der Hälfte des meist aufsteigenden Weges in den so genannten „Garten von Eden“. Hier, fast auf dem höchsten Punkt der Bergkette, befinden sich, eingebettet zwischen riesigen Palmen, einige Wasserbecken, die zu einem erfrischenden Bad einladen. Dieser Versuchung kann ich nicht widerstehen und wage mich, da Zuschauer weit und breit nicht auszumachen sind, im Adamskostüm für einige Minuten ins eisige Wasser. Nicole lässt solche anstrengenden Wanderwege meistens links liegen und unternimmt dann alleine kleinere, jedoch nicht minder interessante, Exkursionen. Wie heute, wo sie ein ausgetrocknetes Flussbett erkunden: Als sie sich während einer Pause auf einen Felsen setzt, entdeckt sie so ganz nebenbei eine Schlange! Den heutigen Tag verläuft schon ausgeglichener; es ist morgens und abends weniger kalt als noch vor ein paar Tagen, wir sind besser ausgeschlafen, haben den Jetlag verdaut, sind organisierter und haben uns ganz einfach auch wieder aneinander gewöhnt.

Erste 4×4-Piste, der Mareene-Loop / wir fahren durch den Palm-Valley NP

Samstag, 12. Juli Als Erstes gilt es, einen Zufahrtsbewilligung für den Mareene-Loop zu erstehen, da diese Schotterstrasse durch das Land der Aborigines führt. Die erste Fahrt auf einer dieser staubigen Waschbrettpisten macht wirklich Spass. Zudem muss ich nicht wie auf den geteerten Strassen pausenlos auf den schmalen Strassenrand achten. Denn dieses rote Band, das mitten durch die Wüste führt, ist so breit, dass mehrere Autos problemlos nebeneinander Platz hätten. Doch auf der ganzen Strecke von über 200 Kilometer kommen uns nur wenige Autos entgegen und dies in regelmässigen Abständen von etwa 20 Minuten! Um die Mittagszeit erreichen wir mit knurrenden Mägen die Einfahrt zum Palm-Valley-Nationalpark. Doch das angeschriebene Haus, welches wir im Niemandsland entdeckt haben, scheint verlassen zu sein. Ob es ein normales Wohnhaus, eine Garage oder eine ehemalige Raststätte ist, können wir nicht erkennen. Auf jeden Fall wirkt es mit den leeren, herumliegenden Dosen und dem im Wind wirbelnden Papierfetzen eher unheimlich. Gedanken an gruselige Outbackfilme oder Spaghetti-Western von Sergio Leone kommen unweigerlich auf. Trotzdem haben wir dort ein Brötchen aus dem mitgebrachten Vorrat verzehrt und eine Packung scharfer Nachos gegessen, bevor wir wieder weitergefahren sind. Je weiter wir in dieses Tal vordringen, desto mehr kann ich den 4×4-Antrieb unseres Geländewagens ausnützen. Das Ganze gipfelt in einem Auf und Ab im Schritttempo über kniehohe Felsen, durch ausgetrocknete Wasserläufe und angeschwemmte Sanddünen. Auf jeden Fall komme ich am Steuer während dieser fast einstündigen Fahrt recht ins Schwitzen. Belohnt werden wir am Schluss im Palm Valley mit einer märchenhaften Landschaft, die so aussieht, als wollten sich die riesigen Palmen, die roten Felsen und der kalte, klare Fluss in ihrer Pracht messen. Nachdem wir bei der Rückfahrt noch ein paar spektakuläre Videoshootings gemacht haben, können wir uns auf dem einfachen Nationalpark-Campingplatz einrichten. Doch da muss ich zwei unerfreuliche Entdeckungen machen: Durch die Holperfahrt hat im kleinen Kühlschrank eine Wasserflasche leck geschlagen. Das herumschwappende Wasser hat dann wiederum eine Milchtetra-packung fast vollständig aufgelöst. Nachdem wir alles gereinigt haben, kommt der zweite kleine Schock: die Kaffeedose hat ihren Deckel verloren und der ganze Instantkaffee hat sich im Essensbehälter verteilt. Das wäre ja kein grosses Problem. Doch dieselbe Misere gibt es noch beim „Universalgewürz“. So haben sich Thymian und Co. mit dem Röstkaffe gekreuzt. Obwohl ich mit der Pinzette noch ein wenig Kaffee retten kann, ist der zurückgebliebene Geschmack so penetrant, dass uns nichts übrig bleibt, als alles wegzuwerfen. Ich fühle mich immer besser. Vierundzwanzig Stunden am Tag mit der Familie zusammen zu sein, muss ich jedes Mal während den Ferien wieder neu lernen und mich daran gewöhnen. Jedes Mitglied ist ein Individuum, das respektiert werden will. So macht mir das Reisen immer mehr Spass, da wir uns nach einer Anpassungszeit während den ersten Tagen nun immer besser verstehen. Hoffentlich bleibt das auch weiter so.

Wieder zurück in Alice Springs

Sonntag, 13. Juli In der Kälte aufstehen, frühstücken, kurze Morgentoilette und alles zusammenräumen – wir werden langsam zu Aufstell- und Abräumprofis. Mein Vater würde sagen: „Wie im Zirkus KNIE!“. Wir freuen uns auf die letzten holprigen Kilometer aus dem Park hinaus, wo wir wieder auf die „normale“, rote Schotterstrasse kommen. Doch, wie sich herausstellt, sind auf der Rückfahrt einige spitze Steine auf der Strasse gelegen. Bei einem meiner vielen Filmstopps höre ich ein beängstigen-des Geräusch vom hinteren, linken Rad, was unweigerlich auf einen baldigen platten Reifen hinweist. Wir können jedoch noch bis zu einem kleinen Ort weiterfahren, wo ich mich unter den Wagen klemme, um das Rad zu wechseln. Ausser dreckigen Kleidern habe ich jedoch nicht viel verloren – jahrelange Erfahrungen im Radreifenwechseln machen sich jetzt bezahlt! Nach einem ausgedehnten „Chickenroll-Essen“ fahren wir weiter in ein idyllisches Tal, ein „Creek“ (Wasserloch), wo uns ein erstes Wallaby begegnet. Etwa 100 Kilometer weiter kommen wir schon zum Ausgangspunkt unseres Trips, in Alice Springs an, wo wir in einem doch recht engen Campingplatz übernachten können. Die ganze Familie packt wieder mit an, um unser Haus auf vier Rädern zur Übernachtung einzurichten. Die ganze Familie? Einmal mehr ziehen leider nicht alle am selben Strick. Wir müssen leider Etienne noch „bearbeiten“ – er hilft fast nie mit bei der Organisation. Er findet immer Möglichkeiten, sich vor der Arbeit zu drücken und an irgendwelchen anderen Tätigkeiten zu verweilen. Zudem durchläuft er eine Phase, wo er nicht einmal für sich selber sorgen kann und ihm alles gesagt werden muss. Wir haben aber noch berechtigte Hoffnung, dass sich das auch bei ihm irgendwann zum Guten wenden wird!

Montag, 14. Juli Diese Nacht ist nochmals bitter kalt gewesen. Um fünf Uhr morgens kann ich, vor Kälte zitternd, nicht mehr schlafen, obwohl ich wieder im Pyjama, Trainingsanzug und zwei Schlafsäcken die Nacht verbracht habe. Ich bin eben einfach viel zu kälteempfindlich! Für Nicole ist die Nacht sogar so schlecht gewesen, dass sie erkältet, mit einer tropfenden Nase und Schüttelfrost, erwacht. Alles Jammern hilft da jedoch nichts, denn wir müssen uns sputen, um das Auto um neun Uhr abgeben zu können. Mit einer kleinen Verspätung sind wir zurück und können unser liebgewordenes Heim mit einem anderen Fahrzeug für den Tag wechseln. Das ist vom Manager der Autovermietungsagentur sehr zuvorkommend. So haben wir nämlich noch die Möglichkeit, die Gegend um die Wüstenstadt zu erkunden. Ausserdem habe ich wieder eine Lektion in Kundenfreundlichkeit gelernt. Denn der Chef hat uns noch gefragt, ob er uns am Nachmittag an den Flughafen bringen könne und ob er jemanden in Darwin organisieren solle, der uns im Hotel am nächsten Tag abholt. So können wir uns die Taxifahrt zur nächsten Agentur ersparen. Da soll sich mancher Dienstleister eine Tranche „Savoir faire“ abschneiden! Den Vormittag verbringen wir in der Felsengegend vom „Simpsons Gap“, wo uns eine Menge Rock Wallabies über den Weg laufen.  Später fahren wir nach Alice Springs zurück, wo ich das erste Mal meine Mailbox konsultiere und, nach einigem Warten auf einen freien Computer, schon zwei elektronische Briefe beantworten kann. Das Flughafengelände in Alice Springs ist wirklich cool. Wir können auf der Terrasse geruhsam das Boarding abwarten und uns dort in einer Wiese sonnen. Das ist total stressfreies Reisen, denn von hier fliegt höchstens alle zwei Stunden ein Flugzeug weg. In Darwin erreichen wir erst nachts das Hotel „Mirambeena“. Dort können wir Luxus pur geniessen. Wir richten uns kurz im gediegenen Appartement auf zwei Etagen ein, bevor wir uns im Swimmingpool inmitten einer herrlichen Palmenlandschaft abkühlen. Ja, wir sind hier wie auf einem anderen Kontinent. Zum Abschluss des Tages geniessen wir die Wärme und verköstigen uns im Bistro mit Eis und einer süssen, undefinierbaren Limonade.

Wir sind in Darwin, im Norden von Australien

Dienstag, 15. Juli Nach dem Frühstück, welches wir im nahe gelegenen Woolworth gekauft haben, spielen wir noch eine Runde Minigolf auf dem hoteleigenen Platz. Dies jedoch nur so lange, bis es bei den Kindern ein Geschrei um Punkte, Sieg und Niederlage gibt. Da bleibt mir nichts anderes übrig als das Spiel abzubrechen, zumal es sowieso Zeit ist, unsere Zimmer zu räumen und uns für den nächsten Teil der Reise vorzubereiten. Dieser beginnt in der Autovermietstation mit einer negativen Überraschung. Die Windschutzscheibe unseres Landcruisers hat zwei ziemlich grosse Löcher auf der Fahrerseite. Nicole meint zwar, dass dies nicht so schlimm sei, doch da ich nun einmal der Fahrer bin, will ich, dass man den Schaden behebt, was die Angestellten auch anstandslos beherzigen. Auch hier sind die Aussies sehr kundenfreundlich. Nach einer kleinen Verzögerung, in welcher wir im Supermarkt diverse Lebensmittel und ein paar Flaschen Bier und Wein in einem speziell lizenzierten Laden gekauft haben, können wir den Weg Richtung Süden antreten. Wir wollen heute nicht weit fahren. Unser Tagesziel ist ein Campingplatz, der sich knapp ausserhalb der Stadt befindet. Dort wollen wir nichts mehr als unsere Wäsche waschen! Dieses Minimalziel haben wir tatsächlich erreicht! Ein Wermutstropfen ist aber, dass beide Neonstablichter die im Auto für die Aussenbeleuchtung unseres Platzes zur Verfügung stehen, defekt sind. So geniessen wir unsere reich-haltigen Pizzas anstatt mit zwei Lichtquellen beleuchtet, wie blinde Hühner in der einbrechenden Nacht.

Mit dem zweiten Camper starten wir zum Litchfield NP

Mittwoch, 16. Juli Am Vorabend habe ich noch festgestellt, dass der Kühlschrank auch nicht richtig funktioniert. Dieses Problem hat dann den Ausschlag gegeben, dass wir, nachdem die Kinder das erste Mal alleine das Morgengeschirr gewaschen haben, zwanzig Kilometer zurück nach Darwin fahren und dort die Probleme der Autovermietstation melden. Es stellt sich heraus, dass die Zusatzbatterie fast leer ist und dass sie ausgewechselt werden muss. Wir bekommen auch eine Ersatzlampe, die sich, nachdem wir schon wieder auf dem Weg sind und diese sicherheitshalber auf einem Parkplatz testen, als Niete herausstellt. Wir machen rechts umkehrt und müssen dieses Mal nur noch fünf Kilometer zur Garage fahren, um auch diese Lampe nochmals auszutauschen. Nach all diesen Hürden, so scheint es wenigstens, ist endlich alles in Ordnung. Im Litchfield Nationalpark nehmen wir bei den Wangi-Fällen ein kühlendes Bad und installieren uns später auf einem Campingplatz, der sich am Ausgang des Parks befindet. Die Kinder machen immer besser mit, so dass sie sich, wie schon erwähnt, sogar bei den Haushaltsarbeiten beteiligen und sich an diesem Abend zudem noch freiwillig ans Kartenschreiben machen. Dies ist jedoch für uns Eltern ein schönes Stück Arbeit, da sie immer noch recht starkt unterstützt werden müssen. Die Temperaturen sind optimal; am Tag ist es sommerlich heiss und am Abend um zehn Uhr noch angenehm warm. Wir befinden uns ja schliesslich im tiefen australischen Winter! Die letzten zwei Tage habe ich ein paar Mal daran gedacht, dass ich ja noch über fünf Monate unterwegs sein werde. Das ist ein Gedanke, der mir fast Angst bereitet. Ich frage mich auch, ob die Entscheidung, ganz alleine zu reisen, richtig war. Ich hinterfrage heute diese Entscheidung, weil ich praktisch nur Traveller sehe, die zu zweit unterwegs sind. Aber „no worries“, ich werde das schon irgendwie hinkriegen.

Donnerstag, 17. Juli Nach einer perfekten Nacht, die weder zu heiss noch zu kalt war, können wir bald loslegen. Nachdem ich am Vorabend die Büchse des Zigarettenanzünders schon reparieren musste, um das zweite Licht anstecken zu können, hatten wir ein Problem mit dem Zusammenklappen eines der zwei Dachzelte. Doch auch das geht dank meines „McGiver-Wissens“ gut. (McGiver ist eine TV-Serie. Der Held bastelte sich jeweils aus unmöglichen Dingen Hilfsmittel, um sich aus den verzwicktesten Situationen zu retten…) Im General Store von Bakelor machen wir noch ein paar Einkäufe und besorgen Briefmarken für dreissig Ansichtskarten. Nach kurzer Fahrt, das heisst etwas mehr als zwei Stunden…, kommen wir an einem Ort an, wo wir von einem Schiff aus die „Jumping Crocodiles“ sehen. Hier werden Krokodile durch Fleischhappen, die an einer Angelrute über dem Wasser hängen, angelockt. Die bis zu fünf Meter langen Prachtexemplare werden so zum Springen aus dem Wasser animiert. Dieses Zirkuskunststück klappt meistens und sieht ganz eindrücklich aus. Am Abend haben wir auf einem Campingplatz in der Nähe eines Flusses übernachtet. Dies ist keine gute Entscheidung gewesen, denn dieser Ort ist voll von Ungeziefer. Frösche in der Dusche und Millionen von Moskitos und Fliegen an unserem Platz machen uns das Leben nach Einbruch der Dunkelheit äusserst schwer. Ich möchte etwas Weiteres von dieser Reise mitnehmen und von folgender Überlegung profitieren; auf diesem Tripp waren schon so viele Situationen neu, nicht voraussehbar und anders als im normalen, geregelten Leben. Ich bin sicher dass zudem noch unzählige ähnliche Gelegenheiten dazukommen werden. Ich möchte auf diese Situationen nicht nur reagieren, sondern auch agieren können. Ich möchte diese Sachen so cool wie möglich nehmen und das Beste daraus machen. Es war ja schon oftmals so, dass gerade Situationen, die im ersten Moment negativ wirken, sich in wunderbarer Weise in etwas Positives wandeln können. Das wird auch in Zukunft nicht anders sein!

Kakadu-Nationalpark, mit den Jim-Jim Wasserfällen

Freitag, 18. Juli Wir sind schon gegen elf Uhr im Kakadu-Nationalpark angekommen und informieren uns als Erstes, wie es sich für erfahrene Traveller gehört, im Visitor Center, über den Park. Nach einem kleinen Mittagessen am Imbissstand fahren wir nach Ubirr weiter, wo sich neben einer atemberaubenden Aussicht auf die Gegend auch viele Aborigines Zeichnungen an den Felsen besichtigen lassen. Der Campingplatz in Jabiru ist so schön, dass wir uns entscheiden, noch einen weiteren Tag hier zu verbringen, umso mehr, weil da eine aufwändige Arbeit weitergeführt und am besten auch abgeschlossen werden soll: das Karten schreiben!

Samstag, 19. Juli Es erwartet uns ein „easy day“. Wir haben als Erstes an einem weiteren Ort Felsenzeichnungen der Aborigines besichtigt. Das Gebiet des „Nourlangie Rock“ hat sehr gut erhaltene Kunstwerke, die hoch-interessant sind. Den Nachmittag verbringen wir auf dem Campingplatz mit dem unvermeidlichen Karten schreiben, aber auch mit Baden und Relaxen am Swimmingpool.

Sonntag, 20. Juli Unser erstes Ziel sind die Jim Jim-Wasserfälle. Die Zufahrt gestaltet sich schon ziemlich anstrengend, da ab der Hauptstrasse eine fünfzig Kilometer lange Knüppelpiste und danach weitere zehn Kilometer interessanter Allrad-Track bis tief ins Tal hinein führen. Wir spazieren dann eine Viertelstunde bis zum See. Doch welche Enttäuschung! Die Hauptattraktion, der Wasserfall, ist wegen der Trockenheit versiegt. Noé und ich machen trotzdem noch eine Verlängerung der Wanderung bis zum Fusse der in der Regenzeit sicherlich schönen Hauptattraktion. Dazu müssen wir nochmals über eine halbe Stunde wandern. Am Nachmittag installieren wir uns auf dem Campingplatz von Yellow Water. Für die Sonnenuntergangszeit buchen wir eine zweistündige Bootsfahrt durch das riesige Feuchtgebiet des „Alligator Rivers“. Leider hat es in dieser Gegend, da wir wieder in Wassernähe sind, viele nervtötende Mücken, welche uns wiederum zwingen, unser gesamtes Blutsauger-Abwehrarsenal zu aktivieren.

Gunlom-Wasserfälle (Crocodile Dundee Filmort)

Montag, 21. Juli Eine vierzig Kilometer lange Waschbrettpiste schüttelt uns zu unserem ersten Ziel: die Gunlom-Wasserfälle. Ein kleiner, steiler Weg führt Etienne und mich hinauf auf den Kamm des Hügels, wo wir mit einem wunderbaren Ausblick auf die Gegend für die Anstrengung belohnt werden. Dort können wir ein erfrischendes Bad in den vier Naturpools nehmen. Ich schätze, dass hier das Wasser über hundert Meter tief auf den kleinen See hinunterstürzt, wo schon Crocodile Dundee im Kinofilm seine Fischereikünste zum Besten gab. Von weitem können wir Nicole und Noé als kleine Punkte ausmachen. Dieser Ausflug hat fast zwei Stunden in Anspruch genommen, so dass wir nach einem obligaten Picknick rasch weiterfahren. Wir haben nämlich nochmals drei Stunden Autofahrt bis zum Campingplatz des Nimluk-Nationalparks vor uns. Diesen Übernachtungsplatz haben wir ausgesucht, weil es dort wilde Wallabies geben soll. Die handzahmen Tiere kommen dann auch gleich dutzendweise bei Einbruch der Dunkelheit aus den Büschen gehüpft und erfreuen uns bis tief in die Nacht mit ihrem Besuch.

Dienstag, 22. Juli Heute habe ich mir einen 12 km-Marsch vorgenommen. Ich kann leider wieder nur Etienne überzeugen mit mir zu kommen. Zum Glück haben wir dieses Unterfangen am frühen, kühlen Morgen in Angriff genommen. Denn dieser Tag ist sehr heiss geworden und die Wanderung hat uns, obwohl wir sehr zügig gelaufen sind, volle vier Stunden, inklusive Foto stopp, in Anspruch genommen. Zu filmen gibt es, neben wunder-baren Landschaften und Einblicken in den zerklüfteten Canyon, als Höhepunkte der einheimischen Fauna eine Schlange, die unseren Weg kreuzt, sowie eine Wasserschildkröte. Leider haben wir als Endpunkt unserer Wanderung den schönen Aussichtsberg, der auf allen Prospekten zu sehen ist, nicht gefunden und mussten uns mit einem zweitklassigen „picture point“ zufrieden geben. Die Wanderung allein mit meinem Sohn hat mir, obwohl sie recht anstrengend war, sehr gut getan. Wir konnten angeregt diskutieren und haben während dem Laufen „Schüler/Lehrer“ gespielt. Es tut gut, mit einem Kind einmal ein paar Stunden alleine zu sein, ohne dass künstliche Ablenkungsmöglichkeiten den Junior locken. Obwohl ich auch zu Hause viel mit meinen Kindern unternehme, war diese Wanderung hier wirklich genial. Den Nachmittag verbringen wir mit einer weiteren, zweistündigen Bootsfahrt im Kathrin Gorge. Diese Fahrt ist jedoch weit weniger spektakulär als diejenige, die wir vor zwei Tagen unternommen haben. Gegen Ende der Fahrt sehen Etienne und ich den Felsen, den wir am Morgen bei unserem Ausflug bestiegen haben. Zurück in unserem Campingplatz treffen wir Familie Schäppi, die ihren Campervan zufälligerweise genau neben unserem Platz abgestellt hat. Die sympathische Familie haben wir drei Tage zuvor kennen gelernt. Zum Tagesabschluss spielen unsere Kinder mit den drei neuen Freunden Fussball und wir Eltern können angeregt über vergangene Reisen philosophieren.

Mittwoch, 23. Juli Die interessante „School of the Air“ in der Stadt Kathrin ist heute das erste Ausflugsziel. Da wird uns gezeigt, wie die Schule für alle Kinder, die im Outback wohnen, organisiert ist. Am späteren Nachmittag machen wir noch einen E-Mail-Check. Sonst verbringen wir den Nachmittag mit Nichtstun auf einem Campingplatz am Schwimmbad. Hier noch ein Wort zu unseren Essgewohnheiten. Das Frühstück setzt sich meistens aus Orangensaft, Milch und Cornflakes für die Kinder und Kaffee und Toast für Nicole und mich zusammen. Wir achten immer darauf, dass wir genügend weisses Brot dabei haben. Das grilliere ich dann auf der Gasflamme unseres Rechauds, obwohl das natürlich nicht die geeignete Art ist. Während des Tages verpflegen wir uns normalerweise mit selbst zubereiteten Sandwiches und vielen Früchten. Auch das Abendessen halten wir einfach. Oftmals gibt es irgendein Dosenmenü, wir verschlingen riesige Portionen Spaghetti oder sättigen uns mit anderen leckeren Nudelgerichten. Meistens gibt es dazu Salat und wiederum viele Früchte. Bei dieser Menüauswahl versuchen wir jeweils so einfach wie nur irgendwie möglich zu bleiben. Denn wir wollen ja nach erlebnisreichen Tagen nicht noch Stunden für die Zubereitung der Speisen und die Reinigung des Geschirrs aufwenden. Wir besuchen selten bis gar nie Restaurants, da wir die nötige Zeit dafür einfach nicht vergeuden wollen. Zudem hat es sich wegen den grossen Distanzen nicht ergeben oder es wäre logistisch kompliziert gewesen. Wir hatten ja unsere Zelte auf dem Dach des vierrädrigen Untersatzes und wollten diese bei Ankunft an unserem Übernachtungsort sofort aufstellen und einrichten. Eine weitere Fahrt hätte dabei die Tagesorganisation total aus den Schienen geworfen.

Bei den Aborigines, in Manyallaluk

Donnerstag, 24. Juli Dieser Tag ist ganz der Aborigines Kultur gewidmet. Wir müssen das erste Mal unseren Wecker stellen, um früh genug aus den Federn zu kommen. Nach einer Stunde Fahrt sind wir in Manyallaluk angekommen, wo wir uns zusammen mit etwa zehn anderen Touristen bei einer Tasse Tee kennen lernen können. Ein Einheimischer zeigt uns den ganzen Vormittag auf einem Buschpfad, wozu die verschiedenen Bäume und Pflanzen von seinen Stammesgenossen genutzt werden. Es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie vielfältig die Natur ist. Nach einem Mittagessen, inklusive Känguru-Filet und Känguru-Schwanz, was jedoch recht fettig ist und entsprechend schlecht schmeckt, werden uns weitere Aktivitäten vorgeführt. Es beginnt mit Körbchen-flechten aus Palmblättern und Bemalungen mit den vier Hauptfarben der Aborigines. Wir benützen Weiss, Schwarz, Rot und Braun, um auf Holzplättchen kleine Kunstwerke zu erschaffen. Später versuchen wir mit Hilfe zweier Hölzer ein Feuer zu entfachen, einen Speer mittels einer speziellen Technik zu werfen und Didgeridoo zu spielen. Auch unsere Kinder haben viel Spass an den diversen Aktivitäten. Besonders Noé kommt auf seine Rechnung, da er hier noch sein versprochenes Didgeridoo als Belohnung für seinen Eintritt in die Bezirksschule bekommt. Zu unserer Überraschung können wir auf dem Gelände übernachten, was den erlebnisreichen Tag an diesem genialen Ort abschliesst. An der Lebensweise der Aborigines habe ich gesehen, dass die meisten Aktivitäten völlig stressfrei ausgelebt werden könnten. Die Ruhe und Gelassenheit der Leute beeindruckt mich sehr. Sie lassen sich von nichts aus dem Rhytmus bringen, konzentrieren sich einfach auf ihr momentanes Tun und kommen so zwar langsam, aber stetig und sicher, an ihr Ziel.

Weiter nach Kununura

Freitag, 25. Juli Dieser Tag ist einfacher im Tagebuch aufzunehmen, als er für mich gewesen ist. In fast acht Stunden fahren wir etwa 600 Kilometer nach Kununura, wo wir wieder im Outback unsere Zelte aufbauen und die Wildnis geniessen können.

Samstag, 26. Juli Auch heute beginnen wir mit einer längeren Autofahrt. Sie dauert, so zum Angewöhnen, etwa drei  Stunden und führt uns auf dem Viktoria-Highway in Richtung Süden durch öde, endlose Wüstenlandschaften. Danach überrascht uns eine interessante Schotterpiste, die uns in weiteren zwei Stunden über Stock und Stein und durch knietiefe, respektive trittbretthohe Wasserläufe zwingt. Das Ziel ist der Bungle Bungle-Nationalpark. Am Visitor-Center checken wir ein und müssen danach nochmals fast zwanzig Kilometer fahren. Dort machen wir kurze Fussmärsche in die zerklüfteten, roten Felsen dieser Landschaft. Meinen Plan, einen speziellen Videofilm zu realisieren, bezahle ich heute jedoch mit schmutzigen Beinen. Denn für eine Fahrtszene mit unserem 4×4 durch ein Stück feinen, tiefen Sand stelle ich die Kamera auf mein Stativ am Rande der Strasse. Beim Zurückrennen zum Auto bin ich dann so staubig geworden, als hätte ich soeben die Wüste barfuss durchquert. Die Nacht verbringen wir auf einem einfachen Campingplatz. Wie ein mittelalterlicher Brunnen ist der einzige Wasser-hahn auf einem öffentlichen Platz aufgestellt, wo man sich waschen muss. Dass wir ziemlich weit in den Süden gefahren sind, wo es einiges kälter als im Norden ist, fühlen wir erst nach Sonnenuntergang. Wir sind gezwungen, wieder die wärmsten Kleider hervorzuholen. Wir liegen aber nicht wegen der Kälte schon vor acht Uhr im Bett. Hier im Western Theritory, wo wir uns nun wieder befinden, mussten wir die Uhren um eineinhalb Stunden zurückstellen und werden deshalb früh vom Sandmännchen besucht.

Helikopterflug im Bungle Bungle

Sonntag, 27. Juli Einmal mehr haben wir eine kalte Nacht hinter uns gebracht. Der Vorteil ist aber ganz klar darin zu finden, dass wir uns dafür nicht mit plagenden Mücken herumschlagen müssen. Glücklicherweise tauen uns die Sonnenstrahlen schnell auf. Am anderen Ende des Parkes verbringen wir ein paar Stunden mit Märschen in den „Bienenstöcken“ des Bungle Bungle und picknicken unter einem schattenspendenden Baum. Am späten Nachmittag erleben wir dann einen der absoluten Höhepunkte dieser Reise. Wir machen einen halbstündigen, spektakulären Helikopterflug! Die ganze Familie sitzt auf den drei Sitzen hinter dem jungen Piloten und ist dort, wie Sardinen in eine Büchse, eingepfercht. Die Türen des Flugobjekts sind entfernt worden, damit ein ungehinderter Ausblick über die faszinierende Landschaft dieses Parkes aus der Vogelperspektive gewährleistet ist. Und das geniessen wir, nach kurzer Angewöhnung, in vollen Zügen! Dieser Überflug ist wirklich ein absolut starkes Erlebnis!

El Questro-Naturpark

Montag, 28. Juli Wir freuen uns schon auf die abwechslungsreiche 4×4-Piste und die zwei zu durchquerenden Wasserlöcher, wo ich uns in Aktion filmen will. Nach den beschwerlichen, jedoch kurzweiligen 53 Kilometern zurück auf der Hauptstrasse sind wir in ein Roadhouse gegangen, welches wir vom Hinweg schon kannten. Dort gibt es eine der seltenen Möglichkeiten auf den Strassen zu den Kimberleys, um zu tanken und sich mit frischem Proviant einzudecken. Zudem genehmigen wir uns leckere „Fish and Chips“ und zum Dessert wieder einmal eine süsse Frucht. Die nächsten Stunden bis zur Gibb River Road vergehen rekordverdächtig schnell. Nachdem wir die ersten der insgesamt 650 Kilometer langen Naturstrasse hinter uns gebracht haben, kommen wir schon bald an unserem Übernachtungsort, dem El Questro-Naturpark, an. Es ist eine Oase im kargen, trockenen Steppenland, wo wir uns wieder auf Vordermann trimmen können. Relaxen, im Fluss baden, duschen, rasieren, Geschirr abwaschen und wieder einmal eine Waschmaschine voller verstaubter und verschwitzter Kleider waschen – es gibt  einiges zu tun an diesem herrlichen Nachmittag.

Wir kommen auf die Gibb River Road

Dienstag, 29. Juli Dieser riesige private Naturpark lädt auf seiner Fläche von über 10’000 Hektaren zu vielfältigsten Aktivitäten ein. Man könnte hier in abgelegensten Gebieten wandern oder auf den dutzenden von Outbackpisten, welche nur mit Geländewagen zu befahren sind, die Weiten der freien Natur ausloten. Auf Bootsfahrten können die Canyons entdeckt werden. Wir aber unternehmen einen Ausflug zu einer Thermalquelle, die sich inmitten einer exotischen, natürlichen Dschungellandschaft befindet. Dort geniessen vor allem die Kinder das warme Wasser in vollen Zügen und erkunden alle Naturpools mit ihren Taucherbrillen. Auf der Gibb River Road haben wir einen ersten grösseren Teil Richtung Westen hinter uns gebracht. Die Naturstrasse aus Sand oder Kies, hart und wellig, hat schon nach kurzer Zeit ihre Zähne gezeigt. Ein Stein wird von den Vorderrädern nach hinten geschmettert und hat auf der Seite, auf Trittbretthöhe, seine Spuren hinterlassen. Ob das wohl etwas kosten wird? Oder gehört das im Land der rauen Outbackpisten zur normalen Abnutzung? Am Nachmittag haben wir uns in einer Art Kiesgrube, verlassen von jeglicher Zivilisation, eingerichtet und ausgeruht. Nach einem Büchsenmenü, garniert mit gegrilltem Toast, können wir die Einsamkeit des Outbacks geniessen, ein riesiges Lagerfeuer anzünden und den unendlichen Sternenhimmel bestaunen. Ein Planetarium ist nichts dagegen! Seit drei oder vier Tagen sind wir wieder in Western Australien, wo die Uhren abermals umgestellt werden. Das hat wirklich komische Formen angenommen; um fünf Uhr nachmittags müssen wir schon gut eingerichtet sein, um nicht im Dunkeln umherirren zu müssen. Wenn wir dann so gegen sechs Uhr zu Abend essen und es um sieben schon lange dunkel ist, sagen wir jeweils, dass es ja schon sehr spät sei. Die Kinder gehen seit drei Tagen um diese Zeit ins Bett. Dafür stehen wir auch mit dem ersten Vogelgezwitscher auf. Die Tagestemperaturen sind angenehm bis heiss. Da können wir gleich nochmals wiederholen, dass es zum Glück noch tiefer Winter hier in Nordaustralien ist. Zum Glück sind wir nicht sechs Monate später in dieser Region. Es muss ja fast unerträglich sein, wenn man hier im Sommer reisen möchte.

Mittwoch, 30. Juli Es ist schon ein absoluter Hit, im Outback zu übernachten. Am späten Nachmittag haben wir von der Strasse her noch genau zwei Autos und einen Lastwagen gehört. In der Nacht nur einige Büffel. Am Morgen holen uns die Vögel aus dem Schlaf und bis wir den Platz verlassen haben, stört nur ein einziges Fahrzeug die Ruhe der Natur. Die Gibb River Road ist wirklich ein ausgezeichneter Ort für Tierliebhaber und Einsiedler, hat dafür überhaupt keine Attraktivitäten für Autofreaks zu bieten, da die Holperpisten praktisch ausgestorben sind. Nach einer Stunde Fahrt können wir im Mount Barnett Roadhouse tanken und die wichtigsten Lebensmittel einkaufen. Es gibt jedoch in diesem Minisupermarkt nur gefrorene oder einige unverderbliche Waren. Der tiefgefrorene Toast ist leider schon ausverkauft und Milch können wir nur noch in Puderform erstehen. So ausgerüstet, mit zusätzlich etwa zehn Liter Trinkwasser, das täglich von irgendwoher organisiert werden muss, (im Bungle Bungle Park mussten wir wie in einem Seuchengebiet alles Trinkwasser zuerst abkochen), sind wir dann in den nahe gelegenen „Manning Gorge“ gefahren. Dort haben wir auf dem einfachen Campingplatz einen super Ort für unser Zeltauto (oder Autozelt) gefunden. Wir installieren uns neben dem grössten Baobab-Baum, den wir finden können. Nach dem Bad im kalten Fluss und dem leichten Mittagessen marschieren Noé, Etienne und ich in einer gut einstündigen, nicht sehr einfachen Wanderung, zu einigen schönen Wasserfällen, wo wir uns im kristallklaren, jedoch eiskalten Wasser erfrischen. 

Donnerstag, 31. Juli Stundenlang geht es heute auf der endlosen, staubigen Strecke weiter in die „Bell Gorge“. Ein halbstündiger Weg führt uns zu den verschiedenen kleinen Seen und den dazwischenliegenden Wasserfällen. Kaum angekommen haben die Kinder ein krokodilähnliches Tier entdeckt. Das etwa dreissig Zentimeter lange Reptil macht aus den anschliessenden Badefreuden ein kleines Abenteuer, da wir uns ja im selben Gewässer tummeln. Besser ist es aber noch später gekommen, als Noé stromaufwärts, zum grossen Wasserfall geschwommen ist. Als er dort aus dem Wasser auf einen Felsen klettert, steht er, da er seine beschlagene Taucherbrille noch vor den Augen hat und nicht alles richtig erkennt, auf den Schwanz eines ein Meter langen Leguans, der sich ahnungslos in der Sonne wärmt. Es ist schwer zu sagen, wer mehr erschrocken ist, das Tier oder mein Sohn. Auf jeden Fall haben es beide locker genommen und sich später noch minutenlang überrascht und ungläubig angestarrt. Auf dem Campingplatz zwischen den Schluchten und der Gibb River Road feiern wir am Abend noch zusammen mit einem Schweizer und einem deutschen Paar einen Geburtstag und lassen den Tag am idyllischen Lagerfeuer ausklingen.

Die Sonnenuntergänge in Broom sind Weltklasse!

Freitag, 1. August Der heutige Tag steht wieder einmal ganz im Zeichen des Fahrens. 240 Kilometer auf Naturstrassen plus 210 Kilometer auf einem geteerten Highway führen uns über Derby und einer kleinen Attraktion, dem „Prison Tree“ nach Broome, dem Endpunkt unserer gemeinsamen Familienreise in Australien. Unser favorisierter Campingplatz am Cable Beach ist wie wir schon vorher von Travellern gehört haben, bereits frühmorgens besetzt. So gibt es für uns nur die Möglichkeit, für eine Nacht auf einen anderen Platz, einem Schiessstand, auszuweichen. Dieser Ort ist nicht besonders komfortabel, aber als kleiner Pseudo-Campingplatz doch ganz OK. Zudem wird er von sehr netten Leuten geführt, was immer sehr angenehm ist.

Samstag, 2. August Wir stehen heute zeitig auf, um am Cable Beach Caravan Park anzustehen. Ab halb acht Uhr müssen wir noch eine Stunde warten, bis wir den Platz eines abreisenden Campers erben. Die Monate Juni bis August sind mit Abstand die beliebtesten hier, so dass nur für langjährige Kunden Reservierungen entgegengenommen werden. Wir bleiben aber nicht lange auf dem Campingplatz, wollen wir doch den nahe gelegenen, zwanzig Kilometer langen Cable Beach Strand „einweihen“. Die Nähe zu einem der renommiertesten Sandstrände der Welt ist es wert, für einen sechs mal vier Meter geteerten Campingplatz anzustehen! Später sind wir in die Stadt gefahren, um den wöchentlichen asiatischen Markt zu besuchen. Am Nachmittag geniessen wir wiederum den heissen Strand, bevor wir knapp vor sechs Uhr den ersten, tief roten Sonnenuntergang am Indischen Ozean erleben.

Sonntag, 3. August Den heutigen Sonntag beginnen wir wieder einmal „slowly, slowly“, da wir uns erst um halb elf Uhr in der knapp vierzig Kilometer entfernten Perlenzucht zu einer Führung einfinden müssen. Dort wird uns gezeigt, mit welch enormem Aufwand Perlen in ihrer natürlichen Umgebung gezüchtet werden. Der Nachmittag gehört dann wieder ganz dem Strandleben, wo wir uns von den riesigen Gezeitenunterschieden faszinieren lassen. Zwischen Ebbe und Flut kann die Höhe des Meeresspiegels über acht Meter variieren, was den flachen Sandstrand innerhalb kurzer Zeit einige hundert Meter „wachsen“ oder „schrumpfen“ lässt. Das Abendessen geniessen wir in einem Strandhaus der Lebensretter Gesellschaft. Dort können wir günstig Würste und Fleisch kaufen und selbst grillieren. Illuminiert ist das ganze einmal mehr von einem unvergesslichen Naturschauspiel; die Sonnenuntergänge hier sind absoluter Kult! Jeden Abend versammeln sich hunderte von Menschen auf den Aussichtsterrassen am Strand oder stellen sich ihren Campingtisch direkt auf den endlos breiten Strand. Dort zelebrieren sie bei Wein oder Bier das tägliche Naturschauspiel der Sonne und verfolgen, wie sie riesengross am dunkelroten Horizont im Meer versinkt. Langsam mache ich mir Gedanken, wie ich es schaffen werde, die nächsten Monate alleine zu verbringen. Teilweise habe ich fast kleine Alpträume. Ich finde mich dann irgendwo in einer fünftklassigen Backpackerabsteige, alleine und verlassen die Zeit totschlagend, wieder. Doch nach dem Traum weiss ich, dass es so nicht kommen wird – denn  wie ich mich einschätze, werde ich mich bestimmt nicht verloren fühlen!

Montag, 4. August Langsam geht uns die Lust am Entdecken aus. Wir können uns heute jedoch noch einmal aufraffen und besuchen die Spitze der Halbinsel bei Broom. Die zwei Dinosaurierspuren sind neben den schroffen Felstürmen die Attraktion an diesem Küstenstreifen und müssen darum zur Motivation der Kinder herhalten. Über einen kleinen Hafen geht es wieder zurück zum überfüllten Campingplatz und kurze Zeit später an den Strand. Dort verbringen wir die Zeit mit Lesen, Bodysurfen und Muscheln sammeln. Den nächsten, zum Verlieben schönen Sonnenuntergang geniessen wir mit einem Drink von der „Sunset Bar“ aus. Nach dem Abendessen kommt bei mir ein bisschen Melancholie auf, da es für uns leider der letzte Abend auf dem Campingplatz ist.

Dienstag, 5. August Wir stehen wie jeden Morgen mit der Sonne auf. Heute gilt es, alle Campingutensilien und unsere Rucksäcke zusammenzupacken, da wir in ein Hotel umziehen und dann auch unseren geliebten Landcruiser abgeben müssen. Alle, ja sogar Etienne, helfen mit, denn als Lohn für das schnelle Zusammenpacken winkt nochmals der geniale Cable Beach mit seinen Wogen und Wellen. Den Nachmittag verbringen wir dann im Hotel „Mercure Inn“ mit Herumhängen am Swimmingpool und dem Organisieren und Zusammenstellen des Reisegepäcks.

Hier ist noch anzumerken, dass wir auch in diesem Hotel in beiden Zimmern einen Fernseher haben. Auf einmal fragen uns die Kinder, die natürlich nach so langer Zeit ohne TV dieses Medium voll ausnützen, wo denn wieder eine Bombe hochgegangen sei. Erschrocken verfolgen wir, dass wieder in Indonesien, dieses Mal in der Hauptstadt Jakarta, ein Bombenattentat verübt wurde. Beim Anblick der Bilder eines stark beschädigten Hotels wird mir schon ein bisschen komisch ums Herz, denn ich werde ja in Kürze nach Bali fliegen. Uns wird aber auch ein weiteres Mal klar, wie frei von äusseren Einflüssen wir die vergangenen vier Wochen erlebt haben. Während dieser Zeit ist für uns immer alles „happy und easy“ gewesen, da wir aus der brutalen Welt der Informationsberieselung fast nichts mitbekommen haben. Wir haben während dieser Zeit einfach keine oder nur sehr selten die Möglichkeit gehabt, uns mit (negativen) Nachrichten zu informieren. Und wo keine Information über das Weltgeschehen ist, da ist auch keine Schreckensmeldung, die uns den Alltag hätte trüben können. Wir sind die letzte Zeit oftmals erstaunt gewesen, wie unbeschwert und verschont von den vielen negativen News die Menschen im australischen Niemandsland doch leben können.

Abschied von meiner Familie; jetzt geht das Abenteuer „Sabbatical“ alleine weiter

Mittwoch, 6. August Diese Nacht haben wir Eltern und die Kinder in getrennten Zimmern verbracht. Das ist die letzte Zeit nicht immer so gewesen. Die Zeltwände auf dem Autodach waren nämlich nur ganz dünn und sind nah nebeneinander gewesen. So können Nicole und ich uns wieder einmal so richtig warm geben. Ich habe gedacht, dass wir uns in dieser Beziehung öfters für längere Zeit trennen sollten! Am Morgen, nach der letzten Gepäckkontrolle und der gemeinsamen Taxifahrt zum sehr nahe gelegenen Flughafen, muss ich Abschied nehmen. Aua, tief im Herz drin schmerzt das schrecklich! Ich stehe noch lange dort und weine dem im blauen Himmel verschwindenden Flugzeug nach. Ja, aber nun bin ich frei! Jetzt kann ich tun und lassen was ich will! Doch ich habe mir das schon ein bisschen anders vorgestellt. Ich bin nämlich richtig ruhelos und kann mich überhaupt noch nicht richtig an diesem neuen, kurzen Lebensabschnitt, der nun folgen soll, erfreuen. Meine Gedanken kreisen nur um meine Familie. Ich bin emotional noch total aufgewühlt und rastlos. Ich schlendere durch die kleine China-town von Broom. Für etwas anderes reicht meine Motivation nicht. Ich kaufe mir einen Ersatz für eine defekte Taucherbrille und gehe wieder einmal zum Friseur. Dort lasse ich mir meinen obligatorischen Drei-Millimeter-Schnitt verpassen. Auch heute sauge ich am Cable Beach einen weiteren, faszinierenden Sonnenuntergang in mich hinein. Den Abend läute ich mit Fish and Chips ein, bevor ich im über 80 Jahre alten „Sunset Cinema“, mehr oder weniger bequem in einem Liegestuhl ruhend, einen Film geniesse.

Tag, Donnerstag, 7. August Nachdem ich mich von zwei Deutschen, die in unserem Fünferzimmer geschlafen haben (die anderen zwei sah ich nie, dafür hörte ich sie schnarchen…) verabschiedet habe, kehre ich wieder zum Flughafen zurück, wo ich gestern meine Familie schweren Herzens verlassen habe. Ich fliege heute über Kununurra zurück nach Darwin, wo ich mich in der Jugendherberge in einem Dormitory einrichte. An der Rezeption kann ich einige Bücher und die warme Kleidung, in einem Karton verpackt, zur Aufbewahrung abgeben. Die brauche ich bis Anfang September auf meinem Trip nach Indonesien wohl nicht mehr. Nachdem ich mir schon wieder einen Kinobesuch gegönnt habe, stelle ich vor dem zu Bett gehen ungläubig fest, dass mein Wecker nicht mehr läuft. Gerade jetzt, wo ich wegen der anstehenden Flugreise früh aufstehen muss! Zum Glück sind die Läden bis elf Uhr offen. So kann ich neue Batterien kaufen. Leider lag der Fehler aber nicht an den leeren Batterien. Es bleibt mir nichts anderes übrig als nochmals in den Laden zurückzukehren und einen Wecker für drei Dollar zu er-stehen. So kann ich neben dem Organiser, auf dem ich ja mein Tagebuch schreibe, noch einen Sicherheitswecker stellen, der mich dann auch prompt und pünktlich, dafür doch eher unsanft, aus dem Schlaf reisst!

Hier geht es direkt zum zweiten Teil der Sabbatical-Reise, nach Indonesien

Hier haben wir noch ein kleines Album mit Fotos, welche eine wenig bessere Qualität haben, da sie von Papierfotos abfotografiert wurden.

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Die Sabbatical-Reise

Es war immer ein Wunsch von mir, ein Sabbatical zu machen. Natürlich war das Sabbatical dann eine lange Reise! Da es nicht geklappt hat, dass wir als Familie die ganze Zeit zusammen reisen konnten, haben wir die Sommerferien der Kinder dazu genutzt, eine Familienreise zu machen. Ich bin danach 5 weitere Monate alleine durch Ozeanien und Asien weitergereist!

 

Weitere Etappen der Sabbatical-Reise: