2025 Tunesien; 1. Teil Einreise und nördliche Küste

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Für diesen Reisebericht haben wir auch ein Video auf Youtube gestellt. Klicke auf unser Bild, und du bist „live“ dabei! 🙂

Montag, 17.2.2025 (1. Tag);  Wir starten zu einer neuen Reise; dieses Mal geht es nach Tunesien. Wir nehmen uns viel Zeit für die Vorbereitung vom Womo und auch für die Fahrt nach Genua. Heute geht es erst einmal mit einem Zwischenstopp zum Fotostopp vom «Grand Tour of Switzerland» in Brunnen. Dann weiter bis nach Varese. Übernachtung auf dem Parkplatz von einem Tigros Supermarkt

Dienstag – Mittwoch, 18.-19.2.2025 (2.+3. Tag); Ohh war die erste Nacht im Womo wieder schöne. Das Reisefeeling hat uns sofort wieder eingenommen. So geht es auch erst gegen Mittag weiter bis nach Ovada. Hier, nur 50 Kilometer von Genua entfernt, haben wir bei einer unserer ersten Womoreisen (Korsika), schon einmal übernachtet. Das heisst also: wiederum nur eine kurze Fahrt von hier und wir sind am Hafen in Genua. Dann beginnt das Ein- und Ausreiseprozedere; Check-in um die Tickets für die Fähre abzuholen, Ausreiseformulare ausfüllen, Stempel und Passkontrolle und schon geht es auf die Fähre. Unser Zimmer ist ideal, um eine gute Nacht zu verbringen. Die Überfahrt geht schlussendlich «nur» knapp 24 Stunden, zwei weniger als eigentlich vorgesehen. Doch das geht Schwups vorbei und wir kommen in Tunis an.

Ankunft in Tunesien, in Tunis

Donnerstag, 20.2.2025 (4. Tag). Die Fahrt war so was von ruhig und chillig; so müsste eigentlich die Einreise auch sein… Und dem ist es auch so! Entgegen aller Unkenrufen in den sozialen Medien und weiteren Informationen, auch seitens offiziell-/staatlicher Seite, geht alles wirklich mehr oder weniger zügig vonstatten. Aber Achtung; Die folgenden Informationen sind unsere eigenen Erfahrungen, vom heutigen Tag. Es ist Nebensaison, wo sehr wenige ausländische Touristen unterwegs sind. Das kann natürlich Einfluss haben, dass wir nach rund einer Stunde das  Zollgelände, «abgefertigt» verlassen können.

Also; die (für uns wichtigsten) Punkte der Immigration:

-Eine Adresse von einem Hotel müssen wir vorweisen (ich habe auf Booking.com eine Nacht gebucht und dann sofort wieder storniert. So habe ich eine Adresse, ausgedruckt auf Papier)

-Eine Fährbuchung müssen wir auch vorweisen (ich buche immer auf Directferries.com, dieses Mal mit der Möglichkeit der Stornierung. Ich habe dafür «nur» bis Palermo gebucht.)

-Gestern haben wir noch eine «Liste des effets importés» mit fast 30 Punkten vor-ausgefüllt. Die brauchen wir aber nicht zu zeigen. Der Zollbeamte ist kurz ins Womo gekommen. Das war’s auch schon. Es gibt bei uns keine genaueren Kontrollen und kein Scanning. Er schaut nur die Fahrräder an. Eines ist ein E-bike, wo er dann die Rahmennummer wissen will und in meinen Pass reinschreibt. Deswegen muss ich dann auch noch auf der anderen Seite des Zollgeländes einen (roten) Stempel einholen.

Die meiste Zeit nimmt eigentlich das hin- und hergehen an insgesamt sechs Schaltern und Zollbeamten in Anspruch. Kommt noch das Zweimalige, zum Glück nur kurze Anstehen an falschen Schaltern hinzu… 😉. Einmal habe ich ausser den zwei Pässen und dem Fahrzeugausweis noch vier Zettel in der Hand, am Schluss nur noch einen davon, da der Schlusskontrolleur die anderen drei wieder wegnimmt. Aber alles in Allem; sehr locker, sehr freundlich – mir wurde von den verschiedenen Beamten 3x «Soyez les bienvenus en Tunisie» gewünscht! D.h. alle sprechen ziemlich gut französisch, teilweise auch italienisch, und wahrscheinlich auch englisch. Natürlich auch arabisch… 😊

Freitag, 21.2.2025, (5. Tag); Es wird ausgiebig und lange ausgeschlafen und gefrühstückt. Wir verlassen den nicht ganz ruhigen Platz bei einer Autowaschanlage, in der Nähe vom Flughafen und einer Hauptverkehrsachse… dafür unweit vom Fährterminal entfernt. Denn gestern Abend wollten wir nicht noch allzu lange in der Nacht, im neuen Land und in einer quirligen Stadt herumfahren. Es geht also zu einem Ooredoo-Laden um eine Sim-Karte zu kaufen. Ojee, die haben gerade einen Verkaufs-Systemausfall. Hoffentlich kein schlechtes Omen – denn dieser Anbieter wird eigentlich mit einer sehr guten Netzabdeckung gerühmt. Es heisst nun also Geduld zeigen und zu warten. Länger als bei der Einreise gestern… Dann klappt es aber doch. Ich kaufe ein schönes Packet GB, gehe noch an den Bankomat um Dinar zu beziehen. Auch heute geht es nur ins etwa zehn Kilometer entferne La Marsa, ans Meer. Mit einem typischem Tee und später einem feinen, gut gewürzten (Nachmittags-) Essen tasten wir uns so an Tunesien heran.

Samstag; 22.2.2025, (6. Tag); Wir diskutieren angeregt mit zwei Franzosen, Joël und Katia, welche ihre zweimonatige Tunesientour heute abschliessen. Dann kommt noch der Engländer Ben dazu. So bekommen wir viele gute Tipps und noch mehr herzhafte Lacher vom internationalen Grüppchen, welches die Nacht auf dem Sandplatz beim Strand verbracht hat! Der heutige Tagesplan ist dann auch schnell geschmiedet; wir bleiben in La Marsa, wo wir einen Stadtrundgang machen; Der Start unserer kurzen Velotour ist an einer Seitenstrasse zum Park, welche mit wundervollen Bäumen gesäumt ist. Ein Einkaufsbummel in einer belebten Markthalle sowie einen Kaffee in einem der vielen Restaurants runden das heutige Programm schon ab. Wir gehen es wirklich locker an, aber auch so vergeht der Tag wie im Flug!

Karthago

Sonntag, 23.2.2025, (7. Tag); Heue steht ein Besuch von Karthago auf dem Programm. Die Stadt, oder besser, die verschiedenen Ausgrabungsstätten sind nicht ganz einfach zu besichtigen, liegen doch etwa acht oder neun, mehr oder weniger interessante Orte innerhalb dieser Kleinstadt verteilt. Wir fahren mit dem Womo auf einen riesigen Parkplatz neben der grossen Moschee. Mit den Fahrrädern sind wir gut ausgerüstet und können ein paar dieser Sightseeingpunkte abfahren; Römisches Theater und die Villen, die Thermen von Antonin, der punische Hafen das Amphitheater und die Zisternen sind alle in guter Fahrraddistanz erreichbar. Mit einem Womo oder zu Fuss würde ich es nicht machen wollen. Taxis hat es aber wie Sand am Meer.. Für Interessierte hat es bei den Fotos noch einen Situationsplan.

Da wir auch heute eher wieder spät gestartet sind, ist es auch schon wieder Nachmittag und wir entscheiden uns, wieder zurück an den nahen Strand von La Marsa zu fahren.

Sidi Bou Saïd

Montag, 24.2.2025, (8. Tag); Sidi Bou Saïd ist nur ein paar Kilometer von unserem Stellplatz entfernt. Das Womo parkieren wir am Fusse des kleinen Stadthügels, fahren einen Teil mit den Vélos und flanieren dann durch die Fussgängerzone von diesem pittoresken Ort. Wir erfreuen uns an den blau-weissen Wänden, Türen und Erkern, welche im Sonnenlicht extra schöne Sujets ergeben. Nach der kurzen Sightseeingtour geniessen wir ein Dürüm-ähnliches, feines Mittagessen. Was liegt nun auf der Hand, als nochmals an den selben Strand zu fahren, und da den ganzen Nachmittag zu relaxen? Heute ist es warm, so dass wir sogar den feinen Sandstrand geniessen können! Ich profitiere und eröffne unsere Badesaison 2025 mit einem k&k Bad im Meer! (k&k = kalt und kurz… 17 Grad 😊)

 

 

Die Ausgrabungsstätte Utica

Dienstag, 25.2.2025, (9. Tag); Auch die vierte Nacht in La Marsa war wieder «nicht ganz ruhig…»; PS-starke, getunte Autos und Motorräder sowie überdimensionierte, Wattstarke Stereoanlagen müssen an der Strandpromenade doch ausgenützt werden! Zudem waren wir ja noch am Weekend da. So ist es eben hier! Wir hätten ja nicht bleiben müssen… 😊. Denn für uns war es ideal; Das Meer, der Markt, die nahe gelegenen Ausflugsorte; genau richtig!

Heute fahren wir die kleine, aber feine Ausgrabungsstätte in Utica an. Die Geschichte geht da bis 1000 Jahre vor Chr. zurück. Während unserem Besuch hier hat es gerade einmal drei weitere Touristen. Man sieht; 1. Wir sind ausserhalb der Saison hier; 2. Dieser Ort ist nicht auf der Top-Liste der Höhepunkt von Tunesien. Doch genau das gefällt uns sehr. Zudem geniessen wir den Frühling, welcher aus jeder Blumenknospe spriesst und mit jedem Sonnenstrahl seine Aufwartung macht. Wir fahren weiter, wieder Richtung Meer. Doch noch vor unserem angestrebten Übernachtungsplatz machen wir Halt in einem kleinen Dorf an einer Lagune. Wir geniessen einen Kaffee in einem kleinen Restaurant und erfreuen uns an den viele Eindrücken am Fischerhafen, wo wir die Nacht verbringen werden.

Bizerte

Mittwoch, 26.2.2025, (10. Tag); Bei leichtem Regen fahren wir nach Bizerte. Die Fahrt ist nicht lang, aber nicht minder interessant. OK, bei der Ausfahrt aus dem Dorf hätten wir nicht unbedingt einen «besseren» Weg nehmen sollen; nach zwei Minuten Fahrt geht es nicht mehr weiter. Die Strasse ist viel zu schmal für uns! Autos, Mofas und Fussgänger im Gegenverkehr. Mit Ach und Krach können wir ohne Schaden irgendwie umkehren. Das braucht keiner! Es folgt eine Fotosession mit dem Womo vor einer kleinen Kaspah. Dann geht es über einige mit tiefen Schlaglöchern durchsetzte Nebenstrassen, aber auch paar Kilometer über die Autobahn. Auf dem Tacho erscheint die nächste Schnapszahl. Die Brücke vor Bizerte ist total verstopft. Doch auch so kommen wir am Jachthafen an. Der Regen macht dem Wind platz. Nicole lässt sich bei einem Coiffeur ihre Haare schneiden. Schöne Sache! Danach bleibt noch Zeit für eine kurze Sightseeingtour im alten Hafen. Die Kulisse ist 1A!

Donnerstag, 27.2.2025, (11. Tag); Heute bleiben wir in Bizerte. Immer wieder werden wir von Tunesiern angesprochen. Auch der eine, von weitem hätten wir auf einen Clochard getippt, spricht ein bisschen Französisch, aber auch italienisch scheint ihm zu liegen. Die Schweiz, mit ihren Sprachen und Städten ist für viele, welche auf einen kurzen Schwaz zu uns kommen, ein Begriff. Es ist immer eine Freude, mit den Leuten hier kurz ein paar nette Worte auszutauschen. Wir besuchen heute die Spanische Burg mit Blick auf die Stadt. Natürlich gehören auch die schmalen Wege in der Blau-Weissen Medina zum heutigen Programm. Ein einfaches Mittagessen und ein wuseliger Markt auf dem Weg zurück zum Womo runden den schönen Tag ab.

Cap Angela, der nördlichste Punkt von Afrika

Freitag, 28.2.2025, (12. Tag); Mühsam bahnen wir unseren Weg aus der pulsierenden Stadt Richtung Cap Angela, dem nördlichsten Punkt von Afrika. Die letzten ein oder zwei Kilometer machen wir mit den Fahrrädern, denn so wie es im Internet beschrieben wurde, wäre es mit dem 2WD-Womo für uns schon eher schwierig gewesen, durch die Pfützen und dem Sand den Weg bis zu diesem Aussichtspunkt zu fahren.

Jetzt geht es aber weiter Richtung Algerisch Grenze. Die Landschaft ist hügelig und überraschend Grün. Gelbe Blumen- und Rapsfelder sind links und rechts zu sehen. Was (leider) oftmals nicht zu sehen ist, sind die abertausende von tiefen Schlaglöcher, welche ein fast permanentes Slalomfahren verlangen. Zum Glück ist die Strasse nicht allzu stark befahren. Nur in den vielen Dörfern und Städten welche wir durchqueren ist meistens ein unglaublicher Verkehr. Dazu kommen natürlich die Fussgänger, die parkierten Autos, die Verkaufsstände, die Hunde, Katzen, Pferde und Esel und, und und! Wie in Bizerte haben wir auch hier in Tabarka haben wir einen Stellplatz am Jacht- und Fischerhafen, wo wir einen schönen Ausblick auf das touristische Zentrum mit Restaurants und Flaniermeile haben.

Tabarka

Samstag, 1.3.2025, (13. Tag); Heute können wir das erste Mal auf dieser Reise vor dem Wohnmobil frühstücken. Dann wollen wir einen kurzen Ausflug zur genuesischen Festung machen. Doch kaum sind wir 200 Meter mit dem Fahrrad unterwegs, überholt uns ein grünes UK-Auto; schon wieder Ben! Das dritte Mal, dass wir ihn treffen! So ist der Tag schnell gemacht; nach der Burg, welche leider geschlossen ist noch ein kurzer Abstecher an die Nadelfelsen am Rande des Hafens, dann zu uns zum Womo, wo wir den ganzen Nachmittag in der Sonne sitzen. Wir philosophieren über Gott, die Welt und natürlich das Reisen.

Heute ist der erste Tag vom Ramadan. Am Tag war alles geschlossen. Am Abend öffnen ein paar kleine Lebensmittelläden und einige wenige Marktstände um das Nötigste zu kaufen. Wir wussten ja, dass während unserer Reise Ramadan ist. Obwohl es auch für uns als Touris einige Einschränkungen gibt, haben wir uns sogar darauf gefreut, denn in dieser Zeit herrschst in den moslemischen Ländern eine ganz spezielle Stimmung. Schauen wir, wie das im Vergleich zu Marokko vor zwei Jahren dann sein wird.

Hier endet der erste Teil unserer Reise. Doch genau hier geht es direkt zum zweiten Teil!

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Seit 2020 haben wir ein eigenes Wohnmobil, nachdem wir früher immer wieder ein WOMO gemietet haben. Zur Zeit ist es für uns die ideale Reiseform, um aktive Erlebnisreisen zu machen. 

 

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