- Auf dem Weg über Val Münstair und Cortina d’Ampezzo
- Soca-Fluss, unser erstes Highlight in Slowenien
- Kranjska Gora und Planica
- Bled und Bohinj-See im Triglav Nationalpark
- Kamnik und Velika Planina
- Ljubliana, die grüne Hauptstadt von Slowenien
- Die Höhlen von Postojna und die Höhlenburg Predjama
- Piran, die pittoreske Stadt am Meer
Auf dem Weg über Val Münstair und Cortina d’Ampezzo
Mittwoch, 30.8.2023 (1. Tag); Die «Ferienzeit» im Sommer zu Hause ist zu Ende; wir freuen uns auf eine weitere Reise mit unserem Wohnmobil mit dem ersten grossen Ziel: Slowenien! Unser fahrbares Haus ist wieder gereinigt, kleine Reparaturen sind erledigt und ein paar Anpassungen sind gemacht; und los geht es. Wir fahren Richtung Graubünden und machen eine erste Mittagspause; die Raststätte Heidiland ist nicht gerade prickelnd, doch das Wähen-Mittagsessen dafür umso mehr! Nach Davos, vor dem Flüelapass, steht unser erstes Ziel dieser Reise; ein Fotostopp der Grand-Tour-of-Switzerland. Wir können ein weiteres Föteli dieser ausgesuchten Orte in unser Album legen! Dann geht es durch den Schweizer Nationalpark nach Val Müstair. Hier sind wir auf einem super schönen Campingplatz. Von hier erkunden wir zwei typische Dörfer und sind erstaunt, dass das kleine Kloster St. Johann zu den Welt Kulturgütern der UNESCO gehört!
Donnerstag, 31.8.8.2023 (2. Tag); Während wir die ersten Sonnenstrahlen des Tages geniessen, entscheiden wir uns kurzfristig, einen kleinen Umweg durch die Dolomiten zu machen. Kurz nach der Grenze, in Glurns, denken wir heute das erste Mal an unsere Freunde, welche kleinere Wohnmobile fahren. Denn die würden aus der mittelalterlichen Altstadt ohne Probleme durch das Ausgangstor (Höhe 2,8 Meter….) durchfahren. Wir aber müssen Rechtsumkehrt machen und uns mühsam durch die engen Strässchen zurück zum Eingang (quasi Feld Nr. 1) drücken. Dann fahren wir aber zügig Richtung Meran und Bozen und weiter in die Dolomiten. (in Meran waren wir ja vor nicht allzu langer Zeit. Hier geht es zu diesem Bericht. Beim Aussichtspunkt auf die «Drei Zinnen» meinten wir einen super Uebernachtungsplatz gefunden zu haben; die möglichen 24 Stunden Parkzeit beziehen sich aber nur auf 00.00 bis 24.00 Uhr, also nicht 24 Stunden über zwei Tage… Wir machen aber trotzdem eine kleine Fahrradtour, bevor wir weiter nach Cortina D’Ampezzo fahren, wo wir uns auf einem Parkplatz mitten in der Stadt einrichten wollen. Mit einem kleineren WOMO müssten wir hier aber nicht X-Mal um parkieren. Wir sind nämlich entweder zu lange oder zu breit für die kleinen Parkfelder…
Freitag, 1.9.2023 (3. Tag); Das war wohl (fast) zu viel des Guten heute! Wir, wussten schon, dass es in den Bergen viele Kurven hat, aber was wir heute erlebten, war doch starker Tobak… Die ersten 100 Kilometer von Cortina weg sind ja schon mal recht happig. Wir waren uns einig; diese Region kann es mit den Schweizer Alpenpässen und den engen Haarnadelkurven locker aufnehmen. Dann erkläre ich unten im Tal bei einer LPG-Tankstelle des Langen und Breiten, dass unsere Gasanlage alle 10 Jahre gewartet wird, bei 80% der Füllmenge blockiert und auch sonst sicher wie nur etwas ist. Erst nachdem der freundliche Tankwart noch den Fahrzeugausweis gesehen hat, füllt er 30 Liter Gas ein. Bei einer kleinen Kirche machen wir einen kurzen Mittagsstopp und nehmen die letzten 40 Kilometer unter die Räder. Obwohl uns auf einmal ein Schild «Max Breite 2.2 Meter» (wir sind 2.32 Meter breit) aufschreckt, will ich die immer schmäler, steiler und eigentlich unfahrbare Strasse attackieren… Uff, das ist ein Abenteuer; zum Glück kreuzen wir auf dem ganzen Weg nur ein Auto (natürlich mit kompliziertem Rückwärtsfahren), und die engste Stelle ist dann doch gerade noch «machbar». Ehrlich; das war echt fast zu viel des Guten! Wir sind froh, kommen wir heil auf unserem Campingplatz in Slowenien an.
Soca-Fluss, unser erstes Highlight in Slowenien
Samstag, 2.9.2023 (4. Tag); Bei strahlendem Sonnenschein können wir die Gegend auskundschaften; eine Fotosession vom Soca-Fluss, welcher gerade am Campingplatz vorbei fliesst, steht natürlich im Mittelpunkt. Weiter geht es über Brücken und Waldwege, um den Kozjak-Wasserfall bewundern zu können. Diese Gegend ist ein veritables Highlight von Slowenien und macht Hunger auf mehr!
Sonntag, 3.9.2023 (5. Tag); Wir verbringen einen hyper-vollen Tag; Wir starten mit einer kleinen Wanderung zum Aussichtspunkt vom Boka-Wasserfall. OK, der führte wohl nicht so viel Wasser, darum ist es da weniger spektakulär als angenommen. Ganz anders sind die grossen Soca-Tröge. Das Wasser frisst sich durch die überhängenden Wände. Ich klettere während über einer Stunde in dieser Gegend herum. Aufpassen; denn ein Ausrutschen hätte fatale Folgen! Alles geht gut, darum habe ich auch ein erfrischendes Bad im flachen unteren Teil der Soca verdient. An den Ufern des Flusses machen auch viele Slowenen ihren Sonntagsnachmittags Ausflug und geniessen die angenehmen Temperaturen (Rund 24 Grad, weit mehr als Doppelte vom eisig kalten Wasser…). In einer nicht enden wollenden Haarnadelkurvenfahrt (insgesamt 45) geht es über den 1600 Meter hohen Vrsic Pass. Auf dem Weg nach Kranjska Gora haben wir eine Aussicht auf das Felsen-Gesicht des «Buchweizenmädchens» und dem Fenster von Prisank (beides zu sehen in der Nordwand des Berges Prisanka). Zu guter Letzt besuchen wir noch die Russischen Kapelle, bevor wir uns auf einem einfachen Stellplatz am Ziel einrichten. Ein Vélofährtli durch den sympathischen Ski-Weltcup-Ort und das relaxte Ausklingenlassen vor dem kleinen See mit Blick auf die wunderbaren Bergketten gehören heute einfach dazu!
Kranjska Gora und Planica
Montag, 4.9.2023 (6.Tag); Erst beim Erwachen sehen wir, dass unser Stellplatz an einer gut frequentierten Fahrradstrecke liegt! Das ist auch etwas für uns! Wir satteln unsere Stahlpferde und machen eine schöne Fahrt, dem Zielgelände der Weltcup-Riesenslaloms vorbei in Richtung Planica. Dort bestaunen wir das grosse Zentrum für den Nordischen Skisport. Ganze Acht Sprungschanzen stehen hier! Bei der Grössten (Schanzensprungrekord 252 Meter!) lasse ich mich zu einem speziellen Effort hinreissen; 1286 Stufen erklimme ich bis zum Start auf dem Sprungturm. Natürlich gehe ich wieder zu Fuss runter = 2572 Stufen– nicht schlecht! Zurück in Kranjska Gora gehen wir nochmals zum Jasna-See, bevor wir in einer knappen Stunde nach Bled fahren
Bled und Bohinj-See im Triglav Nationalpark
Dienstag, 5.9.2023 (7.Tag); Wir fahren mit dem Töffli bis zu den Toren des alles überragenden Bled-Schlosses. Wir sind nicht alleine; eine grosse Gruppe von Malaysiern, auf Bike-Europatournee, haben Freude an unserem Honda Dax (eigentlich «nur» Skyteam). Sie posieren aber für hunderte von Fotos vor einem deutschen Seitenwagengespann! Welch Gaudi! Am Nachmittag sind alle unsere Augen auf die Kirche Maria Himmelfahrt, auf der Insel im Bled-See gerichtet, welche wirklich atemberaubend ist. Den Nachmittag chillen wir auf dem schönen Stellplatz mit Sicht auf die Berge. Ich kann es aber nicht lassen, denn ein zweiter Tripp zu einem Aussichtspunkt über dem See würde noch schönere Fotos ergeben. Dieser Ausflug wird aber beinahe sehr, sehr teuer; ich kassiere wegen «nicht parkieren auf einem angeschriebenen Motorradparkplatz» eine Busse von; halte dich fest: 200 EUR!! Das verstehe ich nicht und gehe auf den Polizeiposten. Die Polizei sei nicht verantwortlich, ich müsse mich an der Tankstelle melden. Die scheinen nur zum Einkassieren hier zu sein (100 EUR falls ich sofort bezahle…). Ich müsse mich bei der lokalen Behörde, beim Eisstadion melden. Dort angekommen sehe ich eine Polizistin auf dem Parkplatz, beim Bussenverteilen… und frage sie, ob die Rechnung nicht ein «Fake» sei. Sie meint, dass sie sich an mein munziges Motorrad erinnern kann und dass ich dort, an einem Fahrradparkplatz, nicht parkieren dürfe. Wir diskutieren lange, ich drücke ein bisschen auf die Tränendrüsen, und hopp; die Busse ist vergessen!!! Glück gehabt!
Mittwoch, 6.9.2023 (8. Tag); Früh am Morgen, und schon am richtigen Platz parkiert… ?. Es geht durch die Vintgar Schlucht welche sich ganz in der Nähe von Bled befindet. Ein gut ausgebauter Weg führt dem reissenden Fluss entlang. Stromschnellen und ein Wasserfall sind zu bewundern. Man darf da nur in eine Richtung gehen, muss also nach den schönsten Blicken auf den Fluss in einem nicht ganz unanstrengenden Marsch über Treppen und steinigen Wanderwegen wieder zum Ausgangspunkt zurück. Die geschäftstüchtigen Slowenen bieten aber immer wieder Shuttelbusse an… Zum Glück habe ich gestern diese Tour übers www gebucht; die Warteschlange vor der Tageskasse ist riesig geworden. Sie lassen nämlich nur eine beschränkte Anzahl Besucher durch die Schlucht. Ueber Mittag geht es in einer halben Stunde Fahrt zum nächsten Uebernachtungsplatz in die Nähe des wunderschönen Bohinj Sees. Er ist der grösste See im Nationalpark Triglav, wo wir uns nun schon seit ein paar Tagen befinden. Auch hier gibt es einen eher kleinen, aber nicht minder schönen Wasserfall zu bestaunen; den Savica Wasserfall.
Kamnik und Velika Planina
Donnerstag, 7.9.2023 (9. Tag); Das war SO nicht vorgesehen! Wir fahren Richtung Nordwesten. Auf dem Plan steht eine lockere Zweistundenfahrt. Aber dass schon nach ein paar Minuten eine 20 Kilometer lange, schmale also einspurige Schotterpiste mit bis zu 12% Gefälle auf uns wartet, hätten wir nicht gedacht. Zum Glück hat es, einmal mehr, keinen Gegenverkehr. Keinen?? Genau ein Mal müssen wir aber eine nicht enden wollende Strecke rückwärts zirkeln, weil ein Holztransporter die selbe Strasse für sich beansprucht! In Kamnik, auf Deutsch «(Bad) Stein in Krein», wollen wir eine kleine Erkundungstour mit den Vélos machen – aber Oha; der Staub auf den Fahrrädern ist ja sowas von dick, dass zuerst ein Abspritzen unumgänglich ist. Am Abend muss ich dann nochmals den Wasserhahn in der Küche reparieren. Ein Kontakt ist wieder unterbrochen – jetzt weiss ich aber wie es geht…
Freitag, 8.9.2023 (10. Tag); Die «Velika Planina» ist unser heutiges Ziel. Wir fahren mit dem Töffli Richtung Berge und sehen auf ein paar hundert Metern Bauarbeiten an der Strasse. Hätten wir nichts von den verheerenden Überschwemmungen in dieser Region von Anfang August gehört, wir hätten nichts bemerkt. Die müssen aber extrem gearbeitet haben, um alles wieder einigermassen herzurichten! Die Seilbahn ist mit ihren 1600 die Längste in Europa – ohne einen einzigen Masten! Gewaltig! Leider kann Nicole den Aufstieg auf die Hochalm dann nicht mitmachen, da eine anschliessende Sesselbahn neu gebaut wird. Ich wandere darum die nächsten 250 Höhenmeter alleine, und lasse mich von der speziellen Alpenlandschaft verzaubern. Stimmt es, dass es Glück bringt, wenn man in einen Kuhfladen tritt? ?
Ljubliana, die grüne Hauptstadt von Slowenien
Samstag, 9.9.2023, (11. Tag); Slowenien ist wirklich nicht gross; nur eine halbe Stunde Fahrt, und wir sind in der Hauptstadt Ljubljana angekommen. Vom Stellplatz am Rande der Stadt hat es, wie übrigens immer in Slowenien, gut ausgebaute Fahrradwege. Wir sehen viele Bike-Mietstationen. Eine kurze Fahrt und wir sind im Zentrum. Wir entdecken also das Stadtzentrum mit dem Fahrrad, zu Fuss aber auch mit einem kleinen Touristenzug. Wir erfreuen uns an den grünen Gässchen, den schönen Gebäuden und ganz Allgemein, an der lebhaften und coolen Ambiente. Da müssen wir uns natürlich auch in einem Restaurant mit slowenischen Spezialitäten stärken.
Die Höhlen von Postojna und die Höhlenburg Predjama
Sonntag, 10.9.2023, (12. Tag); Ein perfekter Tag! Von Ljubliana fahren wir in einer Stunde bis zum nächsten Uebernachtungsplatz, an den Toren der wirklich fantastischen Höhlen von Postojna. Da haben wir übers Internet eine Tour um 16h gebucht. Darum haben wir nun noch genügend Zeit, um ganz in der Nähe die Höhlenburg Predjama zu besichtigen. Was für eine ausserordentliche spezielle Burg! Es scheint, als wäre sie an den Felsen geklebt worden. Mit einem sehr gut konzipierten und interessanten Audioguide macht es umso mehr Spass, die verschiedenen Ecken und Winkel der Burg zu erkunden.
Zurück bei unserem Wohnmobil können wir uns kurz ausruhen, denn der zweite Höhepunkt vom Tag steht vor der Tür! Die Tropfsteinhöhlen sind in einem kurzen Marsch zu erreichen. Mit einem kleinen Zug geht es tief in den Berg hinein, wo ein einstündigen Rundlauf in verschiedenen Nebenhöhlen startet. Man sollte ja eigentlich nicht (immer) vergleichen, aber echt – das war herausragend eindrücklich! Aber nicht nur die Höhlen an und für sich, auch die Organisation über das Ticketing, die Fahrt mit dem Zug, ein perfekt (deutsch) sprechender Guide, gut zu gehende Wege, einfach alles war genial! Zurück beim WOMO zeigt sich wieder, dass es von Vorteil ist, wenn man an einem Ort früh ankommt, haben wir doch einen sehr guten Platz und können unser Nachtessen gemütlich geniessen.
Piran, die pittoreske Stadt am Meer
Montag, 11.9.2023, (13. Tag); Wir fahren zu unserem letzten Ziel in Slowenien, nach Piran. Irgendwie haben wir uns vorgestellt, dass unser Campingplatz, (wie eigentlich immer auf www.park4night.com ausgesucht) auf einer grossen Ebene liegt. Falsch geraten; das ganze Gebiet ist ja sowas von hügelig und dementsprechend auch verwinkelt und vor allem soooo schön! Ich mache bald einen ersten Kurzbesuch der Stadt, denn erst morgen wollen wir uns mehr Zeit fürs Entdecken des mediterranen Flairs dieses Juwels am äussersten westlichen Zipfel von Slowenien nehmen. Den Nachmittag verbringen wir am und im Meer und geniessen die angenehmen Temperaturen.
Dienstag, 12.9.2023, (14. Tag); Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die schönen Stunden nur… ? So machen wir es – und besuchen das malerische Piran! Von unserem Uebernachtungsplatz mit direktem Strandzugang ist es nur einen guten Kilometer am Meer entlang bis ins Zentrum. Wir machen auch das mit dem Fahrrad, so können wir heute in der Stadt jeden erdenklichen Winkel einfach erkunden. Das besuchen der Kathedrale, des pittoresken Hafens, der unzähligen engen Gässchens und des weiss leuchtenden Hauptplatzes (Tartini) machen Freude und Hunger. Wir folgend der Empfehlung von Roman und geniessen in einem kleinen, feinen Restaurant, abseits vom grossen Touristenstrom, eine feine Fischplatte.
Mittwoch, 13.9.2023, (15. Tag Morgen); Mit der kurzen Fahrt heute Morgen von Piran nach Triest geht unser erster Teil dieser Reise zu Ende.
Wir starten also unsere Italienreise in Triest. Wir fahren über San Marino in die faszinierende Berggegend von Umbrien. Hier ist der direkte Link dazu