Für diesen Reisebericht haben wir auch ein Video auf Youtube gestellt. Klicke auf unser Bild, und du bist „live“ dabei! 🙂
Unsere Erfahrungen mit der Wüste in Tunesien haben wir nun hinter uns. Willst du das nochmals sehen? Hier ist der direkte Link zurück
Ksar Hallouf
Donnerstag, 20.3.2025 (32. Tag); Heute geht es eine kurze Etappe Richtung Westen. Ein paar Sandverwehungen decken die Schlaglöcher zu 😉. Ein paar Felder mit violetten Blumen bieten einen wunderbaren Farbtupfer im ockergelb und grauen Hauptton der Wüste. Wir fahren zum Ksar Hallouf einem Berberdorf, welches auf einen Hügel gebaut wurde. Längliche Bauten, welche rund um einen Hauptplatz angeordnet sind, haben den nomadischen Berberstämme als Getreidespeicher gedient. Auch Hollywood war hier. Denn wie an so vielen Orten in Tunesien, wurde auch in diesem historischen Ort ein Teil von Star Wars gedreht. Wir können mit dem Betreiber des kleinen Cafés die ehemalige Olivenölpresse in einem der unterirdischen Räume besuchen. Wir freuen uns, dass Martin und Gudrid auch hier übernachten. Das dritte Mal, dass wir ihnen begegnen, und das dritte Mal, dass wir einen schönen Moment miteinander verbringen! Der ganze Tag ist es wie schon gestern recht windig und am Abend doch ziemlich kalt. So verziehen wir uns aber bald in unsere warmen Mobile.
Ksar Haddada und weitere auf dem Weg nach Tataouin
Freitag, 21.3.2025 (33. Tag); Wir geniessen mit Martin und Gudrid den Frühstückskaffee. Dann geht es aber los, denn heute wollen wir ein paar Ksars auf dem Weg nach Tataouin anfahren. Kaum auf dem Weg merken wir, dass das Internet nicht mehr funktioniert. Im nächsten kleineren Ort hat es einen Ooredoo-Laden, wo wir in Nullkommanichts unsere SIM-Karte wieder aufladen können. Das geht aber einfach hier! In Bani Kheddache hat es ein paar wenige der speziellen Berber-Häuser auf mehreren Stockwerken. Das Ksar Haddada ist wohl eines der berühmteren. Es ist teilweise renoviert, da auch hier Szenen von Stars Wars gedreht wurden. Ein anderer Teil ist noch mehr oder weniger im ursprünglichen Zustand. Also zerfällt es langsam in seine Einzelteile… In Ghomrassen sind die dem Zerfall ausgelieferten Berberhäuser an die Felsen geklebt. In Ksar El Ferech wurden diese Bauten neben dem Hauptgrund, dem Lagern von Lebensmittel, auch als Ort vom Handel und zum Austausch von Neuigkeiten benutzt.
Ksar Ouled Soltane
Samstag, 22.3.2025 (34. Tag); Zuerst wollen wir wieder Wasser auffüllen. An der dritten Tankstelle klappt es dann auch. Jede Tankstelle hat ein Ort um Autos zu waschen. Doch Gewinde des Wasserhahnes ist defekt und mein Wasserdieb ist zu klein; so muss ich schon wieder einige Minuten mit meiner Hand einen Wasserdieb formen. Es ist ja schon auf meiner To-do-Liste zu Hause: «Wasserdieb Gross» basteln… 😊. Der Einkauf in kleinen Läden (Obst, Gemüse, Poulet, Oliven) und im Carrefour braucht auch seine Zeit! So geht es erst gegen Mittag zum nahegelegenen Ksar Ouled Soltane. Das lohnt sich aber sehr. Das Ksar ist speziell, da hier auf vier Stockwerke gebaut wurde. Wir gönnen uns noch einen Abstecher nach Cenini. Das Berberdorf auf einem Hügel wollen wir aber nicht mehr besteigen. Die 38 Grad setzten uns doch ziemlich zu. Auch unserem Womo, denn auf einmal poppt eine Fehlermeldung auf. Nach der Internetrecherche und dem Löschen der Meldung mit meinem neuen Diagnosegerät scheint wieder alles paletti zu sein. Guter Nebeneffekt; die Trittstufe, welche seit ein paar Tagen nicht mehr automatisch (beim Starten vom Motor) einzieht, funktioniert wieder… Wir übernachten wie gestern mitten in Tataouine, aber auf einem sehr ruhigen Platz.
Auf dem Weg nach Djerba
Sonntag, 23.3.2025 (34. Tag); Die Nacht war um die 30 Grad warm, und das draussen wie drinnen. Aber es kühlt nun merklich ab. Wir fahren durch das «Nouvelle Tatouine» und suchen auf dem Weg ein Ksar, welches wir… nicht finden. Trotz, oder vielleicht gerade wegen dem Navi. Wir sehen es zwar auf einem Hügel, aber da kommen wir nie und nimmer hin….Auf dem weiteren Weg ist eine «Abkürzung» für uns wegen zu viel Sand nicht fahrbar; 300 Meter im Rückwärtsgang auf der Feldstrasse zurück… Ein Ksar bei Medenine hat seine besten Tage wohl schon vor einiger Zeit gehabt. Wobei ein solcher Ort, abseits vom Touristenstrom, doch auch seine charmanten Seiten für uns hat. Endlich wieder das Meer vor Augen. Aber was ist nun? Es ist 20 Grad kälter als gestern und ein steifer Wind weht! Nichts mit Baden oder draussen sitzen. Dafür können wir hier am Strand einige Fleischabfälle zwei streunenden Hunden geben. Das Fleisch haben wir gestern vom Metzger bekommen mit seiner Bitte, damit irgendwelchen Hunden eine Freude zu bereiten!
Die Synagoge von Ghriba und die Wandbilder von Erriadh
Montag; 24.3.2025 (35. Tag); Gestern um zehn Uhr mussten wir unser Haus noch um 300 Meter dem Strand entlang verschieben; Zwei Arbeiter des Steinverarbeitungsunternehmens… wollten dies so. Heute morgen sehen wir warum; es fahren einige beladene Lastwagen an uns vorbei. Wir wären denen wahrscheinlich im Wege gestanden, denn sie transportieren nun Steine für die Verbreiterung vom Damm, welcher nach Djerba führt. Diese Strasse nehmen wir nun, um auf die Insel zu kommen. Unser Ziel ist die Synagoge von Ghriba. In Djerba gibt es davon etwa zwanzig. Danach fahren wir mit den Vélos ins nahegelegene Städtchen Erriadh. Die Attraktion hier; die vielen Wandgemälde, welche unseren Aufenthalt farbig und länger als gedacht machen. Da sich das Wetter einiges besser als angekündigt entwickelt geht es nun an die Westküste von Djerba wo wir einen schönen Ort neben einer Moschee finden. Ich kann sogar wieder im Meer schwimmen (Amtl. 20 Grad 😊) Da hier eine Art Ausflugsziel für Auslandtunesier und Einwohner von Djerba ist, bekommen wir viel Besuch. Ein Taxifahrer mit einem Mitglied der Gemeindeverwaltung, Besucher aus Paris, andere (Tunesien-)Franzosen um nur ein paar zu nennen. Es gibt immer einen kleiner Schwatz, Fotos und es wird viel gelacht. Ein Sonnenuntergang rundet den schönen Tag ab. Jetzt (2015h) sitze ich schreibend vor dem Womo, höre dem sanften Meeresrauschen zu, der Muezzin startet gerade sein Gebet und die Gruppe junger Leute, welche sich neben uns zum Fastenbrechen getroffen haben, fahren mit ihren Motorrädern wieder nach Hause.
Regen in Djerba
Dienstag + Mittwoch, 25.+26.3.2025 (36.+37. Tag); Gestern war wettertechnisch, wie angekündigt, zum vergessen; Schon am Morgen zeigten sich die schwarzen Wolken drohend über unserem Stellplatz, um kurze Zeit später ihre Regenlast über uns fallen zu lassen. Da kommt unser «Plan B» zum tragen; wir fahren in die Hotelregion im Norden der Insel, wo wir uns auf einen Stellplatz in einem Hotelareal stellen. Da vergeht der Tag schnell. Zudem können wir hier den warmen Indoor Pool benützen. Passt gut!
Heute zeigt sich das Wetter schon wieder von seiner besten Seite. Wir fahren an die südliche Inselseite nach Guellala, wo der grösste Krug der Welt steht. (gemäss Internet) steht. Auf jeden Fall recht eindrücklich, wurden da doch über drei Tonnen Ton verarbeitet. Danach geht es nicht mehr viel weiter. Wieso auch? Gerade hier am Meer hat es eine schöne Moschee und daneben einen idealen Übernachtungsplatz für uns.
Das Wetter auf der berühmtesten aller Ferieninseln von Tunesien war ein bisschen durchzogen mit einem Regentag. Doch wir haben noch eine andere Insel auf dem Radar; Der direkte Link zur Insel Kerkennah ist hier!