2003 (06) Singapur

2003 Singapur nach Bangkok 1 scaled
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Ankunft in Singapur

Dienstag, 14. Oktober Nachdem ich gestern spätabends das Hotel, welches ich eigentlich ausgewählt hatte, wegen einer riesigen Baustelle nicht sofort finden konnte, checkte ich ins YMCA, vor dem ich plötzlich stand, ein. Dieses Hotel ist wirklich sehr gut und so sauber, wie man das von einem Hotel in Singapur auch erwartet.

Heute ist wieder einmal einiges zu organisieren. Zunächst bin ich im strömenden, warmen Regen zur nepalesischen Botschaft gegangen. Dort, im 14. Stock eines Businessgebäudes, möchte ich mich wegen meinem Visum, das ich schon in der Schweiz ausstellen liess, erkundigen. Ich habe nämlich mit Schrecken festgestellt, dass ich kein „Multiple Entry Visum“ habe. Ich möchte ja einige Tage nach Tibet gehen und muss dann wieder nach Nepal einreisen. Die Angestellte, hinter riesigen Bergen von Papieren versteckt, erklärt mir aber nur, dass ich bei der Einreise sofort sagen soll, dass ich ein zweites Mal ins Land kommen möchte. Der Immigration Officer würde mir dann das Visum abändern. Ob das wohl so einfach gehen wird?

Danach fahre ich per Bus in die andere Richtung des Zentrums, in die Botschaft von Myanmar. Dort möchte ich das Visum für meinen geplanten Aufenthalt einholen. Ich bin völlig überrascht, weil der Beamte, nachdem ich ihm die drei, von Hand einzeln ausgefüllten Formulare überreiche, sagt, dass ich schon morgen meinen Pass mit dem fertig ausgestellten Visum abholen könne. Das läuft ja bestens.

Organisation der weiteren Reise in Südostasien

Jetzt müsste ich eigentlich nur noch die Flüge für meine nächsten Aufenthaltsorte buchen. Doch dies erweist sich als weit schwieriger, als angenommen. Zuerst ist es fast unmöglich, ein Reisebüro im Gewirr der Edelboutiquen und Elektronikshops zu finden. Dann stelle ich fest, dass von Singapur aus mehr als ein Rückflug zu einer Asiendestination nicht möglich ist. So scheint die beste Option für mich ein Flug mit Biman Air (Fluggesellschaft von Bangladesh) nach Bangkok und zurück zu sein. Diesen äusserst billigen Flug buche dann auch. Ich bin echt enttäuscht, denn ich habe mir das vorher doch ganz anders und viel einfacher vorgestellt. So werde ich gezwungen sein, in Bangkok vom Flughafen in die Stadt zu fahren und dort eine Unterkunft, Flüge und ein Reisebüro zu suchen! Viele Leute wären sicherlich froh, wenn sie, wie ich, ein bisschen in Singapore und Bangkok sein könnten. Doch ich konnte diese stickigen Millionenstädte schon früher zur Genüge besichtigen. Jetzt möchte ich „neue Welten“ entdecken. Aber alles Wehklagen nützt da wohl nichts. Ich sollte mich an meine guten Vorsätze halten und das Positive sehen. Doch zurzeit ist es wie verhext; ich finde überhaupt keinen Gefallen mehr am Reisen.

In diesem Reisebüro bringt mich Sonny Goh, der Manager dieser kleinen Agentur, noch in Verlegenheit als ich ihm sagte, dass ich Schweizer sei. Er erzählt mir, wie er mit der Swiss im letzten Monat nach Zürich geflogen ist. Als er in Kloten einen längeren Aufenthalt hatte, sei er kurz in die Stadt gefahren und war überrascht, wie dreckig es am Bahnhof war. Papierabfälle und Verpackungen von McDonald’s und so…. Er hätte vorher immer gedacht, dass die Schweiz so sauber sei. Dann habe er noch einen Europaflug mit Swiss gemacht und war empört, dass er im Flugzeug ein simples Mineralwasser teuer erstehen musste. Ja, da starre ich nun auf meinen roten Pass mit weissem Kreuz und höre, dass die Schweiz nicht das hält, was sich dieser Mann vorgestellt hat. Was sollte ich da sagen? Ich möchte nicht weiter auf dieses Thema eingehen und nur einfach aufschreiben, was ich über 10’000 Kilometer von zu Hause entfernt gehört habe. Diese Aussagen haben meine Moral natürlich nicht gerade gestärkt. Zudem muss ich nun noch die verschiedenen Einkäufe tätigen, um defektes Material zu ersetzen. Ein neues Weitwinkelobjektiv und ein weiterer Akku müssen erstanden werden. Zudem klappere ich etwa zwanzig Verkaufsläden ab, um spezielle leere Videokasetten zu finden, die ich bis jetzt gebraucht habe. Diese Modelle sind einfach unauffindbar. So weiche ich eben auf ein anderes Produkt aus. Am Nachmittag, zurück im YMCA, muss ich mein defektes Fischaugenobjektiv einfach so in den Abfallkübel legen. Es ist für mich beinahe wie bei einer Beerdigung; Adieu! Mit Mails schreiben (mein Zwischenbericht nach Australien) und einem guten, asiatischen Abendessen in einem riesigen „Foodtempel“, schliesse ich diesen alles in allem enttäuschenden Tag ab.

Mittwoch, 15. Oktober Auch heute hat es, zum Glück aber nur am Morgen, wieder geregnet. Ich hole an der Orchard Road, das ist die Haupteinkaufs- und Hotelstrasse, mein Flugticket und den Pass mit dem Myanmarvisum ab. Ein bisschen „shoppen“, ein bisschen „internetlen“  und schon muss ich zum Flughafen. Nach dem Einchecken und den diversen Securitykontrollen setze ich mich ins überhitzte Flugzeug mit Destination Bangkok!

Dieser Teil der Sabbatical-Reise war nur kurz. Davon habe ich leider keine Fotos

Hier geht es direkt nach Bangkok

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Die Sabbatical-Reise

Es war immer ein Wunsch von mir, ein Sabbatical zu machen. Natürlich war das Sabbatical dann eine lange Reise! Da es nicht geklappt hat, dass wir als Familie die ganze Zeit zusammen reisen konnten, haben wir die Sommerferien der Kinder dazu genutzt, eine Familienreise zu machen. Ich bin danach 5 weitere Monate alleine durch Ozeanien und Asien weitergereist!

 

Weitere Etappen der Sabbatical-Reise: